Kreative Entfaltung beim Wandanstrich in den eigenen vier Wänden ist Gang und Gäbe. Doch nicht jede Farbe passt in jedes Zimmer. Wir reagieren höchst unterschiedlich auf helle oder dunkle Farben und ihre Kombinationen. Die Wirkung von Farben auf die Psyche des Menschen ist jedoch unumstritten. Daher sollten sie bei der Wohnraumgestaltung mit Bedacht eingesetzt werden.
Es ist deshalb wichtig, Farben miteinander abzustimmen und auch passend für den Raum auszuwählen. Sie wirken und erzeugen bestimmte Stimmungen, die auch beim Gestalten einer Wohnung oder eines Hauses von Bedeutung sind.
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Erinnerungen spiegeln sich in Farben wieder
Es gibt universelle Farben und solche, mit denen eher sparsam umgegangen werden sollte. Denn von Mensch zu Mensch bestehen große Unterschiede in der Wahrnehmung einzelner Farben und ihrer Farbtöne. Rot etwa empfindet man in der Regel als kräftig und anregend, ein helles Orange eher als beruhigend und harmonisch. Solche Wahrnehmungen sind tief in uns verwurzelt.
Aber auch persönliche Erfahrungen, etwa aus der Kindheit, können Einfluss auf die Wahrnehmung haben. War das Wohnzimmer, in dem man als Kind mit Eltern und Geschwistern eine Runde UNO gespielt hat gelb gestrichen, dann wird man auch im Folgeleben positive Assoziationen zu dieser Farbe haben.
Generell raten Farbexperten, in Wohnräumen nicht zu eintönig vorzugehen. Eine Mischung aus anregenden und beruhigenden Farben wird hier oft als positiver Richtwert genannt, wobei der beruhigende Teil den Großteil ausmachen sollte. Beruhigend sind neutrale Farbtöne mit geringer Sättigung: Sand, Beige oder Mittelgrau.
Wirkung von Farben auf die Psyche: Die Mischung macht’s
Entscheidend für die Wirkung von Farben auf die Psyche ist unter anderem das Farbgewicht im Raum. Helle Pastelltöne haben eher wenig Gewicht. Bunt-kräftige Töne und dunklere Farben hingegen wirken überragend und sollten eher sparsam eingesetzt werden.
Als allgemeiner Richtwert gilt, dass nicht mehr als drei verschiedene Farben in einem Raum eingesetzt werden sollten. Auch das Licht ist ein wichtiger Aspekt: Durch die Beleuchtung kommen viele Farben erst zur Geltung.
Manche Farben eignen sich sehr gut für großflächiges Vermalen, andere am besten für Farbakzente. Rot wird selten für einen ganzen Raum verwendet – es ist eine typische Akzentfarbe. Im Schlafzimmer würde Rot eher den Schlaf rauben. Hier empfehlen sich helle Rosa- oder Grüntöne.
Die Wahrnehmung der Raumgröße
Während sehr bunte und kräftige Farben einen Raum kleiner machen, weil sie sofort ins Auge springen, können Pastellöne die Größe des Raums in der Wahrnehmung positiv beeinflussen. Dafür eignet sich etwa ein helles, nicht kräftiges blau oder auch sanfte Grautöne. Diese Töne erinnern uns im Unterbewusstsein an einen Blick in die Ferne.
Für Firmenbüros werden oft Farben verwendet, die eine bestimmte Intention fördern. Ein gelb gestrichener Arbeitsbereich sorgt für Anregung. Abgesehen von den kreativen und möglichen Kombinationen sind Wandfarben aber auch eine starke persönliche Botschaft.