Beim neuen Wandanstrich soll es schnell und praktisch zugehen: Eine kurze Fahrt zum Baumarkt, ein Kübel Farbe – und ab an die Wand damit. Abgesehen davon, dass es auch bei einfachen Anstrichen einiges zu beachten gibt, wollen sich viele Eigenheimbesitzer abseits der üblichen ein- oder zweifarbigen Wandanstriche mit einer Wischtechnik für die Wand etwas kreativer austoben.
Möglichkeiten gibt es viele: Vom 3D-Effekt über Wischtechnik bis zum coolen 70er-Jahre Vintage-Style stehen einem etliche Varianten zur Verfügung, die dem jeweiligen Raum einen einzigartigen Charakter verleihen. Welche Farbe in welches Zimmer passt, sollte man dabei trotzdem nicht vergessen.
Mehr zum Thema Wandfarben:
Schöne Wandfarben: Die passende Farbe für Ihr Projekt finden
Wandfarbe kaufen: So deutlich unterscheiden sich die Produkte
Dispersionsfarbe streichen: Die Basics im Umgang mit dem Alleskönner
Wischtechnik für den 3D-Effekt auf der Wand
Effektmalen ist gar nicht so schwer, wie man zunächst vielleicht glaubt. Genauigkeit und Geduld sind für diese aufsehenerregende Wandgestaltung aber dennoch notwendig. Und das Ergebnis zahlt sich aus! Die Wischtechnik ist ein echter Hingucker und sollte die Schwiegereltern beim Anblick des Wandanstrichs vor Neid erblassen lassen.
Die Wand sollte in Weiß oder in der gewünschten Grundfarbe gestrichen sein. Als Untergrund eignen sich Putze oder Dispersionsanstriche. Nun wird die Farbe zum Abtönen in ihrem Grundton mit Wasser vermischt. Achten Sie auf genügendes Hinzumischen von Lasur, denn der gleiche Farbton lässt sich selten nachmischen. Mit einem Malerschwamm können Sie die Grundfarbe nun recht großflächig und leicht auftragen. Mögliche Hilfswerkzeuge sind hier Wischhandschuhe, grobe Bürsten oder Lappen.
Soll die Wischtechnik-Wand mehrfarbig werden, dann tragen sie den zweiten Farbton stellenweise auf. Diesmal aber mit einem Pinsel. Streichen Sie hier nass-in-nass, um eine mangelnde Haftung wegen eines zu trockenen Untergrunds zu vermeiden. Mit dem angefeuchteten Schwamm werden die Farbränder nun miteinander verblendet. Falls gewünscht, können am Schluss auch weitere Farben hinzugefügt werden. Seien Sie hier jedoch sparsam und testen sie die Kombination zuerst auf einem Stück Karton.
Wischtechnik für kreative Wand: Geeignete Farben
Derzeit voll im Trend ist der so genannte Vintage- oder Retrostyle. Es soll alt aussehen, aber trotzdem modern und cool rüberkommen. Die 70er-Jahre im Wohnzimmer zu haben, ist schneller realisiert, als man denkt.
Für das Nostalgie-Feeling brauchen Sie jedenfalls mehr als eine Farbe. In den 70ern und 80ern stand man nicht auf eintönige Wände, im Gegenteil – Blümchen und kreative Muster waren meist über alle Wände verteilt. Natürlich brauchen Sie solche Muster nicht Freihand malen – helfen Sie sich mit selbstgebauten Schablonen.
Typische Retro-Stile sind Streublumen, stark auffällige geometrische Muster mit farbigen Kombinationen aus Dreiecken und Rauten oder Ornamente.
Als perfekte Kombination in der Einrichtung mit dem Vintage-Style eignen sich antiquarische Möbel. Diese müssen weder sündteuer sein, noch aus Beständen der Wiener Hofburg oder aus dem Nachlass Maria Theresias stammen: Der Flohmarkt oder günstige Pfandbörsen sind hier „the way to go“. Als Hintergrund für dunkle Möbel bietet sich Cremeweiß an.
Mahlzeit und gute Nacht: Farben für Küche und Schlafzimmer
Diese Kreativmöglichkeiten mit einer Wischtechnik für die Wand passen natürlich gut in alltägliche Aufenthaltsräume wie das Wohnzimmer, doch nicht jede Farbe passt in jedes Zimmer. Wir reagieren höchst unterschiedlich auf helle oder dunkle Farben und ihre Kombinationen. Im Schlafzimmer und somit dem Zentrum der Erholung ist Zurückhaltung geboten: Wandfarben haben einen großen Einfluss auf unsere Schlafqualität. Mit grellen und knalligen Farben sollte im Schlafzimmer eher sparsam umgegangen werden.
Gut eignen sich für das Schlafzimmer etwa helle Rosatöne. Sie vermitteln und sorgen für seelische und geistige Ausgewogenheit. Ist der Raum sehr groß, können dunkle Brauntöne dazu verhelfen, eine entsprechende Gemütlichkeit herzustellen. Kleine Schlafräume sollten mit hellen Farben „vergrößert“ werden: Hier eignen sich helle Blautöne, die für Harmonie und Ruhe stehen.
Die moderne Küche ist schon lange nicht mehr ein rein funktionaler Raum zur Essenszubereitung, sondern eine familiäre Wohlfühlzone mit vielen verschiedenen Aufgaben. Gerade deshalb sollte man sich auch hier beim Wandanstrich Mühe geben. Für die Küche eignen sich ein erfrischendes Zitronengelb, freundliches Hellbau, frühlingshaftes Lindgrün oder warmes und kräftiges Orange.