Bei einer Einrohrheizung sind die einzelnen Heizkörper über eine Ringleitung miteinander verbunden. Alle Heizkörper eines Heizkreises sind an derselben Leitung angeschlossen. Diese Leitung transportiert Vorlauf und Rücklauf: Dadurch ist dieses System in der Anschaffung günstiger als die heutzutage meist verwendete Zweirohrheizung.
Allerdings gibt es hier Einschränkungen bei der Energieeffizienz, weshalb es bei neuen Gebäuden in der Regel nicht mehr verbaut wird.
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So funktioniert die Heizung im Einrohrsystem
Bei einer Einrohrheizung durchfließt das Heizwasser die Heizkörper eines Kreises über eine Ringleitung. Besonders einfach funktioniert das bei einer Reihenschaltung, denn hier strömt das Medium nacheinander durch jeden Heizkörper. Der Rücklauf der ersten Heizfläche bildet gleichzeitig den Vorlauf der zweiten: Dadurch kühlt sich das Heizwasser im System langsam ab.
In der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) sind rund 1,8 Millionen private Eigenheime mit einer Heizung im Einrohrsystem ausgestattet. Hauptsächlich baute man sie in den 70er- und 80er-Jahren aufgrund der günstigen Materialkosten ein.
Wie erkenne ich ein Einrohrsystem?
Ein Hinweis auf eine Einrohrheizung ist der Leitungsverlauf von Vor- und Rücklauf. Diese enden bei einer Einrohrheizung immer am selben Strang. Vor- und Rücklauf sind also immer an der selben Leitung angeschlossen.
Für das Einrohrsystem gibt es verschiedene Anschlussmöglichkeiten. Grob unterschiedet man zwischen einem Zwangsumlaufsystem und einem Nebenschluss-System. Das Nebenschluss-System ist wiederum in Varianten mit Saugfitting, Drosselventil, Dreiwegeventil oder Vierwegeventil unterteilt.
Bei den letzten drei Varianten des Nebenschluss-Systems kommen Spezialventile zum Einsatz, über die man den Durchfluss teilweise regulieren kann. Man erreicht dadurch, dass rund 30 bis 50 Prozent des Heizwassers in die Heizkörper geleitet werden und das restliche Wasser am Heizkörper vorbeifließt.
Was ist eine Zweirohrheizung?
Das Zweirohrsystem ist das meist verwendete System zur Wärmeverteilung. Jede Heizfläche ist an die getrennte Vor- und Rücklaufleitung angeschlossen und erhält die gleiche Vorlauftemperatur. Das erkaltete Heizungswasser wird über die Rücklaufleitung zurück zum Heizkessel befördert.
Weil hier jeder Heizkörper mit der annähernd gleichen Vorlauftemperatur bedient wird, beeinflussen sich die Heizkörper nicht gegenseitig. Sperrt man einen Heizkörper ab, so hat das keinen Einfluss auf die Leistung der anderen Heizkörper, die sich im Kreislauf befinden. Deshalb kann man beim Zweirohrsystem problemlos Heizkörper mit gleicher Größe installieren, denn sie erbringen bei gleicher Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf die gleiche Wärmeleistung.
Eine Sonderform des Zweirohrsystems ist das Tichelmann-System. Der Vorteil: Hier ist kein hydraulischer Abgleich notwendig. Darunter versteht man das korrekte Einstellen der Massenströme. Allerdings setzt diese Form voraus, dass die Rohre zu den Heizkörpern jeweils die gleiche Länge haben. Dies bewirkt nahezu gleiche Druckverluste und macht den hydraulischen Abgleich obsolet.
Einrohrsystem oder Zweirohrsystem: Was ist besser?
Die Vorteile des Einrohrsystems liegen vor allem in der einfachen Planung, Montage und den günstigen Materialkosten. Vergleicht man beide Systeme miteinander, so zeigt sich aber unweigerlich, dass das Zweirohrsystem energetische Vorteile mit sich bringt. Ein Einrohrsystem lässt sich nur schwer optimieren – das wirkt sich negativ auf die Heizkosten aus.
Außerdem eignet sich das Einrohrsystem nur bedingt für Brennwertanlagen. Denn hier kann eine Erhöhung der Rücklauftemperatur über die Abgas-Taupunkttemperatur nicht ausgeschlossen werden. Das Einrohrsystem verbaut man deshalb bei neuen Gebäuden auch nicht mehr.
Verfügt Ihr Haus immer noch über ein Einrohrsystem, ist es aber nicht immer notwendig, eine Komplettsanierung auf ein Zweirohrsystem durchzuführen. Eine Alternative ist das Isolieren der Heizungsrohre. Eine weitere Möglichkeit ist der Austausch der alten Umwälzpumpe durch ein neueres Modell.