Heizen mit der Wärmepumpe: Die Heizsysteme im Überblick

Auf der Suche nach dem richtigen Heizungssystem spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Für viele Bauherren ist eine möglichst geringe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas ein wesentliches Kriterium. Beim Heizen mit der Wärmepumpe bezieht man rund drei Viertel der zum Heizen notwendigen Energie aus der Umwelt. Deshalb kann sie eine echte Alternative zu Öl- und Gas sein.

Nicht nur ökologische Überlegungen, sondern auch finanzielle Aspekte sprechen für den Einbau einer Wärmepumpe. Welches System nun für ihre individuellen Bedürfnisse und die Gegebenheiten auf ihrem Grundstück am besten geeignet ist, sollte in jedem Fall ein Fachmann beurteilen.

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Heizen mit der Wärmepumpe: Die Funktionsweise

Wärmepumpen funktionieren im Wesentlichen wie ein Kühlschrank - nur umgekehrt.Foto: arahan / stock.adobe.com
Wärmepumpen funktionieren im Wesentlichen wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt.

Wärmepumpen funktionieren im Wesentlichen wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt. Während ein Kühlschrank seinem Innenraum die Wärme entzieht und sie nach außen abgibt, entnimmt die Wärmepumpe dem Außenbereich Wärme und gibt sie als Heizungswärme im Haus ab.

Dazu muss man allerdings der Physik ein Schnippchen schlagen: Wärme fließt nämlich automatisch von einem höheren zu einem tieferen Temperaturniveau. Sie kennen das im Winter. Ohne Heizung wird es in den eigenen vier Wänden schnell kalt – die Wärme fließt nach außen ab und die Räume erkalten. Einfach gesprochen: Nicht die Kälte kommt ins Haus, sondern die Wärme verlässt es. Und zwar so lange, bis der Temperaturunterschied ausgeglichen ist.

Um diesen Prozess umzukehren wird in der Wärmepumpe ein Kältemittel verwendet, dass bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft. Dieses wird durch im Erdreich verlegte Leitungen gepumpt und verdampft durch die dort befindliche Wärme. Anschließend wird es im Kompressor verdichtet, wo durch den erhöhten Druck die Temperatur des Kältemittels weiter ansteigt. Im Verflüssiger gibt das Mittel die Wärme an das Heizungssystem ab und verflüssigt sich wieder. Nachdem das Kältemittel das Expansionsventil erreicht hat, sinkt der Druck wieder in den Normalbereich und der Vorgang wiederholt sich.

Heizen mit der Wärmepumpe: Erdwärme

Bei Erdwärmepumpen wird die benötigte Wärme mit sogenannten Erdwärmesonden oder Erdwärmekollektoren entnommen. Bei Erdwärmesonden sind Bohrungen von 40-99 Meter erforderlich. Großer Pluspunkt: Die Erdwärmesonden liefern während des gesamten Jahres eine konstante Leistung. Sind diese Bohrungen aus technischen oder rechtlichen Gründen nicht durchführbar, können Erdwärmekollektoren eine mögliche Lösung darstellen. Sie sind in der Anschaffung günstiger und werden ca. 20 Zentimeter unterhalb der Frostgrenze im Erdreich verlegt. Grob gerechnet benötigt man für die Beheizung eines Eigenheims eine Fläche von rund 350 Quadratmetern.

Wärme aus der Luft

Luftwärmepumpen nutzen die Umgebungsluft für die Gewinnung von Heizwärme. Je nach Wunsch sind Geräte verfügbar, die drinnen oder draußen aufgestellt werden können. Bei einer Außenaufstellung sollten sie bei der Standortwahl auf die, wenn auch geringe, Geräuschentwicklung Acht geben. Dafür entfallen die bei einer Innenaufstellung erforderlichen Lüftungskanäle, die zum Ansaugen und Ausblasen der Luft benötigt werden.

Wärme aus dem Grundwasser

Um die im Grundwasser gespeicherte thermische Energie nutzen zu können, sind zwei Brunnenbohrungen notwendig. Aus dem ersten wird das Wasser, dem die Wärme entzogen werden soll, entnommen und danach wieder in den zweiten Brunnen zurückgeleitet. Wichtig: Fließrichtung und Mindestabstand sind einzuhalten, damit das bereits entwärmte Wasser nicht noch einmal zur Heizanlage gelangt. Prüfen Sie in jedem Fall, ob die Nutzung einer solchen Wärmepumpe in Ihrer Region gestattet und ob die Wasserqualität geeignet ist. Bestimmte Stoffe im Grundwasser können den Wärmetauscher stark beanspruchen.

Welche Kosten sind zu erwarten

Die Luftwärmepumpe gilt als die kostengünstigste Variante, da wenig zusätzliche Technik erforderlich ist. Bei der Erdwärmepumpe sind auch Kosten für Sondenbohrungen bzw. für die Kollektoren einzurechnen. Auch die Brunnenbohrung bei der Nutzung von thermischer Energie aus dem Grundwasser sollte man beachten. Die Kosten variieren stark nach Region und den jeweiligen baulichen und geologischen Gegebenheiten. Ebenso sind die Preise für Wärmepumpen von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. In vielen Fällen wird die Anschaffung einer Wärmepumpe aber gefördert.

Heizen mit der Wärmepumpe: Vor- und Nachteile

Großer Vorteil von Wärmepumpen ist die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und den damit verbundenen Preisschwankungen. Ob sich die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten durch die Heizkostenersparnis und eine mögliche Förderung rechnen, muss man von Fall zu Fall klären. Nicht zu vergessen ist aber, dass auch Wärmepumpen Strom benötigen. Weitere Vorteile sind der wartungsarme Betrieb und die umweltschonende Arbeitsweise von Wärmepumpen.

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