Im Vergleich zur Verwendung von Wasser beim Hausbau – wie beispielsweise bei Beton oder Mörtel – bietet der Trockenbau mit Trockenbauplatten zahlreiche Vorteile. So ermöglicht er etwa eine schnellere Montage, Trockenbau-Bestandteile verfügen außerdem über ein geringeres Gewicht.
Die Bauzeit verkürzt sich so spürbar. Zudem lassen sich die Elemente flexibel gestalten. Hinzu kommt: Passende Konstruktionen erfüllen oft problemlos die hohen Ansprüche an Brand-, Schall-, Wärme- und Feuchtigkeitsschutz.
Denn die Elemente, Baustoffe und Bauteile sind beim Trockenbau in der Regel vorgefertigt. Zudem lassen sich Sanitär- und Elektroinstallationen im Zuge der Wandmontage relativ komfortabel einbauen – aufwendige Verputz- und Stemmarbeiten entfallen.
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Trockenbauplatten: Massiver oder leichter Trockenbau?
Vom Trockenbau spricht man grundsätzlich, wenn die Arbeiten an Decken und Wänden im Inneren eines Hauses ohne die Verwendung von Wasser durchgeführt werden. Unterkonstruktionen bestehen dabei in der Regel aus Metall oder Holz.
Die Verkleidung erfolgt häufig mit Ausbauplatten aus Holz, Holzwerkstoff, Gipsfaser oder Gipskarton. Doch auch Glas, Kunststoff oder Metall können Sie für die Verkleidung unter Umständen verwenden. Eine weitere Alternative sind Strohbauplatten. Grundsätzlich wird zwischen massiven Materialien und Leichtmaterialien unterschieden.
Trockenbauplatten: Porenbeton und Gipswandbauplatten
Zu den gängigen Materialien des massiven Trockenbaus zählt Porenbeton: Denn Trennwände aus Porenbeton überzeugen durch ein geringes Gewicht, Brandbeständigkeit, gute Schallisolierung sowie hochwertiges Wärmespeichervermögen. Ein maßgenauer Zuschnitt kann bereits mit einer Handsäge vorgenommen werden. Die Verlegung erfolgt mittels rasch trocknendem Dünnbettmörtel.
Trennwände, die keine tragende Funktion besitzen, lassen sich auch unter Zuhilfenahme von Gipswandbauplatten errichten.
Besonders praktisch: Diese Wände können quasi völlig frei innerhalb eines Grundrisses auch auf schwimmenden Estrich montiert werden. Zusammengefügt werden sie lediglich mit Fugengips, der Aufbau einer Unterkonstruktion ist nicht notwendig. Verbunden werden die einzelnen Wände durch ein Nut-Federprofil. Gipswandbauplatten müssen Sie zudem verspachteln, auf den Putz können Sie hingegen verzichten.
Trockenbauplatten: Gipskarton- und Gipsfaserplatten
Unter den Leichtmaterialien sind vor allem Gipskarton- und Gipsfaserplatten bekannt. Hier sollte darauf geachtet werden, dass immer die Komponenten eines – und nicht mehrerer – Systeme verwendet werden. Metallprofile der Leichtbau-Systeme sind in der Regel optimal auf den Verwendungszweck angepasst worden und anders als etwa Holz maßhaltig, formstabil und passgenau. Aussparungen für Elektroleitungen sowie Wasser- und Installationsverrohrungen werden zudem bereits vorgestanzt.
Gipskartonplatten verfügen über einen Gipskern, auf beide Seiten ist zusätzlich eine Kartonlage aufgebracht. Diese soll die Platte stabilisieren und zugleich Biege- und Zugkräfte aufnehmen. Besondere Ansprüche an den Feuerschutz erfüllen die sogenannten Gipskarton-Feuerschutzplatten: Sie enthalten im Kern verstärkende Glasseidenbündel und sind auch in imprägnierter Form erhältlich. Ein Gemisch aus Zellulosefasern und Gips stellen die sogenannten Gipsfaserplatten dar. Anders als Gipskartonplatten verfügen sie über keine Kartonschicht. Dank ihrer Struktur sind sie mechanisch belastbarer und eignen sich deswegen beispielsweise als Küchenwände. Ein weiterer Vorteil: Gipsfaserplatten können auch in Feuchträumen eingesetzt werden und sind nicht brennbar.
OSB-Platten und Holzweichfaserplatten
Eine weitere Variante des leichten Trockenbaus stellt die Montage von OSB- beziehungsweise Mehrschichtplatten dar. Diese bestehen aus richtungsorientierten Spänen. OSB-Platten, die man meistens aus Holzabfällen herstellt, sind in den meisten Fällen mit Nut und Feder versehen. Dadurch bieten sie sich perfekt für das Verlegen von Decken oder Böden an.
Holzweichfaserplatten bestehen aus zerspanten Holzabfällen. Diese sind mit Leim vermischt und heiß verpresst. Sie gibt es in weichen, mitteldichten und harten Variationen. Weiche Ausführungen werden nicht selten als Dämmstoff verwendet.