Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Zuverlässigkeit eines Gas- oder Ölbrennwertkessels mit den umwelt- und ressourcenschonenden Eigenschaften erneuerbarer Energien verbinden. Genau das ermöglicht die Hybridheizung. Die erzeugte Energie wird im sogenannten zentralen Wärmespeicher gespeichert.
Hybridheizungen setzen fossile Brennstoffe wie Öl und Gas nur noch ein, wenn die alternativen Energieträger Leistungsspitzen nicht abdecken können. Das ist beispielsweise der Fall, wenn nicht genügend Umweltenergie für Heizung und Warmwasserbereitung zur Verfügung steht.
In der Regel nutzen moderne Hybridheizungen eine Wärmepumpe, um die kostenlos zur Verfügung stehende Umweltenergie für die Heizwärme nutzbar zu machen. So können Wärmepumpen entweder die Energie aus Luft, Grundwasser oder der Erde entsprechend umwandeln.
Mehr zum Thema Heizung:
Brennstoff und Heizung: Die Energieträger im Überblick
Heizungstausch: Diese fünf Gründe sprechen dafür
Heizen mit Pellets: Die Pelletsheizung im praktischen Überblick
Die Kosten einer Hybridheizung
Wie bei anderen Heizungssystemen setzen sich die Kosten auch hier aus den Anschaffungskosten für die Heizungsanlage selbst, sowie aus den Installations- und möglichen Anschlusskosten für Gas zusammen. Entscheiden Sie sich für eine andere Kombination, müssen Sie beispielsweise einen Öltank zur Brennstofflagerung einkalkulieren.
Eine Preisangabe für die Hybridheizung ist aufgrund der verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten, regionalen Unterschieden und den individuellen Bedürfnissen jedes Bauherren nur schwer möglich. Unser Tipp: Holen Sie mehrere Angebote von seriösen Fachbetrieben ein.
Mit der Nutzung kostenlos zur Verfügung stehender Umweltenergie ergibt sich für den Hausbesitzer ein mitunter großes Energiesparpotential. Ab wann sich die Hybridheizung amortisiert hat, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Setzen Sie bei der Berechnung auf die Kenntnisse eines Fachmanns. Erkundigen Sie sich jedenfalls auch über mögliche Förderungen, um die relativ hohen Anschaffungskosten abzufedern.
Welche Kombinationsmöglichkeiten gibt es?
In vielen Fällen entscheiden sich die Hausbesitzer für einen Gas- oder Ölbrennwertkessel als zweite Komponente ihrer Hybridheizung. Verglichen mit ihren Vorgängern, dem Standard und dem Niedertemperaturkessel, nutzen Brennwertkessel die eingesetzte Energie viel effizienter. Er nutzt beispielsweise auch die Abwärme aus den Abgasen für die Erzeugung der Heizungswärme.
Zusätzlich können Sie auch mit einer Photovoltaikanlage Strom für den Betrieb der Wärmepumpe und zur Verwendung im Haushalt erzeugen. Meist verbaut man auch Stromspeicher, die es ermöglichen, elektrische Energie zwischen zu speichern, bis sie benötigt wird. So nutzt das System die von der Sonne abgestrahlte Energie am effizientesten.
Brennstoffe
Die Grundlast der Wärmeerzeugung übernimmt die Wärmepumpe. Steigt der Heizwärmebedarf schnell an und kann durch Nutzung der Umweltenergie nicht mehr gedeckt werden, greift die Hybridheizung auf fossile Brennstoffe zurück. Gängig sind vor allem Erd-, Bio-, und Flüssiggas sowie Heizöl.
Gas zählt dabei zu den beliebtesten Varianten. Wer über keinen Gasanschluss verfügt und außerhalb des Versorgungsbereichs ist, kann über die Installation eines Flüssiggastanks nachdenken. Aber auch der Betrieb mit Heizöl kann eine Alternative sein.
Die Vor- und Nachteile der Hybridheizung
Hohe Anschaffungskosten und die verhältnismäßig aufwendige Technik wirken auf den ersten Blick abschreckend. Um diese Kosten abzumildern sollten Sie sich unbedingt über Fördermöglichkeiten informieren.
Aufgrund der Nutzung kostenloser Umweltenergie und dem sparsamen Einsatz von fossilen Energieträgern ist diese Form des Heizens nicht nur umweltfreundlich, sondern steigert auch die Versorgungssicherheit. Ob und wie Sie von einer solchen Heizung profitieren, können Sie im Gespräch mit einem Fachmann am besten klären. Individuelle Bedürfnisse, Ihre Vorstellungen und die baulichen Gegebenheiten sind für diese Berechnungen maßgebend.