Die Fassade ist nicht nur eine optische Aufwertung des Gebäudes, sondern nimmt als Außenhülle eine wichtige Rolle bei der Dämmung des Hauses ein. Denn bei Neubauten ist die Dämmung bereits im Vorhinein durchgeplant. Bei älteren Gebäuden hingegen muss diese nachträglich angebracht werden. Im Zuge einer Sanierung kann es deshalb sinnvoll sein, eine Fassadenverkleidung zu kaufen.
Diese kann durch den verbesserten Wärmewert eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Welche Arten von Fassadenverkleidungen es gibt und was es über sie im Detail zu wissen gibt, verraten wir Ihnen in dieser Übersicht.
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Fassadenverkleidung aus Faserzementplatten
Faserzementplatten bestehen aus einer Verbindung von Zement, Wasser und einer enthaltenen Faserarmierung. Diese Zusammensetzung macht sie widerstandsfähig, leicht und trotzdem feuerfest. Sie sind deshalb derzeit unter den Wandverkleidungen eine der am meisten nachgefragten Baustoffe. Einer der bekanntesten Vertreter von Faserzementplatten ist das Unternehmen Eternit.
Als Verkleidung verwendet man in der Regel Faserzementplatten mit einem Maß zwischen acht und zwölf Zentimetern. Selten kommen auch welche mit nur sechs Zentimetern zur Anwendung. Die Oberflächen sind entweder glatt oder körnig und man kann sie entweder matt lasieren oder kräftig deckend beschichten. Die farblichen Variationen sind indes enorm und lassen dem kreativen Ausleben einen großen Spielraum.
Die klassische und auch sinnvollste Verwendung von Faserzementplatten als Fassadenverkleidung ist jene als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Dies vor allem aus dem Grund, weil diese Konstruktion am besten geeignet ist, um eindringende Feuchtigkeit und Tauwasser abzuleiten.
Weitere Einsatzarten neben der VHF sind Ausfachungen in Pfosten-Riegel-Konstruktionen oder Stülpschalungen mit kleinformatigen Platten. Abhängig von Produkt und Hersteller beträgt die maximale Größe der Platten rund 3 m x 1,25 m.
Fassadenverkleidung aus Schiefer
Schiefer ist ein Gestein, welches unter der Erde abgebaut und in dünne Platten gespalten wird. Daher gibt es das Material in der Regel nur in den Farben schwarz, anthrazit, dunkelgrau und hellgrau zu kaufen. Die Farbe ist dabei vom Material selbst abhängig.
Eine Fassadenverkleidung aus Schiefer hat gute Dämmeigenschaften und bietet einen guten Witterungsschutz. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, ist Schiefer auch langlebig und somit ein hochwertiges Material. Gereinigt muss es ebenfalls nicht werden, da man den Schmutz nicht wirklich sieht.
Nachteil einer Schieferfassade ist der Preis. Da die Verkleidung nur von einem Fachmann übernommen werden sollte, müssen Sie mit Kosten zwischen 60 und 200 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Fassadenverkleidung aus Kunststoff
Paneele aus Kunststoff haben den Vorteil, dass der Wartungsaufwand vergleichsweise gering ist, bzw. geringer als bei jedem anderen vergleichbaren Material. Sind die Kunststoffpaneele qualitativ hochwertig, so sind sie in der Regel UV-beständig. Es reicht daher, wenn sie regelmäßig von Verschmutzungen befreit werden.
Wichtig ist hier, Paneele zu wählen, die auch beständig gegen Witterung sind und durch stärkere Temperaturschwankungen nicht sofort ins Wanken geraten.
Der größte Nachteil von Kunststoff ist die negative Ökobilanz des Baustoffs. Ein weiteres optisches Manko betrifft das mögliche Ausbleichen: So kann es recht schnell notwendig werden, sie neu zu streichen. Als Vorteil lässt sich der Preis hervorheben: So sind die Verkleidungen aus Kunststoff deutlich günstiger zu haben als das Konkurrenzmaterial.
Als Fassadenverkleidung aus Kunststoff zählen auch eine WPC-Fassade, wobei es sich hierbei genau genommen um einen Verbundwerkstoff handelt.
Fassadenverkleidung aus Holz
Holz ist ein Baustoff mit Beständigkeit und Tradition und punktet besonders mit seinen ökologischen Eigenschaften. Eine Holzfassade kann in vielen verschiedenen Variationen umgesetzt werden: Prinzipiell unterscheidet man zwischen Außenverkleidungen aus Brettern, Schindeln oder Holzwerkstoffplatten.
Zu den besonderen Holzfassaden gehören vor allem die Holzfassaden aus Rhombusleisten, die optisch besonders stark hervorstechen.
Eine Fassade mit Holzplatten kann man sowohl als vorgehängte hinterlüftete Fassade realisieren, oder als reguläre Fassadenverkleidung eines Holzhauses, eines Mauerwerks oder als Auftrag auf die Dämmung.
Für eine Fassadenverkleidung aus Holz eignen sich vor allem heimische Nadelhölzer aus den mitteleuropäischen Regionen wie Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie. Am wirtschaftlichsten ist die Fichte – sie lässt sich als Bauholz auch wunderbar bearbeiten und behandeln.
Fassadenverkleidung aus Aluminium
Aluminium ist nicht umsonst ein sehr beliebtes Metall am Bau: Es ist leicht formbar, behält aber in der gewünschten Form trotzdem seine Stabilität. Fassadenverkleidungen aus Aluminium werden aktuell immer noch primär bei öffentlichen Gebäuden und Firmengebäuden eingesetzt: Aufgrund des immer stärker werdenden Einzugs moderner Architektur greifen jedoch auch private Bauherren immer mehr auf Aluminiumverkleidungen zurück.
Toll: Aluminiumverkleidungen für die Fassade gibt es auch in Holzoptik. Diese qualitativ hochwertigen Aluminiumpaneele machen die Oberflächenbehandlung von echtem Holz obsolet, garantieren aber trotzdem die gewünschte Rustikal-Optik, die Bauherren an Holz so schätzen.
Auch innerhalb des Baustoffs Aluminium sind die Möglichkeiten weitreichend: Sie reichen von großflächigen Elementen mit einer glatten Oberfläche, so genannten Sidings, über Wellprofile und Trapezprofile bis hin zu Stehfalzsystemen. All diese Arten gibt es auch perforiert – mit einem Lochmuster versehen.