Nach etwa 15 Jahren muss man die altgedienten Heizkörper in der Regel erneuern. Generell ist es ratsam, beim Wechsel des Heizsystems auch gleich die Heizkörper zu tauschen. Das gilt sowohl aus technischen, als auch häufig aus optischen Gründe.
Was es beim Tausch der Heizkörper zu beachten gilt und was hier in puncto Kosten in etwa auf Sie zukommt, haben wir in dieser praktischen Übersicht für Sie zusammengefasst.
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Wann sollte man Heizkörper austauschen?
Jeder Heizkörper wird einmal alt und muss irgendwann auch ausgetauscht werden. Hier sind einige Tipps, wann es sich lohnen kann, einen alten Heizkörper auszutauschen:
- Sind die Heizkörper stark verkalkt? Dann steigen zunehmen auch die Heizkosten. Ein guter Grund, die Heizkörper auszutauschen.
- Rost und Beschädigungen sind ein weiteres Zeichen für einen Austausch. Durch derartige Beschädigungen steigen die Heizkosten. Bei äußeren Schäden kann die Heizung in vielen Fällen lackiert werden. Ist dies möglich, muss sie nicht ausgetauscht werden.
- Wurde eine neue Heizung eingebaut oder eine energetische Sanierung durchgeführt, dann passen die alten Heizungen meistens nicht mehr zum neuesten Stand der Technik. Durch eine Sanierung sinkt die Heizleistung deutlich. Alte Heizkörper sind daher zu groß und treiben die Heizkosten unnötig in die Höhe.
Was kostet ein Heizkörper?
Die Kosten für einen neuen Heizkörper hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Heizkörperart-, Größe und Anzahl
- welche Arbeiten für den Austausch anfallen
- ob ein hydraulischer Abgleich notwendig ist
- welche Förderung man bezieht
Heizkörperarten
In der folgenden Tabelle finden Sie eine praktische Kostenübersicht neuer Heizkörper. Wenn Sie bereits wissen, welche Heizkörperart Sie benötigen (alle Heizkörperarten), dann können Sie mit folgenden Kosten (Richtpreise) rechnen:
Heizkörperart | Kosten |
---|---|
Niedertemperaturheizkörper | 500 bis 1.000 Euro |
Gliederheizkörper | 250 bis 400 Euro |
Flach- /Plattenheizkörper (Standard) | 100 bis 300 Euro |
Überflurkonvektoren | 150 bis 500 Euro |
Unterflurkonvektoren | 750 bis 2.500 Euro |
Röhren- oder Badheizkörper | 100 bis 250 Euro |
Wenn Sie sich für eine Heizkörperart entschieden haben, müssen Sie auch die notwendige Heizleistung kennen. Erst dann können Sie die richtigen Heizkörper auswählen. Die Berechnung können Sie auch selbst durchführen: Heizkörper berechnen online.
Heizkörper: Größe & Heizleistung berechnen
Sie haben sicherlich bemerkt, dass die Kosten stark schwanken. Das liegt vor allem an der Größe des Heizkörpers. Hier gilt: je größer, desto teurer.
Daher empfiehlt es sich, vor dem Kauf neuer Heizkörper den Wärmebedarf eines Raums zu errechnen. Erst dann können Sie die richtige Größe des Heizkörpers ermitteln und die genauen Kosten errechnen.
Dies kann entweder durch einen Fachmann im Zuge einer Energieberatung passieren, oder auch in einer Überschlagsrechnung selbst ausgerechnet werden.
Für die Berechnung haben sich verschiedene Erfahrungswerte gebildet. Es handelt sich hierbei um grobe Richtwerte:
- rund 100 Watt/qm bei Neubauten und wärmegedämmten Altbauten
- 150 Watt/qm bei ungedämmten Altbauen. Der Heizaufwand ungedämmter Altbauten ist somit um rund 50 Prozent höher.
- Für das Badezimmer kalkulieren Sie mit einem Zuschlag von etwa 10 Prozent.
Tipp: Nutzen Sie zur genauen Berechnung einfach unser kostenloses Tool: Heizkörper Berechnung online durchführen.
Was kostet ein Heizkörper mit Montage?
Insgesamt betragen die Gesamtkosten für einen neuen Heizkörper inklusive des Einbaus durch einen Fachmann etwa 350 bis 500 Euro. Auf die Montage selbst entfallen Kosten zwischen 50 und 150 Euro.
Weiterhin kommen noch die Materialkosten hinzu. Die Kosten schwanken je nach Heizkörperart zwischen 50 und 200 Euro inklusive Ventile. High-End-Modelle, die auch optisch einiges zu bieten haben, können auch 300 Euro kosten.
Was kostet eine neue Heizung mit Einbau und Heizkörpern?
