Barrierefreies Bad: Das muss die Nasszelle können

Steht die Sanierung des Badezimmers ins Haus, wird nicht selten über eine barrierefreie Ausführung nachgedacht. Und das auch von Bauherren, die selbst noch nicht darauf angewiesen sind. Für viele ist es eine Investition in die Zukunft und gibt Sicherheit im Alter. Aber auch ein Schicksalsschlag wie ein Unfall oder Krankheit kann ein barrierefreies Bad plötzlich notwendig machen.

Wer bei einem barrierefreien Bad an schiefe Optik, Krankenhaus und Pflegeheim denkt, irrt gewaltig. Heutzutage lassen sich diese Bäder stilsicher, modern und ansprechend gestalten. Wir geben Ihnen einen Überblick über grundlegende Elemente im barrierefreien Bad. Um die für Ihre Anforderungen ideale Lösung zu finden, ist es aber in jedem Fall ratsam, sich an einen Fachbetrieb zu wenden.

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Das muss ein barrierefreies Bad können

Das Bad muss vor allem genügend Bewegungsfreiheit bieten. Eine gute Ausleuchtung aller Flächen mit ausreichend Kontrasten sowie rutschhemmende Böden sorgen dabei für genügend Sicherheit.

Für mehr Selbstständigkeit ist es wichtig, dass die Sanitärelemente für den Nutzer gut erreichbar sind. Je nach Anforderungen der Bewohner können auch weitere Maßnahmen notwendig sein, damit das Bad optimal genutzt werden kann.

Rutschhemmende Böden

Um das Ausrutschen im Bad möglichst zu verhindern werden rutschhemmende Böden eingesetzt. Fliesen sind daher in unterschiedliche Bewertungsgruppen eingeteilt. R9 bezeichnet dabei Fliesen für geringe Anforderungen an die Rutschhemung. Die höchste Klasse ist R13 und wird hauptsächlich im gewerblichen Bereich eingesetzt.

In der Regel werden für den privaten Gebrauch Fliesen der Bewertungsgruppe R10 empfohlen. Achten Sie beim Fliesenkauf aber auch auf die Eignung für Nassbereiche. Sie ist mit der Bewertungsgruppe B gekennzeichnet.

Waschtisch und Spiegel

Der Waschtisch sollte in einem barrierefreien Bad auch im Sitzen verwendet werden können. Achten Sie hier auf genügend Beinfreiheit. Bei der Dimensionierung des Spiegels ist wiederrum darauf zu achten, dass er groß genug ist, um im Sitzen und im Stehen verwendet werden zu können.

Die Armaturen sollten leicht zu erreichen sein. Empfehlenswert kann auch das Anbringen einer Waschbeckenbrause sein. Sie vereinfach den Benutzern das Waschen von Haaren und Gesicht.

Anforderungen an das WC

Auch hier ist eine einfache Erreichbarkeit vorausgesetzt. Für Rollstuhlfahrer ist darüber hinaus ein Platz von 90 Zentimeter auf einer Seite für das Umsitzen einzuplanen. Ansonsten sollte ein Abstand von 20 Zentimeter zur Wand oder zu anderen Sanitärelementen nicht unterschritten werden.

Die empfohlene Sitzhöhe beträgt 46-48 Zentimeter. Stützgriffe rechts und links der Toilette oder eine Rückenlehne können Sie nach Bedarf anbringen. Sie können das Aufstehen für den Benutzer erleichtern.

Barrierefreies Bad und Dusche

Eine bodengleiche Dusche mit durchsichtigen Trennwänden lässt das Badezimmer nicht nur größer wirken, sondern erleichtert auch den Einstieg erheblich. Optional können Sie auch eine gemauerte Sitzbank in der Dusche anbringen. Aber auch ein nachträglich montierter Klappsitz kann eine Lösung sein.

Denken Sie bei der Planung auch daran, alles möglichst griffbereit zu haben. Es empfehlen sich also auch an der Wand montierte Duschgel- und Shampoo-Spender sowie ein Handtuchhalter in unmittelbarer Nähe der Dusche. Griffe, die dem Benutzer beim Aufstehen von der Bank behilflich sind, können Sie auch später montieren.

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