Hausfassade gestalten: Viele Möglichkeiten im Überblick

Hausfassade gestalten: Die Fassade bildet nicht nur das „Gesicht“ des eigenen Traumhauses, sondern auch einen elementaren Schutzmantel gegen Wettereinwirkungen und Feuchtigkeit. Beim Hausbau sollte deshalb frühzeitig mit der sorgfältigen Planung der Fassaden-Gestaltung begonnen werden.

Gute Fassaden müssen sehr belastungsfähig sein, denn die Außenhaut des Hauses muss Temperaturschwankungen von rund – 20 Grad Celsius bis hin zu + 60 Grad Celsius ohne Schäden, beispielsweise Rissbildungen, überstehen und zugleich die Bausubstanz schützen. Auch bei mechanischer Gewalt – wie etwa Hageleinschlag – muss sie unbeschadet bleiben. Der Fassaden-Gestaltung kommt deswegen besondere Aufmerksamkeit zu.

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Hausfassade gestalten: Die äußeren Werte beim Hausbau

Aus diesem Grund sollte beim Hausbau die Fassaden-Gestaltung nicht nur anhand optischer Kriterien, sondern auch anhand zahlreicher bauphysikalischer Erfordernisse in die Planung mit einbezogen sein. Denn die schönste Außenhülle nützt Ihnen wenig, wenn diese nicht einmal wenige Winter übersteht! Auch in punkto Energieeffizienz und Schutz vor Feuchtigkeit spielt die Außenhülle eine sehr wichtige Rolle: Fassaden sollten deshalb nach außen in der Regel dampfdiffussionsoffen sein. So kann eingeschlossene Baufeuchte rasch austrocknen und zugleich ein behagliches Wohnklima gewährleistet werden.

Hausfassade gestalten: Typische Formen

Als Fassade wird der gestaltete Teil der sichtbaren Hülle beziehungsweise Außenhaut des Hauses bezeichnet. Möglichkeiten zur Gestaltung gibt es in verschiedensten Typen und Abwandlungen. Die wichtigsten und beliebtesten Formen im praktischen Überblick:

    • Putzfassaden: Die mit Abstand am häufigsten auftretende Gestaltungsart. Die Putzfassade bietet sehr guten Schutz vor Wind und Nässe, schützt effektiv vor mechanischen Einwirkungen und reguliert zugleich Temperaturveränderungen. Mittlerweile sind vor allem Dünnschichtputze in Verwendung. Diese weisen eine Dicke von rund drei bis fünf Millimetern auf. Aufgepasst: Als Untergrund sind hier zumeist nur ebene Fläche geeignet! Zudem muss eine Haftbrücke aufgetragen werden. Die Auswahl zwischen den verschiedenen Putzen, darunter beispielsweise Kalk-, Silikat- und Kunstharzputzen, ist groß. Auf diese Weise wird eine sehr individuelle und zugleich qualitativ hochwertige Gestaltung möglich.
    • Vorhangfassaden bzw. hinterlüftete Fassade: Diese mehrschichtig aufgebaute Form ist vor allem im Bereich der Sanierung beliebt, da die Schalldämmung so wesentlich verbessert werden kann. Die hinterlüftete Fassade kann im Alpenraum auf eine sehr lange Tradition zurückblicken – etwa in Gestalt der historischen Schindelfassade. Sie überzeugt unter anderem durch hohe technische Qualität bei der Wärmespeicherung sowie eine optimale Abführung von Feuchte. Die Materialvielfalt, etwa in Gestalt von Faserzement, Aluminium, Kupfer, Feinsteinzeug oder Ziegel, ist hier enorm!
    • Mehrschalige Außenwände: Diese Fassadenkonstruktion erfreut sich als mehrschaliges Mauerwerk großer Beliebtheit. Sie besteht in der Regel aus zwei Mauerschalen aus Ziegel und einer wärmedämmenden Zwischenschicht. Jede dieser drei Schichten übernimmt dabei spezifische Anforderungen. Ausführen kann man kann diese Fassade mit verputzter Vorsatzschale oder auch mit Klinkervorsatzschale. Wesentliche Vorteile dieser Fassadenform sind der optimale Wärmeschutz, die effektive Vermeidung von Wärmebrücken und der gute Schallschutz. Im Gegensatz zu einschaligen Formen sind mehrschalige Außenwände jedoch deutlich kostenintensiver. Im Gegenzug überzeugen sie mit einer langen Lebensdauer und einem recht geringen Erhaltungsaufwand.
  • Weitere Formen von Fassaden

    • Klinkerfassade: Die Klinkerfassade stellt eine besonders beliebte und schöne Form einer mehrschaligen Außenhülle dar. Denn kein Stein gleicht dem anderen, Ihr Traumhaus bekommt so eine ganz individuelle Note. Die Klinkerfassade wird dabei als Vormauerschale ausgebildet, zwischen äußerer und innerer Schale befindet sich die Dämmung. Diese Fassadenform bietet einen idealen Witterungs- und Umweltschutz, zudem ist sie nahezu langlebig sowie wartungsfrei!
    • Lamellenfassade: Hierbei handelt es sich um eine ziemlich moderne Form der Fassadengestalltung. Als Lamellenfassaden sind dabei Fassaden – unabhängig vom Material – gemeint, bei denen großflächig Lamellen zur Außengestaltung zur Anwendung kommen. Diese können beispielsweise aus Glas, Beton oder Keramik bestehen. Das gängigste Material stellt Holz dar. Eines der wesentlichen Argumente für diese Form: Lamellenfassaden bieten bei guter Ausfertigung einen effektiven Sonnenschutz bei gleichzeitig großzügiger Sicht nach außen.
    • Lochfassade: Hier handelt es sich um eine zumeist massive, oft aus Stahlbeton oder Stahlbetonfertigteilen bestehende Außenwand, die mit klar abgrenzbaren Öffnungen für Türen und Fenster versehen wird. Verwenden kann man diese schnell und schlicht zu errichtende Fassade vor allem bei Büro- und Verwaltungsgebäuden.

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