Vollziegel: Kalksandstein oder Ton für den Mauerwerksbau?

Der Mauerwerksbau ist nach wie vor eine der beliebtesten Bauarten für Bauherren quer durch Europa. Die Beständigkeit und das Sicherheitsgefühl tragen dazu bei, dass ein wesentlicher Teil neu gebauter Einfamilienhäuser in Mauerwerksbauweise mit Vollziegel errichtet wird.

In den letzten Jahren haben die Anforderungen an den Mauerwerksbau allerdings deutlich zugenommen: Stichwort Dämmung. Der Wärmeschutz ist aus Energieeffizienzgründen zu einem der wichtigsten Kriterien beim Hausbau aufgestiegen. Deshalb werden Baustoffe und Bauweisen auch ständig weiterentwickelt.

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Vollziegel: Aufbau bei der Mauerwerksbauweise

Beim Mauerwerksbau verbindet man grundsätzlich einzelne druck- und schubfeste Elemente mit Mörtel. Der Bau besteht entweder aus monolithischen Wänden (einschalig), kann aber auch mehrschalig sein. Monolithische Wände aus Ziegeln erfüllen in der Regel die landesspezifischen Bestimmungen über das Energiesparen und den damit in Zusammenhang stehenden Förderungen.

Die gängigsten Systeme sind Dämmziegel und Vollziegel. Ein Dämmziegel ist ein sehr leichter Stein und wird aus Ton, Gasbeton oder sogar Vulkangranulat gefertigt. Einziger Nachteil ist die geringe Tragfähigkeit. Er eignet sich deshalb nur für Ein-oder Zweifamilienhäuser und nicht für mehrgeschossige Bauten.

Über eine höhere Tragfähigkeit verfügt der Vollziegel aus Kalksandstein, Ton oder Beton. Weil diese Steine aber eine hohe Wärmeleitfähgikeit haben, müssten sie mit einer zusätzlichen Wärmedämmung kombiniert sein. Dazu gehört etwa der klassische Vollwärmeschutz (Wärmedämmverbundsystem, WDVS).

Mauerwerksbau mit Vollziegel: Beliebt, aber im Wandel

Wenn man vom Massivbau spricht, ist meistens ein Mauerwerksbau oder Betonbau gemeint. Das ist natürlich nur bedingt richtig, da auch ein Holzhaus massiv errichtet werden kann – mittels Massivholzbauweise. Der Größe und Höhe des Gebäudes ist dabei kein Abbruch getan: Auch mehrgeschossige Häuser, sogar Hochhäuser baut man mittlerweile aus Massivholz.

Je nach Art der Ziegel gab es bisher unterschiedlichste Fertigungsweisen. Hier, bei der Herstellung von Ziegeln, fanden aber auch die größten Veränderungen statt. Handelte es sich früher noch um massive Einhandsteine, also klassische Mauerziegel, so etwickelten die Hersteller nun den „Mercedes unter den Ziegeln“: Den Leichthochlochziegel. Diesen füllt man teilweise auch mit Perliten oder Styropor.

Verbesserte Wärmedämmung

Dieser Ziegel hat einen sehr hohen Lochanteil von bis zu 55-60 Prozent und die Wärmeleitfähigkeit ist sehr gering. Das trägt zu einer hohen Dämmwirkung bei. Er wird trotzdem allen Anforderungen, die man in der Regel an einen Ziegel stellt, gerecht: Druck, Schub, alles kein Problem.

Generell kam es beim Wärmeschutz durch die Weiterentwicklung der Baustoffe zu deutlichen Verbesserungen. Die Steine wurden größer, aber gleichzeitig leichter. Das verhilft zu einem raschen Bauprozess. Auch größere Fugen gibt es nicht, weil die Steine passgenau gefertigt sind.

Und das wiederum hilft dem Wärmeschutz: Je weniger Fugen, desto geringer die Wärmeleitfähigkeit. Mit speziellem Dünnbettmörtel ist mittlerweile eine Dicke der Fugen von lediglich zwei Millimetern möglich.

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