Fassade mit Rhombusleisten: Das müssen Sie darüber wissen

Wenn es um Holzfassaden geht, dann sticht die Fassade mit Rhombusleisten besonders hervor. Nicht nur ist es die Form der Leisten selbst, die dem Haus eine besondere Optik verleiht. Der Fakt, dass sich die Leisten als Außenschalung über das ganze Gebäude ziehen, führt zu einem einzigartigen Aussehen des gesamten Hauses. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Bauherren für die Rhombusfassade interessieren. 

Was es über diese Art der Schalung zu wissen gibt, und was sie beim Aufbau beachten müssen, erläutern wir Ihnen in dieser praktischen Übersicht.

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Fassade mit Rhombusleisten: Der Baustoff erklärt

Die Rhombusfassade ist eine Unterart der Holzfassade. Rhombusleisten werden vorwiegend als Außenschalung verwendet und ziehen sich – im Gegensatz zu Platten – über das ganze Gebäude.

Woher nehmen die Rhombusleisten eigentlich ihren Namen? Eine Rhombusleiste ist eine Holzleiste, deren Querschnitt ein Parallelogramm ist. Doch entgegen der Namensgebung bildet der Querschnitt meist keinen tatsächlichen Rhombus – denn dafür müsste die Leiste vier gleich lange Seiten haben.

Besonders toll sehen die Rhombusleisten aus, wenn Sie mit einem Versatz gefertigt sind. Viele Unternehmen schneiden deshalb bereits in der Produktion die Leisten mit einem Versatz zwischen 12 und 15 Grad an. Daraus ergibt sich in der Realität ein tolles Spiel zwischen Licht und Schatten, denn die abgeschrägte Seite zeigt an der Wand nach oben. Doch nicht nur der Optik wegen wird der Versatz realisiert: Auch, um einen guten Wasserabfluss zu gewährleisten.

Bei den Kanten kann man zwischen abgerundeten Kanten oder scharfen Winkeln wählen.

Fassade mit Rhombusleisten: Vertikal oder horizontal?

Rhombusleisten kann man horizontal oder vertikal anbringen. Optisch bevorzugt wird oft die horizontale Anbringung. Klarer Vorteil der vertikalen Anbringung: Das Wasser kann besser abfließen. Bei der waagrechten Anbringung ist es deshalb wichtig, auf zusätzliche Schutzmaßnahmen zu achten.

So sollte der Abstand zwischen den Leisten mindestens 8 Millimeter betragen. Dies gewährleistet eine entsprechende Lüftung und Trocknung im Nässefall. Das gilt auch für Ecken und Fugen. Ist der Abstand zu kurz, bleibt das Wasser im Spalt und kann nicht ordentlich abfließen.

Fassade mit Rhombusleisten: Der Aufbau

Bei einer Fassadenverkleidung mit Rhombusleisten ist zunächst eine Unterkonstruktion notwendig, auf die man die Leisten aufbringt. Zwischen dieser Unterkonstruktion und den Leisten ist wiederum ein entsprechender Abstand notwendig, um die Hinterlüftung zu gewährleisten.

Prinzipiell gibt es hier zwei Möglichkeiten für den Aufbau. Die erste Möglichkeit ist es, die Leisten auf einen Unterbau aus verschraubten Latten anzubringen. Hier bildet die Stärke der Latten den Abstand.

Zweite Möglichkeit ist es, die Rhombusleisten mittels Klammer- oder Schraubprofilen direkt einzeln an der Wand zu befestigen. Hier wird der Abstand durch das Profil gewährleistet. Da die Halterung bei einer Rhombusfassade unsichtbar sein soll, entscheiden sich die meisten Bauherren für Klemmsysteme. Diese sind eigens mit einer Halterung für den notwendigen Abstand versehen.

Rhombusfassade: Geeignete Holzarten

Kommt Holz zur Anwendung, ist es wichtig jene Holzarten zu wählen, die Jahrzehnte an Witterung und sonstigen Einflüssen überdauern können, ohne dazwischen ausgewechselt werden zu müssen.

Bei einer Rhombusfassade greift man deshalb auf Holzarten zurück, die wetterfest sind und den Ansprüchen gerecht werden. Bewährt hat sich hier vor allem die sibirische Lärche. Alternativ nutzen Bauherren auch Rotzeder, Douglasie oder Robinie.

Die optischen Präferenzen jedes Häuslbauers sind unterschiedlich. Während die sibirische Lärche eine bräunliche, teils sogar leicht rötliche Farbe aufweist, hat etwa die Rotzeder eine feinere Maserung und ist sowohl in dunklen oder auch hellen Tönen erhältlich. Der Weg zum Fachhandel zahlt sich hier aus: Ein Blick auf das Holz in natura wird Ihnen schnell zeigen, welches Holz sie optisch bevorzugen.

Ob man die Rhombusleisten auf natürliche Art vergrauen lässt oder sie mit Öl bzw. einer Lasur behandelt und pflegt, bleibt übrigens jedem selbst überlassen. Bei Leisten aus sibirischer Lärche wird jedoch meist dazu angeraten, die Holzfassade vor der Montage mit einem Pilz- und Bläueschutz zu behandeln.

Übrigens verwenden viele Handwerker Rhombusleisten auch gerne zum Bauen von Sichtschutzelementen. Wie so ein Sichtschutzzaun mit Leisten aus der sibirischen Lärche aussehen kann, sehen Sie zum Beispiel in folgendem Video des Youtubers Matthias Garke:

 

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