Brennwertkessel: Darum ist er seinen Vorgängern überlegen

Einst als technische Neuerung gefeiert, zählt der Niedertemperaturkessel heute zu den Auslaufmodellen unter den Heizungssystemen. Auch wenn er bei seiner Einführung eine Energieersparnis von 10 bis 30 Prozent gegenüber den damals gängigen Standard- und Konstanttemperaturkesseln brachte, kann er mit dem Brennwertkessel von heute nicht mehr mithalten.

In der EU ist das Produzieren von ineffizienten Heizkesseln seit September 2015 verboten. Neben dem Glühbirnen-Aus und der Staubsauger-Regelung sagte die EU damit auch ineffizienten Heizungsanlagen den Kampf an. Bereits produzierte Niedertemperaturkessel darf man aber weiterhin verkaufen.

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Brennwertkessel alt: Der Konstanttemperaturkessel

Konstanttemperaturkessel wurden für den Betrieb mit Öl als auch mit Gas hergestellt. Verglichen mit seinem Nachfolger, dem Niedertemperaturkessel, verbraucht er um 10-30 Prozent mehr Energie. Das liegt vor allem daran, dass er – wie sein Name verrät – die Temperatur konstant zwischen 70 und 90 Grad Celsius hält. Und zwar immer.

Grund dafür ist der Wassergehalt in Öl und Gas. Bei niedrigeren Temperaturen kondensiert Wasser und setzt in weiterer Folge problematische Säuren frei, die den Heizkessel schwer beschädigen können. Um das zu verhindern, entwickelte man die Bauform Konstanttemperaturkessel.

Der Niedertemperaturkessel

Er ist der Nachfolger des Konstanttemperaturkessels und wird ebenso für den Betrieb mit Öl oder Gas gebaut. Wichtiges Unterscheidungsmerkmal: Der Niedertemperaturkessel besitzt einen Wärmefühler und kann durch Regulierung der Brennstoffzufuhr seine Leistung an den erforderlichen Wärmebedarf anpassen. Aufgrund der niedrigeren Temperaturen spielt die korrosionsresistente Bauweise beim Niedertemperaturkessel eine wesentliche Rolle. Andernfalls würde das kondensierte und säurehaltige Wasser den Kessel schwer beschädigen. So können Kesseltemperaturen von 30-40 Grad realisiert werden.

Die Zukunft: Der Brennwertkessel

Wohin die Reise geht, zeichnet sich seit Längerem ab. Mittlerweile gibt es Regelungen, wonach man Heizungen beispielsweise nach 30 Jahren tauschen und durch effizientere Systeme ersetzen muss. Für den Hausbesitzer – oder zumindest für den, der die Energierechnung zu bezahlen hat – kann das eine durchaus sinnvolle Investition sein.

Vergleicht man die Nutzungsgrade der drei Kesseltypen, wird das Einsparungspotential schnell klar: Der Konstanttemperaturkessel liegt mit 68 Prozent deutlich hinter dem mittlerweile auch veralteten Niedertemperaturkessel, der immerhin auf einen Nutzungsgrad von rund 87 Prozent kommt. Klarer Sieger ist die Brennwerttechnik mit 98 Prozent Nutzungsgrad.

Diese Effizienz erreicht der Brennwertkessel, indem er zusätzlich auch die in den Abgasen enthaltene Wärme nutzt, anstatt sie einfach durch den Schornstein zu blasen. Eine Erneuerung des Heizkessels kann also zu einer beträchtlichen Einsparung bei den Energiekosten führen.

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