Die Fassade ist als „Hausverkleidung“ das ganze Jahr über wechselnder Witterung ausgesetzt und muss Einflüssen wie Regen, Schnee und sogar Hagel standhalten. Nach einigen Jahren wird es also für viele Hausbesitzer Zeit, die Fassade erneuern zu lassen. Wie hoch die Kosten dafür sind, ist jedoch nicht immer klar und hängt natürlich stark vom individuellen Fall sowie von den verwendeten Materialien ab.
Wir haben uns deshalb die Materie genauer aufgearbeitet und für Sie einen praktischen Überblick erstellt, damit Sie wissen, welche Preise bei einer Fassadenerneuerung in etwa auf Sie zukommen.
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Wann muss man die Fassade erneuern und welche Möglichkeiten gibt es?
Grundsätzlich sollte man die Fassade immer dann erneuern, wenn der alte Putz bereits abbröckelt oder Risse im Putz entstehen, das der Putz die Mauern vor Nässe schützt.
Prinzipiell muss man zunächst die Varianten der Fassadenerneuerung unterscheiden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
Dies kann ein neuer Anstrich sein, das Ausbessern von fehlerhaften Stellen im Putz oder auch eine gänzliche Erneuerung.
Wenn der gesamte Putz entfernt werden muss, muss eine Fassadendämmung angebracht werden.
Eine weitere Möglichkeit ist das Anbringen eines Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF).
Fassade erneuern lassen: Kosten für Neuanstrich
Fällt ihre Wahl auf einen Neuanstrich der Fassade, weil dies aufgrund der baulichen Gegebenheiten in Ihrem Fall reicht, so kommen sie vergleichsweise günstig davon. Es kann jedoch sein, dass die Fassade zuvor noch von Verunreinigungen wie Algen befreit werden muss. Das Gerüst kostet natürlich extra. Mit folgenden Kosten müssen Sie hier rechnen:
Diese Kosten entstehen, wenn Sie selber anstreichen:
- Fassadenreinigung: wenige Euros
- Anstrich (Grundierung + Farbe): 2 bis 5 Euro pro Quadratmeter
- Gerüst: 6 bis 12 Euro pro Quadratmeter
Jetzt müssen Sie nur die Gesamtfläche kennen, die erneuert werden muss und schon haben Sie einen guten Richtwert.
Kosten für Ausbesserungsarbeiten an der Fassade
Sind Risse oder bröckelige Stellen im Putz zu finden, dann sollten Sie keine Minute länger warten. Solange noch keine Feuchtigkeit durchdringt, kommen keine größeren Schäden zustande. Doch lässt man sich zu lange Zeit und die Nässe gelangt ins Mauerwerk, können nachhaltige Schäden an der Bausubstanz entstehen.
Es versteht sich von selbst, dass die Folgekosten für derartige Schäden entsprechend hoch sind und es diese deshalb tunlichst zu vermeiden gilt.
Prinzipiell ist es möglich, Ausbesserungsarbeiten mit Spachtelmasse oder geeignetem Putz selbst auszuführen, wenn man über handwerkliches Geschick verfügt. Engagieren Sie jedoch einen professionellen Maurer, dann wird das Ganze etwas teurer. Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen:
- Selber machen: wenige Euros pro Quadratmeter
- Bei Beauftragung eines Handwerkers müssen Sie mit Kosten zwischen 25 und 40 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Fassade erneuern: Kosten für Sanierung mit Putz
Bei einer Erneuerung des Putzes können Sie grundsätzlich zwischen zwei Varianten wählen:
- Ist der alte Putz noch gut in Schuss, muss er nicht entfernt werden. Sie können dann einfach den neuen Putz (Deckputz) direkt auf den alten auftragen.
- Wenn der Zustand jedoch bereits zu schlecht ist, dann muss die alte Putzschicht entfernt werden und ein neuer Putz muss aufgetragen werden.
Die Kosten für die einzelnen Arbeiten gestalten sich als Richtwert wie folgt:
- Auftragung eines Deckputz (ohne Putzabtragung): rund 30 Euro pro Quadratmeter
- Fassadensanierung mit Abtragen von altem Putz: 60 bis 85 Euro pro Quadratmeter
- Gerüst: 6 bis 12 Euro pro Quadratmeter
Kosten für die Fassadendämmung
Manchmal fordert das Gesetz, dass bei einer Fassadensanierung eine Fassadendämmung angebracht werden muss. Dies trifft aber nicht immer zu. Hier gilt:
Wenn ein altes Gebäude nicht ausreichend gedämmt ist, muss die Dämmung zusätzlich auf den aktuellen Stand gebracht werden.
Fassadenverkleidung statt Putz
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, um eine Fassade zu erneuern?
In diesem Ratgeber beispielsweise finden Sie viele Ideen zur Gestaltung der Fassade.
Sie haben die Möglichkeiten zwischen Verkleidungen aus Holz, Kunststoff, Metall, Fassade aus Schieferplatten oder vorgehängten hinterlüfteten Fassaden. Aber auch eine Klinkerfassade ist nicht zu verachten.
Allerdings darf eine Fassadenverkleidung nicht ohne Dämmung angebracht werden. Im Vergleich zum Putz halten die aufgezählten Möglichkeiten dafür deutlich länger, kosten aber entsprechend aber auch mehr. Für welche man sich letztlich entscheidet, ist eine Frage der persönlichen Prioritäten.
Die Preise richten sich hier wie folgt aus:
- Vorgehängte hinterlüftete Fassade: Wahlweise Holz oder Faserzementplatten 120 bis 250 Euro pro Quadratmeter
- Verkleidung aus Kunststoff/Metall: 60 bis 100 Euro pro Quadratmeter
- Verkleidung aus Schiefer: 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter
- Klinker: 60 bis 80 Euro pro Quadratmeter