Naturgemäß ist Holz leichter als die Konkurrenz-Baustoffe aus dem Massivbau. Eine einschalige Holzfläche kann nicht dick genug hergestellt werden, um eine ausreichende Schalldämmung zu garantieren. Die einfache Lösung lautet: Doppel- bzw. mehrschalige Konstruktionen. So gewährleistet man den Schallschutz im Haus auch bei einem Holzhaus.
Vom Schallschutz abgesehen kann es aber auch in anderen Fällen sinnvoll sein, ergänzend einen schwereren Werkstoff hinzuzubauen. Wichtig ist jedenfalls die Verwendung qualitativ hochwertiger Produkte und eine sehr genaue Ausführung.
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Schallschutz im Haus: Unterschiedlicher Schall
Beim Schallschutz wird grundsätzlich zwischen Luft- und Trittschallschutz sowie Körperschall unterschieden. Luftschall breitet sich über die Luft aus und bildet mit dem Trittschall jene Geräusche, die man in einem Wohngebäude typischerweise erwarten würde: Musik, Gespräche. Mit Körperschall sind Geräusche gemeint, die von von Maschinen oder Anlagen produziert werden: Leitungen, Lüftungsanlagen und vergleichbare Elemente.
Trittschall wird als Körperschall etwa beim Begehen der Holzdecke erzeugt. Diese wandelt den Trittschall in Luftschall um. Naturgemäß kann dieser Schall einen Stock tiefer als störend wahrgenommen werden.
Als Richtwert im Schallschutz gibt es auch das Schalldämmmaß „R“. Es gibt den Widerstand eines Bauteils gegenüber Schall an. Für den Trittschall gibt es ein eigenes Maß, den Normtrittschallpegel L. Dieser gibt an, wie gut ein Bauteil Schall überträgt. Logischerweise bieten ein hohes Schalldämmmaß und ein niedrige Normtrittschallpegel einen guten Schallschutz.
Weil Tritte im Holzbau naturgemäß stärker wahrzunehmen sind, verdient der Trittschall hier ein besonderes Augenmerk.
Schallschutz im Haus aus Holz
Im Vergleich zu einschaligen Bauteilen ist bei mehrschaligen Elementen im Vergleich zur Masse selbst vor allem die Konstruktion von Bedeutung. Das bedeutet: Mehr Masse bedeutet nicht zwingend mehr Schallschutz. Entscheidend ist vor allem eine korrekte Bauausführung zwischen Decke und Wand.
Körperschallbrücken sollte man unbedingt meiden. Diese entstehen etwa durch unsauberes Arbeiten, aber nicht immer: Selbst übrig gebliebene Klumpen aus Mörtel oder Kleber können als Brücken für Körperschall fungieren. Eine Möglichkeit zur Vermeidung sind Dämmstreifen an den entsprechenden Stellen.
Außenwände und Innenwände
Decken aus Holz benötigen generell für die Schalldämmung einen Aufbau mit einer Trittschalldämmung oder Estrich (trocken oder nass) sowie eine zusätzliche Schüttung zur Erhöhung der Gesamtmasse. Außenwände werden bei der Holzbauweise meist mit Holzständern, Innenbekleidungen und einer hinterlüfteten Aussenfassade errichtet. Dies gewährleistet eine gute Schalldämmung gegen Außenlärm.
Für Lärm, der von der Decke nach unten kommt, reicht dies jedoch nicht aus. Hier sollte man zu Massivholzwänden greifen. Achtung: Verleimte Varianten sollten hier wegen ihrer ökologischen Bedenklichkeit eher nicht zum Zug kommen. Wählen Sie stattdessen alternative Konstruktionen ohne Leim, die mittlerweile leicht am Markt erhältlich sind.
Schallschutz bei nichttragenden Innenwänden kann man mit Konstruktionen aus Metallständern, die mehrfach beplankt sind, erreichen. Hier erfolgt zum Beispiel eine Kombination mit einer Holhraumdämmung aus Naturfasern. Bei dieser Konstruktion liegt der Schallschutz in einem vergleichbaren Rahmen mit dem Massivbau.
Naturmaterialien für Schallschutz im Haus aus Holz
Was viele nicht wissen: Gerade Dämmstoffe aus Naturmaterialien bieten nicht nur einen guten Wärmeschutz, sondern eignen sich auch für den Schallschutz. Besonders Holzfaserplatten und Hanfdämmungen haben sich bisher schallsicher gezeigt.