Als sichtbares, oben aufliegendes Element eines Fußbodens verleihen Fußbodenbeläge den eigenen vier Wänden ein individuelles und charakteristisches Flair. Ästhetisch besonders reizvoll sind dabei häufig Parkettböden, im Nassbereich beziehungsweise dem Badezimmer stellen Fliesen den Klassiker unter den Bodenbelägen dar.
Doch nicht nur Design und Optik sollte bei der Auswahl eine wichtige Rolle spielen: Auch Widerstandsfähigkeit, Pflegeintensität, Haltbarkeit, Abnutzung sowie spezifische gebrauchsbedingte Anforderungen müssen berücksichtigt werden.
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Fußbodenbeläge aus Holz
Die beliebtesten Bodenbeläge bestehen aus Holz – hier gibt es viele mögliche Variationen. Insbesondere Laminat ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch im Vergleich zu anderem Belägen sehr pflegeleicht. Zudem ist es sehr strapazierfähig, einfach sowie schnell zu verlegen und bleibt in seiner Optik über Jahre oft unverändert. Beim Preis sollte hier jedoch nicht an der falschen Stelle gespart werden. Denn überraschend günstige Modelle sind oftmals anfällig für Dellen, Kratzer und intensive Abnutzung. Insbesondere bei der Nutzung durch Familien mit Kindern kann der Boden so schnell beschädigt werden.
Bei der Wahl vom Laminatböden herrscht indes die Qual der Wahl: Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben, Musterungen und Optiken. In jedem Fall sollten Sie – beispielsweise im Baumarkt – einen Fachmann konsultieren. Dieser kann Ihnen, angepasst auf Ihre individuellen Bedürfnisse, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Laminatboden besteht in der Regel aus mehreren Schichten, die oberste kann auch aus Massivholz bestehen.
Fußbodenbeläge als Parkett: Die gehobene Variante
Zu den gehobenen Belägen gehört zweifelsohne das Parkett: Bei der Verlegung werden Nauturholzriemen mittels einer geleimten Nut-und-Feder-Verbindung zu einem Muster angelegt. Bekannt sind beispielsweise die Muster Einfach- und Doppelfischgrät, Würfelfelder, Ein- und Mehrblatt sowie Dreifachzopf. Zu den Varianten, die sich über viele Jahrzehnte bewährt haben, zählt das genagelte, massive Parkett. Ein entscheidender Nachteil: Im Vergleich zu Laminat ist Parkett deutlich teurer. Im Gegenzug überzeugt es jedoch mit einer besonders hohen Langlebigkeit und äußerst hochwertigen Optik! Ein weiterer Vorteil: Kleine Kratzer lassen sich recht einfach durch das Abschleifen der obersten Schicht entfernen. So muss nicht der gesamte Bodenbelag ausgetauscht werden.
Zu den günstigeren Varianten der Fußboden-Beläge zählt das sogenannte Fertigparkett, bei dem zwischen Massivparkett und Nicht-Massivparkett unterschieden wird. Bei ersterem wird die Trägerschicht aus günstigerem Massivholz versehen. Die hochbelastbare Nutzschicht besteht dafür aus hochwertigem Naturholz. Nicht-Massivparkett besitzt dagegen eine mitteldichte Faserplatte (MDF) oder eine hochdichte Faserplatte (HDF) als Trägerschicht. Die Nutzschicht sowie den Gegenzug bildet ein Holzfurnier. Eine interessante Lösung kann auch das sogenannte Furnierparkett darstellen, das die Robustheit des Laminats mit der Optik eines Parkettbodens verbindet. Wichtig: Bei der Nutzung von Parkett sollte unter Umständen eine Trittschallschutzmatt als Unterlage verwendet werden!
Teppiche: Warme Optik in den eigenen vier Wänden
Ein weiterer Klassiker ist der Teppichboden: Er bringt Farbe und ein heimeliges Flair in den Raum. Zu den gängigen Varianten zählen unter anderem Naturfaserteppiche, Kunstfaserteppiche, Wollvarianten und Sisalbeläge. Besonders Wolle erfreut sich unter Experten großer Beliebtheit: Denn Wollteppiche sind wärmedämmend, ökologisch unbedenklich, haltbar und sie regulieren das Raumklima gut. Doch Vorsicht: Personen, die allergisch auf Tierhaare reagieren, sollten darauf gegebenenfalls verzichten.
Linoleum: Besonders strapazierfähig
Zu den besonders strapazierfähigen und pflegeleichten Bodenbelag-Varianten gehören die sogenannten „elastischen Beläge“, beispielsweise Linoleum, PVC, Kork sowie Natur- und Synthesekautschuk. Linoleum etwa ist ein ökologischer Belag aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Sojaöl, Leinöl und Naturharzen. Auch zur Beschichtung auf Möbelüberflächen ist Linoleum unter Umständen gut geeignet. Es überzeugt durch seine hohe Widerstandsfähigkeit und Schmutzabweisung, die pflegeleichte Handhabbarkeit, die Eignung für Fußbodenheizungen und die schwere Entflammbarkeit. Jedoch ist Linoleum nicht für Nass- und Feuchträume geeignet und kann einen starken Eigengeruch entwickeln.
Fußbodenbeläge Fliesen: Hochwertige Lösungen
Für das Badezimmer sehr gut geeignet sind dagegen Fliesen. Sie lassen sich rasch sowie unkompliziert reinigen und bleiben lange Zeit optisch unverändert. Zudem gibt es Fliesen in den verschiedensten Musterungen und Farben. Eine Beschädigung erfolgt in der Regel erst bei recht starken Einwirkungen. Beachten sollten Sie jedoch, dass Fliesen aufgrund des Materials zu einer relativ hohen Geräuschentwicklung beitragen können.
Hochwertig wirken insbesondere kostenintensive Elemente aus Sandstein, Granit, Quarzstein oder Marmor. Im Gegensatz zu Kunstfliesen ist hier jedoch oftmals ein höherer Pflegeaufwand erforderlich. Dafür bestechen diese Materialien durch besonders hohe Robustheit. Für Wohnräume sind Fliesen aufgrund ihrer optisch „kühlen“ Wirkung jedoch selten geeignet.
Sichtestrich: Schutz gegen Schimmel
Eine weitere Bodenbelag-Variante stellt Sichtestrich dar. Man kann ihn variantenreich verteilen, beispielsweise durch Schleifen, Glätten, Polieren, Ölen, Beschichten oder Wachsen. Zudem verfügt er über eine hohe Robustheit und ist gegen Schimmelpilze recht resistent. Bei diesem hochwertigen Betonbelag, den Sie als fugenlose und seidenmatte Fläche gestalten können, müssen Sie indes mit besonders hohen Kosten rechnen.