Gerade beim Sanieren von Altbauten sollte man vorher wissen, wie eigentlich der Ist-Zustand des Gebäudes ist. Nur mit diesem Wissen weiß man, was am Gebäude überhaupt alles gemacht werden muss. Doch ohne Baudiagnostik kann das zu Fehlern beim Bauen führen, die sich sonst vermeiden ließen.
Aber auch beim Verkauf einer Immobilie kann nur dazu geraten werden, vorher eine Baudiagnostik durchzuführen. Warum das so ist und worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie in dieser Übersicht.
Was ist eine Bauwerksdiagnostik?
Untersucht wird bei der Bauwerksdiagnostik stets den Baubestand. Hier geht es oft um entstandene Schäden, deren Ursache nicht so einfach zu finden sind. Eine Bauwerksdiagnostik kann hier Abhilfe schaffen. Das Gebäude wird praktisch durchleuchtet und der Fehler ausfindig gemacht (diagnostiziert).
Tritt irgendwo am Dach beispielsweise Wasser ins Gebäude ein, dann kann die Stelle genau geortet werden. Verdeckte Leitungen und Kanäle werden dabei alle durchleuchtet, um die Schadensquelle ausfindig zu machen. Selbst Schimmel kann durch diese Diagnose ausfindig gemacht werden.
Bei Altbauten, die saniert werden sollen, kann die Bauwerksdiagnostik genau aufzeigen, welche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Das Ziel der Sanierung ist nicht nur, dass das Gebäude später energieeffizient ist und wenig Energie benötigt. Man möchte schließlich auch alle Schwachstellen aufdecken, die zu Schäden führen können – denn schließlich sind die Leitungen in Altbauten bereits in die Jahre gekommen.
Doch das ist nicht alles. Wie ist eigentlich das Raumklima? Wie ist die Raumtemperatur und wo finden die Luftströmungen statt? Eine thermografische Untersuchung zeigt Ihnen, wo was saniert werden muss.

Auch Türen oder Fenster, die undicht sind, können leicht ausfindig gemacht werden. Werden Fenster und Türen im Nachhinein abgedichtet, kann der Eigentümer eine ganze Menge an Energiekosten einsparen.
Eine solche Prüfung von undichten Stellen am Gebäude findet mittels eines Differenzdruck-Messverfahrens (Blower-Door-Test) statt. Hier werden aber nicht nur Türen und Fenster gecheckt. Die gesamte Luftdichtheit des Gebäudes wird geprüft, wobei alle undichten Stellen geortet werden können.
Eine solche Dichtheitsprüfung können Sie beispielsweise mit dem Blower Door Test bei KE-impuls durchführen lassen.
Wann muss eine Bauwerksdiagnostik erstellt werden?
An erster Stelle ist es für alle wichtig, die eine Immobilie sanieren möchten. Nur mit einer genauen Analyse kann man das Beste aus dem Altbau herausholen, weil eine genaue Analyse erstellt wird. Ein Maßnahmenkatalog zeigt auf, was genau gemacht werden muss.
Möchte ein Eigentümer seine Immobilie verkaufen, kann eine Bauwerksdiagnostik ebenfalls helfen. Denn vor dem Verkauf kann der Verkäufer die Immobilie noch instand setzen, was den Wert der Immobilie steigert.
Bei Altbauten kommt häufig hinzu, dass Schäden zunächst noch unentdeckt bleiben. Wird die Immobile nun verkauft und es kommt zu einem sichtbaren Schaden, so kann der Kaufvertrag angefochten werden. Das will natürlich keiner. Über kleine Schäden, die nicht unbedingt behoben werden müssen, kann der Verkäufer den Käufer vorher informieren und den Ist-Zustand notariell in den Kaufvertrag mit einfließen lassen.
Worauf sollte man bei der Baudiagnostik achten?
Wichtig bei der Baudiagnostik ist eine zerstörungsfreie Prüfmethode. Diese hat nicht nur den Vorteil, dass am Gebäude nichts zerstört werden muss, sondern geht meistens auch schneller. Zu den Prüfverfahren gehören unter anderem:
- Ultraschall
- Endoskopie
- Infrarot-Thermografie
- Radar
- magnetische Induktion
Was wird geprüft?
Neben oben genannte Punkte können bei der Baudiagnostik auch weitere Sachen geprüft werden. Folgende Auflistung gibt einen kleinen Überblick über die Leistungen, die ein Unternehmen mindestens können sollte:
- Leckageortung
- Schimmelpilz orten
- Prüfung Raumtemperatur und Wärmebrücken
- Luftströmungen
- Ortung von Leitungen, Kanälen und verdeckten Bauteilen
Was kostet die Bauwerksdiagnostik?
Zum Schluss entscheidet immer der Gesamtpreis und so stellen sich Immobilienbesitzer meiste die Frage: Was kostet das Ganze überhaupt? Eine berechtigte Frage, denn schließlich soll eine Sanierung das Budget nicht sprengen.
Planen Sie für diese Untersuchung und Analyseerstellung mindestens 1 bis 2 Tage ein. Die Kosten liegen hier mindestens zwischen 500 und 800 Euro, können aber je nach Unternehmen auch schwanken.