Die Gründe für einen Dachausbau im Laufe eines Immobilienlebens sind vielfältig. Manche Eigentümer möchten mit einer zeitgemäßen Dämmung bares Geld sparen. Andere möchten neuen Wohnraum schaffen oder ein Dachzimmer zur Vermietung einrichten.
Doch der Ausbau des Daches setzt nicht nur eine fachkundige Planung durch einen Architekten voraus, auch nebenher sind viele Formalitäten abzuklären. Ist beispielsweise eine Baugenehmigung erforderlich oder ist mein Projekt grundsätzlich realisierbar? Die Planung ist hier
So planen Sie richtig
Sammeln Sie Ideen und planen Sie Ihr Projekt. Das ist der erste und wichtigste Schritt. Folgen Sie hierbei nicht einfachen Trends. Überlegen Sie konkret, wie Ihr Dachgeschoss in einigen Jahren oder Jahrzehnten genutzt werden könnte.
Ist dieses im Alter immer noch gut erreichbar? Ist eine dauerhafte Eigennutzung oder Vermietung geplant? Von solchen Fragen sollten Sie sich beim Dachausbau leiten lassen.
Einzigartige Ideen für die Planung des Dachgeschosses finden Sie hier.
1. Gutachten erstellen lassen (bauliche Voraussetzungen prüfen)
Die schönsten Ideen für einen Dachausbau bringen Sie nicht weiter, wenn diese technisch und baulich nicht realisierbar sind. Der Dachstuhl hat eine tragende Rolle und darf nicht ohne Weiteres nach Belieben abgeändert oder belastet werden.
Gerade dann, wenn der gesamte Dachstuhl groß genug ist und gänzlich gedämmt und verkleidet werden muss, kommt noch ordentlich Gewicht hinzu. Dämmwolle, Rigipsplatten und weitere Materialien wiegen nicht gerade wenig. Ein altes Haus, marode Tragbalken und schon wird der Dachstuhl überlastet.
Der Zustand Ihres Daches, die Statik des gesamten Hauses und die Qualität der Bausubtanz spielen eine große Rolle. Suchen Sie deshalb in der ersten Phase die Zusammenarbeit mit einem seriösen Gutachter. Dieser wird Ihnen unmissverständlich aufzeigen, welche Ideen wirklich umsetzbar sind oder was Sie an vorbereitenden Arbeiten leisten müssen, damit Ihr eigentliches Ziel beim Dachausbau erreichbar wird.
2. Dach dämmen und KfW-Förderung beantragen
Ein Dachausbau kann schnell einen vier- oder fünfstelligen Eurobetrag kosten. Diesen zahlen die wenigsten Eigentümer aus ihrem privaten Vermögen, sodass die Kosten für einen Dachausbau als Renovierungskredit abgeschlossen werden können.
Hier können Sie eventuell eine KfW-Förderung für Ihr Projekt in Anspruch nehmen.
Wenn das Dach sowieso gedämmt werden muss, dann kann der Umbau als energetische Sanierung durchgehen. Versuchen Sie hier, die Förderprogramme der Bundesländer oder der KfW in Anspruch zu nehmen, um zu besonders günstigen Konditionen an Ihre Finanzierung zu gelangen.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand:
- Sie können mit einer Dachdämmung bis zu 30 % Energie sparen
- Die Dachdämmung wird von der KfW gefördert. Hier können Sie Geld sparen.
Klären Sie dazu also im Vorfeld Ihre Kreditwürdigkeit ab, damit es zu einer Finanzierung in der gewünschten Höhe kommen kann.
3. Genehmigungen einholen
Wenn ein Gutachter grünes Licht gibt und ausreichend finanzielle Mittel für den Dachausbau vorhanden sind, haben Land und Gemeinde noch ein Wörtchen mitzureden. Nicht überall darf der Dachstuhl einfach ausgebaut werden.
Die Genehmigung für einen Dachausbau zu erteilen, obliegt Ihren regionalen Baubehörden. Hier gibt es leider keine pauschalen Einschätzungen, was möglich wird und was nicht. Die Genehmigungspflicht für verschiedene Maßnahmen ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Hierbei spielen Faktoren wie die Optik nach dem Ausbau sowie die bauliche Situation in Ihrer direkten Nachbarschaft ein. Trotzdem finden Sie hier einige Tipps, wann eine Genehmigung notwendig ist:
- Wenn Sie eine Dachgaube einplanen, wird das äußere Erscheinungsbild verändert. In diesen Fällen ist immer eine Baugenehmigung einzuholen.
- Wenn eine neue Wohneinheit entsteht.
- Auch dann, wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt.
- Dachfenster sind genehmigungsfrei.
- In einigen Bundesländern ist eine Genehmigung notwendig, wenn ein bestehendes Haus oder eine Wohnung erweitert wird.
