Eine Dachbegrünung lässt sich im günstigsten Fall genauso nutzen wie ein Garten und bietet damit auch mitten in der Stadt nahezu endlose Gestaltungsmöglichkeiten. Korrekt aufgebaut verlängert sie sogar die Lebensdauer des Daches. Auch hier gibt es verschiedene Varianten, die sich im Erhaltungs- und Pflegeaufwand stark unterscheiden. Kein Wunder also, dass viele Hausbesitzer ihr Dach begrünen möchten.
Achtung! Auch bei einer Dachbegrünung sind in der Regel baurechtliche Vorschriften zu beachten. Stellen Sie also sicher, dass die Begrünung in Ihrem Fall auch so angebracht werden darf, wie Sie es geplant haben.
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Dach begrünen: Diese Arten gibt es
Dachbegrünungen werden vor allem im städtischen Bereich verwendet, um der oft kahlen Landschaft einen natürlichen Touch zu verleihen und eine kleine grüne Oase inmitten von Stahl und Beton zu schaffen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem intensiv und einem extensiv begrünten Dach. Ein intensiv begrüntes Dach lässt sich genauso nutzen wie ein Garten, bringt aber auch einen stärkeren Pflegeaufwand mit sich. Doch keine Angst: Dazwischen gibt es viele Möglichkeiten und Abstufungen bei der Vegetation. Schließlich ist im Bereich von Hausbau und Garten nicht immer alles Schwarz und Weiß. Wichtig: Eine Dachabdichtung ist unbedingt notwendig.
Unter einem extensiv begrünten Dach versteht man eine selbstständige Grünzone, die man nicht aktiv als Garten nutzt. Sie bildet jedoch trotzdem einen wertvollen Biotop in der Stadt und schafft so Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Nicht zuletzt ist sie ein echter Hingucker, vor allem für die Nachbarn auf den Dachterrassen.
Welches System man nutzt, hängt maßgeblich von der Form des Daches ab. Steile Dächer benötigen eine Sicherung gegen mögliches Abrutschen, Flachdächer eine Entwässerungsschicht unter der grünen Ebene. Eine Intensivbegrünung ist nur bis zu 5 Grad Neigung realisierbar, eine extensive bis zu 50 Grad.
Dach begrünen: Die Vorteile
Eine begrüntes Dach hat im Vergleich zu regulären Dachbedeckungen mehrere Vorteile. In der Stadt bildet es wertvolle Biotope, verbessert die Luft und hält in einem gewissen Ausmaß Niederschläge zurück.
Auch bauphysikalische Vorteile stehen nicht hinten an: Die Dachbegrünung kann dabei helfen, Temperaturschwankungen sowohl im Winter als auch im Sommer auszugleichen und verlängert meist sogar die Lebensdauer des Daches.
Dickes Polster für Vegetation
Natürlich ist ein Dach für eine grüne Vegetation ein doch eher ungewohnter Ort, vor allem was die Windbelastung und Trockenheitseinfluss betrifft. Daher müssen für eine volle Ausnutzung der Vorteile entsprechend dichte Polster für die Vegetation errichtet werden.
Am einfachsten wird dies mit einer Mischung aus Wildgräsern und Wildkräutern realisiert. Die Stärke des Substrats sollte bei etwa 15 Zentimeter liegen. Ist aus Substanzgrüden nur eine gerine Dicke des Substrats möglich, können auch Moose oder bestimmte Sedume mit einer Stärke von 5-10 Zentimetern zum Einsatz kommen. Unter den Sedumarten gibt es spezielle Sorten mit einer hohen Trockresistenz.
Das Substrat selbst dient als Wurzelschicht für die Vegetation und fungiert als Nährstoff- und Wasserspeicher. Dazu gibt man mineralische Leichtzuschläge in den Mutterboden: Bims, Blähton (gebrochen), Blähschiefer oder auch Lava. Bei einer extensiven Begrünung darf der Mutterboden nicht zu nährstoffreich sein. Hier kann es auf jeden Fall lohnen, einen Experten zu Rate zu ziehen, damit Sie auch möglichst lange Freude an Ihrem begrünten Dach haben.