Das Thema Heizen gewinnt seit einigen Monaten immer mehr an Bedeutung. Steigende Gaspreise sorgen dafür, dass sich viele Personen eine Alternative wünschen. Diese soll nicht nur günstiger sein, sondern im besten Fall auch klimafreundlich.
Wir zeigen Ihnen in diesem Ratgeber vier Möglichkeiten, wie Sie langfristig klimafreundlich heizen können und welche Heizarten auf lange Sicht am sinnvollsten sind.
Solarthermie
Die Solarthermie macht sich die Energie der Sonne zunutze. Hierbei erhitzen die Sonnenstrahlen das Wasser, welches anschließend im Haushalt genutzt werden kann. Dafür werden flache und röhrenförmige Sonnenkollektoren auf dem Dach angebracht, welche über schwarze Absorberflächen verfügen.
Inwiefern sich eine Solarthermieanlage jedoch eignet, ist von mehreren Faktoren abhängig. Vor allem die Lage des Hauses spielt eine wichtige Rolle, denn idealerweise muss die Anlage auf einer südlich gelegenen Dachfläche abgebracht werden, die nicht im Schatten von Bäumen oder anderen Gebäuden liegt.
Eine Solarthermieanlage ist zudem nur als Ergänzung geeignet, da sie je nach Größe nicht genügend warmes Wasser liefern kann. Wer lediglich eine kleine Dachfläche zur Verfügung hat, kann nur eine kleine Anlage anbringen. Diese reicht dann oft nur für Dusch- und Trinkwasser. Das Heizen der Wohnung kann sie oft nur unterstützen.
Der Nachteil bei der Solarthermie ist, dass sie stark von der Sonne abhängig ist. Scheint keine Sonne, gibt es auch kein Warmwasser. Das führt dazu, dass im Sommer ein Überschuss entsteht, während im Winter zusätzlich geheizt werden muss. Aber gerade im Winter ist Warmwasser wichtig.
Wärmepumpen
Wärmepumpen gelten als die vielversprechendste Option, wenn es darum geht, klimafreundlich und günstig zu heizen. Bereits im Jahr 2020 waren Wärmepumpen in fast 50 Prozent aller fertiggestellten Neubauten das primäre Heizsystem.
Der Vorteil solcher Anlagen ist, dass sie fast überall nachträglich installiert werden können. Die Anlage nutzt die thermische Energie, welche in der Umwelt gespeichert ist. Diese Energie ist kostenlos und unbegrenzt verfügbar. Je nach Aufstellungsort einer Wärmepumpe kann es sich dabei unter anderem um die Energie in der Umgebungsluft, dem Boden oder dem Grundwasser handeln.
Damit das System funktioniert, benötigt es nur wenig Strom, damit es die Energie nutzbar machen kann. In Kombination mit Ökostrom lässt sich so zu 100 Prozent klimaneutral heizen. Zudem lässt sich mit einer Wärmepumpe das ganze Haus heizen. Lediglich bei sehr niedrigen Temperaturen kann es sein, dass ein elektrischer Heizstab hinzugeschaltet werden muss.
Damit die Stromkosten jedoch nicht überhandnehmen, benötigt das Haus eine gute Dämmung sowie großflächige Heizkörper. Dank staatlicher Förderung lässt sich beim Einbau zudem Geld sparen.
PV-Anlage
Wie auch bei der Solarthermie, ist eine PV-Anlage nicht zum alleinigen Heizen geeignet. PV-Anlagen sind nur in Kombination mit anderen Heizsystemen wie beispielsweise einer Wärmepumpe möglich.
Durch eine zusätzliche PV-Anlage auf dem Dach kann ein je nach Größe der Anlage und Sonneneinwirkung erheblicher Teil der Heizkosten eingespart werden. Die PV-Anlage stoßt während des Betriebs jedoch kein CO² aus und ist somit zu 100 % klimaneutral.
Fernwärme
Bei der Fernwärme wird das Haus mit warmem Wasser über ein isoliertes Rohrleitungsnetz versorgt. Die Energie stammt dabei aus verschiedenen Quellen. Meist sind das Heizkraftwerke und Blockheizkraftwerke, bei deren Betrieb Wärme entsteht, die hierbei nutzbar gemacht wird.
Allerdings gibt es auch andere Quellen, wie zum Beispiel einige Müllverbrennungsanlagen. Fernwärme ist jedoch nicht überall verfügbar. Damit es zum Heizen genutzt werden kann, muss ein Fernwärmenetz vorhanden sein, über welches das eigene Haus angeschlossen werden kann. Somit ist es nicht für jeden Eigentümer nutzbar.
Fernwärme hat jedoch einen ganz wichtigen Vorteil. Denn die Wärme steht ganzjährig zur Verfügung. Es ist also nicht notwendig, noch ein weiteres Heizsystem zu haben, welches im Zweifelsfall einspringen kann. In Sachen Klimafreundlichkeit gibt es jedoch Kritikpunkte.
Zum einen geht beim Transport der Wärme Energie verloren und zum anderen sind die Kraftwerke, welche die Wärme produzieren, nicht klimafreundlich, auch wenn zum Heizen lediglich die Abwärme genutzt wird.