4. Frühzeitig planen
Ob Gutachten, Kredit oder Genehmigung, alle formalen Schritte vor Ihrem Dachausbau benötigen Zeit. Führen Sie deshalb weder die Planung noch die Umsetzung des Ausbaus übereilt durch. Außer nach einem Schadensfall, bei dem Sie sich einem undichten Dach gegenübersehen, werden Sie nicht unter Zeitdruck die Renovation und den Ausbau durchführen müssen.
Natürlich müssen Sie nicht viele Monate im Voraus kalkulieren, wie es typische Zeitplanungen bei einem Hausbau sind. Bedenken Sie jedoch, dass Gutachter und Behörden einige Tage oder Wochen benötigen könnten, bis sie zum gewünschten Ergebnis gelangen. Dies gilt erst Recht, wenn Sie Ihren Bauantrag nachbessern müssen und dieser eine erneut kalkulierte Baufinanzierung benötigt. Gelassenheit bringt Sie zum Ziel und hilft, wirklich zufrieden mit dem finalen Ergebnis zu sein.
5. Dach richtig dämmen
Um möglichst viel Energie zu sparen und eine staatliche Förderung zu bekommen, ist die richtige Dämmung des Dachstuhls notwendig.
Bis zu 30 % Energie können Sie sparen, wenn Sie richtig dämmen. Dazu ist neben dem richtigen Dämmmaterial (z.B. Mineralwolle)auch die Art der Dämmung wichtig. Eine beliebte und mit geringem Aufwand verbundene Dämmung ist die Zwischensparrendämmung mit Dampfbremse.
Doch welches Dämmmaterial ist das richtige und was muss bei der Dachdämmung noch beachtet werden? Lesen Sie dazu unseren Ratgeber zum Thema Dachgeschoss dämmen.
Wärmebrücken und Schimmelbildung vermeiden
Beim Dämmen müssen Sie unbedingt darauf achten, sorgfältig zu arbeiten. Fehlt irgendwo etwas Dämmwolle, kann dadurch eine Wärmebrücke entstehen. Hier kann es durch kondensierte Luft schneller zu Bildung von Feuchtigkeit kommen. Die Folge ist Schimmel, der dabei entstehen kann.
Werden neue Fenster eingebaut, kann es hier ebenfalls zur Feuchtigkeitsbildung kommen. Denken Sie daran, die Fenster richtig einzubauen.
Dampfbremse ist wichtig
Die Dampfbremse ist im Grunde genommen nur eine spezielle Folie, die verhindert, dass warme Raumluft in die kühlere Dämmung vordringt und dort kondensiert.
Bei der Anbringung der Dampfbremse rund um die Fensteröffnungen muss dabei besonders sorgfältig vorgegangen werden.
Außerdem müssen Sie darauf achten, dass mehrere Bahnen nebeneinander keine Lücken aufweisen. Sie müssen überlappt werden und mit einem speziellen Dampfbremse-Klebeband luftdicht abgeklebt werden.
6. Dachausbau Kosten
Kosten kann man oft vorher abschätzen. Beim Dachausbau geht das aber überhaupt nicht, da hier viel zu viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Insgesamt richten sich die Kosten aber nach Größe, Materialien und Bauvorhaben.
Die Kosten können hier schnell mal im vier- bis fünfstelligen Betrag liegen. Mit einem Gutachten können die Kosten aber sehr gut eingeschätzt werden.
7. Die 3 besten Ideen zum Dachausbau
Hier finden Sie 3 tolle Ideen, die Sie beim Dachausbau inspirieren sollen.
Gauben
Dachgauen sind ein echter Geheimtipp, de, sie können den ganzen Raum viel größer erscheinen lassen, als er es wirklich ist. Allerdings sind Gauben auch teurer als die einfache Variante – das Dachfenster.
Werden Gauben bei der Baugenehmigung abgelehnt, kann man sich immer noch für Dachfenster entscheiden, die normalerweise genehmigungsfrei sind.
Mehr Licht durch Dachfenster
Wenn es um die Behaglichkeit im Dachgeschoss geht, dann gehört das Licht zu den wichtigsten Wohlfühlfaktoren überhaupt. Planen Sie deshalb auf jeden Fall Dachfenster in Ihr Projekt mit ein.
Die besten Dachgeschoss-Ideen für mehr Licht finden Sie in diesem Artikel.
Balken als Optikelement
Die Tragbalken im Dachgeschoss müssen nicht unbedingt ganz verdeckt werden. Je nach Alter der Balken können diese ein echter Hingucker sein und den Raum optisch aufwerten. Wenn Sie die Möglichkeit haben, die Balken sichtbar zu lassen, dann sollten Sie diese Möglichkeit in Betracht ziehen.