Innentüren bilden ein wichtiges gestalterisches Element bei der Hausbau-Planung. Darüber hinaus sind sie jedoch auch von elementarer Bedeutung für den Brandschutz und die Dämmung beziehungsweise Wärmeverteilung innerhalb der jeweilig abgetrennten Räume. Innentüren kaufen ist deshalb eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe.
Mit der Planung der Innentüren können Sie quasi gar nicht früh genug beginnen. Sie sollten bereits bei der Planung am Reißbrett eine Rolle spielen! Früh genug festgelegt werden sollten unter anderem die Anzahl, Türart, Durchgangslichtung, Anordnung sowie Größe der Türen. Später können auch Material und Oberfläche festgelegt werden. Eingebaut werden die Innentüren dann erst recht spät im Zuge des Innenausbaus. Es empfiehlt sich zudem, die Höhe der vorgesehenen Maueröffnungen ab dem Fußboden zu messen – hilfreich sind dabei moderne Tür-Zargen-Fertigsysteme. Ungenauigkeiten im Umfang von mehreren Zentimetern können so leicht ausgeglichen werden.
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Innentüren kaufen: Fangen Sie früh mit der Planung an!
Dringend ratsam bleibt es zudem, sowohl die Breite als auch die Höhe der Innentüren großzügig zu planen. Ein Türumbau aufgrund von Komplikationen beim Durchgang kann im Nachhinein aufwendig und teuer kommen! Schmale sowie enge Türen mit einer Breite von 75 cm sollten deshalb nur im Notfall eingeplant werden. Praktische Richtwerte bieten Ihnen eine grobe Orientierung bei der Errechnung der sogenannten Rohbaulichte, die man auch Mauerlichte, Rohbaumaß oder aber lichte Höhe beziehungsweise lichte Breite nennt.
Bei der Rohbaulichte handelt es sich um die tatsächliche Wandöffnung, in der die Zarge eingesetzt wird. Sie lässt sich aus der tatsächlichen Breite des Türsystems (sogenannte Durchgangsbreite) plus acht Zentimeter sowie der tatsächlichen Höhe des Türsystems plus vier Zentimeter zur groben Orientierung ermitteln. Genauere Angaben sollten Sie in den technischen Unterlagen Ihres Türherstellers finden! Rücksicht sollten Sie auch auf die sogenannte OIB-Richtlinie nehmen. Diese schreibt eine Mindestdurchgangslichte von 80 Zentimetern in der Breite sowie 190 Zentimeter in der Höhe vor. Gängiger und komfortabler sind jedoch deutlich großzügigere Maße!
Innentüren kaufen: Brandschutz und Türzargen
Auch Aspekte des Brandschutzes sollten nicht unterschätzt werden: Einzelne Bauteile sollten gegebenenfalls durch besondere Rauchschutz- beziehungsweise Brandtüren voneinander getrennt werden. Dies gilt insbesondere für Zugänge zu Lagerräumen mit leicht entflammbaren Material. Beachten Sie unbedingt auch die gesetzlichen Vorschriften und vorgegebene Maße!
Eine wichtige Rolle spielt zudem die Türzarge, die auch als Türfutter oder Türrahmen bekannt ist. Sie sollte die Laibungen der Wandöffnung verdecken, mit dem Putz bündig sein oder darüber stehen. Unterschieden wird prinzipiell zwischen Eckzargen und U-förmigen Umfassungszargen. Entstehende Hohlräume können Sie mit Montageschaum füllen. Unter den Zargen steht eine Vielzahl an Materialien und Modellen zur Auswahl.
Moderne Holzzargen gehören dabei zu den beliebtesten sowie vielseitigsten Zargen. Sie werden durch Ausschäumen mit der Wand verbunden. Auch die „klassische Zarge“ besteht aus Holz: Sie kann vor allem in Altbauten angetroffen werden. Sie umschließt die Wandöffnungen an drei Seiten und wird – anders als oftmals die moderne Holzvariante – mit eingemauert. Ebenfalls mit eingemauert werden Stahlzargen: Sie überzeugen durch besondere Robustheit, eine lange Lebensdauer sowie hohe Qualität und Stabilität.
Innentür-Arten, Oberflächen und Materialien
Auch bei der Wahl der Innentüren, die sie kaufen, sollte sorgfältig geplant werden. Durch hohe Luftdichtheit, Passgenauigkeit sowie absolute Verzugsfreiheit überzeugen vor allem sogenannte Kassettentüren mit Glas- oder Holzfüllung. Schwer und stabil sind Türen aus Vollholz oder Verbundspanplatte. Sie besitzen oftmals einen hohen Schallschutzwert und werden oftmals bei Sonderanwendungen genutzt – beispielsweise eben Schallschutz oder Strahlen- und Brandschutz. Gute Schallschutzwerte besitzen auch sogenannte Röhrenspantüren. Besonders preisgünstig sind dagegen Wabentüren. Deren Kern besteht aus einer Pappwabe, sie ist mit einer beidseitig jeweils drei Millimeter starken Dünnspann- oder Holzfaserplatte beplankt.
Bei den Oberflächen gehören vor allem das edle Echtholz-Furnier, der klassische, UV-gehärtete Weißlack, die an Laminat erinnernden CPL-Türen und die besonders robusten HPL-Türen infrage. Die Wahl der geeigneten Oberfläche sollten Sie nicht nur anhand von optischen Kriterien, sondern auch mit Hinblick auf Schutz vor Beschädigungen, Schmutz oder Brand treffen. Lassen Sie sich vom Fachmann unbedingt beraten!