Als Latexfarbe bezeichnet man in der Regel zwei verschiedene Farbarten. Echte, klassische Latex Wandfarbe nutzt als Bindemittel natürliches Latex aus dem Kautschukbaum. Und diese echte Latexfarbe gibt es heutzutage am Markt de facto nicht mehr.
Die zweite Variante, die aktuell käuflich erwerblich ist und in der Regel mit dem Wort gemeint ist, gehört eigentlich zu den gewöhnlichen Dispersionsfarben, wurde aber etwas „modifiziert“. Das Bindemittel ist Kunstharz. Kunstharz verhilft der Farbe, die selben optischen Eigenschaften an den Tag zu legen wie ein echter Latexanstrich.
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Echte und „moderne“ Farbe
Bevor Dispersionsfarben zur Nummer Eins am Farbenmarkt wurden, wurde Latexfarbe als Alternative zu Naturfarben wie Kalk- und Leimfarbe verwendet. Etwa wurden Arztpraxen früher aus Hygienegründen oft mit der Farbe bestrichen. Heutzutage ist nur noch die „moderne“ Variante mit Kunstharz gebräuchlich.
Diese erweist sich in Kombination mit Wasser als sehr praktisch: Latex ist mit Wasser verdünnbar und kommt ohne chemische Lösungsmittel aus. Es gibt also keine Probleme beim Auswaschen der Pinsel nach dem Arbeitsgang.
Latex Wandfarbe: Vorteile und Nachteile
Ist die Farbe trocken, perlt Wasser nur noch daran ab. Darum profitiert von einem Latexanstrich etwa eine Wand im Badezimmer – allerdings nicht direkt in Spritzzonen im Duschbereich.
Als Vorteile lassen sich herausarbeiten, dass Latexfarbe auf den meisten Untergründen sehr gut haftet. Weiters ist es mit Latex möglich, eine hochglänzende Schicht zu erzeugen. Latexfarbe ist frei von Lösungsmitteln und nicht viel teurer als andere Farben.
Der größte Nachteil liegt auf der Hand: Latex ist sehr schwer zu entfernen. Des weiteren ist die Farbe in Bezug auf die Diffusionsoffenheit undurchlässig und deckt insgesamt weniger gut ab als reguläre Dispersionsfarbe.
Latex Wandfarbe überstreichen
Moderne Farbe (Kunstharz) kann in den meisten Fällen mit regulärer Dispersionsfarbe überstrichen werden. Allerdings könnte hier eine mangelnde Haftung Probleme machen. Echte Latexfarbe ist extrem schwer zu überstreichen – in der Regel ist es besser, sie mit einer Fräse abzutragen oder gleich den ganzen Putz abzuschlagen.