Fertighäuser haben in den letzten Jahrzehnten immer stärker an Beliebtheit dazugewonnen. Auch wenn im deutschsprachigen Raum der Einzug der Fertighäuser etwas länger gedauert hat und nach wie vor „nur“ ein Drittel aller Häuser in Fertigbauweise errichtet werden, steigt die Bedeutung des Fertigbaus immer weiter an. Auch ein ökologisches Fertighaus ist mittlerweile am Markt erhältlich und das sogar in etlichen Varianten mit verschiedensten Natur-Baustoffen.
Wir haben uns deshalb die Materie etwas genauer angesehen, um Ihnen einen Überblick zum ökologischen Fertighaus bieten zu können und Ihnen die Entscheidung eines etwaigen Kaufs etwas leichter zu machen.
Mehr zum Thema ökologisches Haus:
Ein ökologisches Haus bauen: Ist das preiswert und qualitativ möglich?
Ökologisches Fertighaus auf dem Vormarsch
Ein Fertighaus zeichnet sich besonders durch die schnelle Bauweise und die niedrigeren Kosten aus. Wer möchte sich nicht Zeit und Geld ersparen? Dafür sorgt vor allem die Modulbauweise, mit der das Traumhaus einfach geplant und verändert werden kann. Je nach Wunsch werden Module hinzugefügt oder wieder entfernt. Das macht die Planung des Hauses wesentlich leichter und auf der Baustelle müssen die vorgefertigten Bauelemente „nur noch“ zusammengefügt werden. Die Aufbauzeit beschränkt sich auf nur einen oder wenige Tage.
Dass die Modulbauweise deshalb als besonders effizient gilt, überrascht nicht und hat mehrere Gründe. Beim Modulbau werden Bauelemente in Serie hergestellt. Das sorgt aufgrund der Spezialisierung auf die jeweilige Bauweise für qualitativ hochwertige Ergebnisse und sorgt für eine entsprechende Kostengünstigkeit des Produkts beim Endverbraucher: also dem Bauherren.
Die Produktion kann deshalb unabhängig vom Wetter erfolgen. Dies verhindert Verzögerungen sowie mögliche Baumängel, die witterungsbedingt sind. Die Vielzahl unterschiedlicher Fertighaus-Anbieter hat es dem Endkunden mittlerweile einfacher gemacht, sich im Baudschungel zurechtzufinden. Auch viele verschiedene Stilrichtungen sind mittlerweile vorhanden und treffen so ziemlich jeden Geschmack. Und natürlich gibt es auch beim Material eine große Auswahl: Und hier kommt das ökologische Fertighaus ins Spiel.
Bauweisen für Fertighaus: Diese gibt es
Die am häufigsten genutzte Variante beim Fertighaus ist das Holzhaus. Am üblichsten ist hier die Holzrahmenbauweise. Das Fertig-Holzhaus kann aber auch als Skelettbau oder in Blockbauweise oder Massivholzbauweise errichtet werden. Bei den letzten beiden besteht die Konstruktion der Wände komplett aus Holz, die Dämmung ist innen oder außen angebracht.
Auch im Massivbau gibt es Fertighäuser aus dem entsprechenden Material. Hier setzt man auf Wände aus Beton, Ziegel oder Leichtbeton. Sie sind jedoch entsprechend selten, weil das hohe Gewicht der Baustoffe die Nutzung nachteiliger macht.
Bei der Raumzellenbauweise ist die komplette Raumzelle vorgefertigt. Sie besteht aus Wänden, Decken, Böden und auch alle Innenausbauten und Installationen sowie Fenster und Türen sind bereits fertig enthalten. Sie werden derzeit wieder beliebter und sind aktuell unter dem Begriff Tiny House in verschiedensten Medien und Social-Media-Kanälen zu sehen.
So gelingt das Fertig-Ökohaus
Was macht nun ein Ökohaus aus, welche Eigenschaften muss es haben, um sich für diesen Status „qualifizieren“ zu können? Ganz voran zählen dazu die Nachhaltigkeit des Hauses insgesamt, die Recyclingfähigkeit der Materialien, die Wohngesundheit für die im Haus lebenden Menschen sowie die Energieeffizienz, wenn es um den Wärmebedarf geht.
Um diese Aspekte entsprechend erfüllen zu können, ist die Auswahl bestimmter Materialien notwendig. Daher ist Holz oft der Grundbaustoff für ein ökologisches Fertighaus. Kein Wunder: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, regional mit kurzen Transportwegen erhältlich, schadstoffarm und bringt gute Dämmeigenschaften sowie eine gute CO₂-Bilanz mit. Natürlich sollte das Holz aus ökologisch annehmbarer Quelle stammen. Wie Sie Holz klimabewusst kaufen, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
Wie beim Holz entscheiden auch bei den anderen Materialien die Herkunft und Umweltbilanz den Faktor der ökologischen Bedenklichkeit. Ein großer Unterschied sind jedenfalls die verwendeten Dämmstoffe, die bei Ökohäusern vermehrt zum Einsatz kommen. Dazu gehören Dämmungen aus Hanf, Kork, Perlit und Seegras. Auch ein ganzes Haus aus Stroh ist möglich. Stroh gibt es auch als praktische Strohbauplatten. Im Innenausbau wird häufig Lehm verwendet.
Energiegewinnung beim Ökohaus
Die Energiegewinnung unterscheidet sich beim ökologischen Hausbau nicht wesentlich von den anderen Bauarten. Es gibt mittlerweile die verschiedensten Anlagen zur umweltbewussten Gewinnung von Energie. Dazu zählen sowohl die Nutzung regenerativer Energien wie Photovoltaik, als auch die Verwendung von alternativen Heizungs- und Warmwasserbereitungssystemen.
Das „Endlevel“ eines Ökohauses ist ein komplett autarkes Haus, das ohne externen Einfluss auskommt und sich mehr oder weniger selbst erhalten kann. Allerdings wird dies auf der Kostenseite entsprechend einschlagen, weil dafür komplexe und innovative Technologien notwendig sind.