Wird die gesamte Heizung erneuert, dann ist es meistens sinnvoll, die Heizkörper ebenfalls zu erneuern. So können die Heizkosten deutlich gesenkt werden.
Hier kann man nur anhand eines echten Beispiels zeigen, welche realistischen Kosten für eine neue Heizung mit Einbau entstehen können.
Position | Kosten |
---|---|
Neue Gasheizung (+ Material und Montage) | 8.650 € |
Gasanschluss ins Haus | 2.650 € |
Hydraulischer Abgleich | 890 € |
Energieberater | 300 € |
8 Heizkörper + Material & Montage | 2.850 € |
KfW-Zuschuss (ca. 10 %) | 1.534 € |
Summe | 13.806 € |
Energieberater: Ein Energieberater ist zwingend notwendig. Er kann er bei der KfW oder der BAFA den höchstmöglichen Zuschuss beantragen und übernimmt das Ausfüllen komplizierter Anträge für Sie.
Hydraulischer Abgleich: Dieser ist notwendig, um die höchste KfW-Förderung zu bekommen. Neue Heizungen benötigen weniger Wasser. Der Installateur stellt die Heizungen also so ein, dass keine überschüssige Energie verloren geht. Dadurch sinken auch die Heizkosten.
Gasanschluss: Ist bereits ein Gasanschluss vorhanden, kann diese Position wegfallen. Umgekehrt kann es aber auch teurer werden, wenn die Gasleitung nicht direkt vor dem Haus liegt. Jeder weitere Meter kostet extra.
Heizungsventil tauschen lassen Kosten
Wenn Sie nur das Thermostatventil Ihres Heizkörpers tauschen lassen möchten, dann wird es deutlich günstiger. Ein Wechsel des Heizungsventils ist zum Beispiel dann notwendig, wenn es zugesetzt ist und die Heizung nicht mehr angeht.
Die Kosten sind sehr überschaubar:
- Anfahrt eines Technikers: 25 €
- Materialkosten: 25 €
- Arbeitszeit: 35 – 40 €
- Gesamtkosten: 85 – 90 €
Wenn Sie bereits ein eigenes Heizungsventil besitzen, dann dürften die Materialkosten kleiner ausfallen.
Heizkörper selber austauschen: geht das?
Wenn Sie handwerklich begabt sind, können Sie einen Heizkörper auch selber austauschen. Dadurch können Sie sich die Kosten für den Techniker sparen.
Die Demontage ist weniger das Problem. Schwieriger ist die fachgerechte Installation des neuen Heizkörpers. Außerdem benötigt man einige Werkzeuge für diesen Teil der Arbeit. Ein Installateur kann diesen Teil der Arbeit für Sie übernehmen. Dennoch können Sie die Montage auch selbst durchführen.
Sollte beim Wechsel jedoch ein Wasserschaden entstehen, kommen Sie für den Schaden selber auf.
Heizung austauschen mit BAFA- oder KfW-Förderung
Wenn Sie nicht nur die Heizkörper, sondern auch Ihre Heizung erneuern möchten, dann sollten Sie gleich eine BAFA oder eine KfW-Förderung in Betracht ziehen. Durch einen Kosten-Zuschuss fallen die Gesamtkosten deutlich geringer aus. Hier kommen Förderungen wie die
- KfW 430 oder eventuell auch die
- KfW 151/152
für Sie infrage. Dadurch können Sie Zuschüsse in Höhe von bis zu 50 % erhalten.
Kommen Sie jedoch nicht auf Idee, die Förderung selbst zu beantragen. Ein kleiner Fehler und der Zuschuss fällt kleiner aus oder gar zur Gänze weg. Ein Energieberater kann Ihnen dabei helfen, den höchstmöglichen Zuschuss zu bekommen. Die Kosten für den Energieberater selbst belaufen sich oft nur auf wenige hundert Euro.
Ist ein hydraulischer Abgleich nach einem Heizkörperwechsel notwendig?
Beim Heizen gilt: je besser die Wärmeverteilung, desto geringer die Heizkosten.
Alte Heizkörper führen meistens mehr Wasser, als die neueren Modelle. Hinzu kommt, dass Heizungen, die weiter weg von der Heizungsanlage stehen, oft weniger erwärmt werden als andere. Um dennoch mehr Wärme zu bekommen, werden sie oft zu stark aufgedreht. Dadurch steigen die Heizkosten.
Ein hydraulischer Abgleich löst dieses Problem, weil dadurch die Wasser-Durchflussmenge genau geregelt wird. Für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 m² können Sie sich dadurch bis zu 300 € im Jahr an Heizkosten sparen.
Im Vergleich: Ein hydraulischer Abgleich kostet Sie etwa 500 – 900 Euro. Es lohnt sich also.