Die Rinde der Korkeiche dient nicht nur zur Herstellung von Flaschenkorken. Das Material aus der Natur eignet sich auch hervorragend als Bodenbelag oder Dämmstoff. Für die Korkdämmung ist der Baustoff entweder als Dämmplatte oder für die Schüttung als loses Granulat erhältlich.
Bei Kork handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff. Neben seinen bemerkenswerten Eigenschaften als Dämmmaterial besticht das Material auch durch den Öko-Faktor. Und auch die Kosten sind überschaubar: Er liegt preislich im oberen Mittelfeld.
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So wird aus Kork die Korkdämmung
Grundlage für den Dämmstoff aus der Natur ist die Rinde der Korkeiche. Die immergrünen Bäume wachsen vorwiegend in Südwest-Europa und Nordwestafrika. Je nach Baum wird alle neun bis zwölf Jahre die Rinde abgeschält. Mit rund 50 Prozent der Produktion führt Portugal die Liste der Produzenten an.
Um die Rinde weiterverarbeiten zu können, muss sie geschrotet werden. Danach wird der Korkschrot entweder zu Presskork oder Backkork weiterverarbeitet. Während Presskork eher als Bodenbelag Verwendung findet, nutzt man Backkork vorwiegend als Dämmstoff.
Bei der Herstellung von Presskork werden die Korkstücke gemeinsam mit einem Harz oder Leim unter hohem Druck verpresst. Aus der ausgehärteten Masse werden anschließend Platten ausgeschnitten. Je nach Verwendungszweck und Anforderungen unterscheiden sich diese in Größe und Stärke. Bei Backkork hingegen werden Korkpartikel heißem Wasserdampf ausgesetzt und durch das eigene Harz verklebt.
Das kann die Korkdämmung
Eine Dämmung aus Kork gilt als atmungsaktiv, ist druckbelastbar und resistent gegenüber Schädlingen, Fäulnis und Verrottung. Gleichzeitig ist er leicht und diffusionsoffen. Obwohl Kork ein Produkt auf Holzbasis ist, wird er in die Brandschutzkategorie B1 eingestuft und gilt somit als schwer entflammbar.
Auch wenn es um das Thema Schallschutz geht, kann der Dämmstoff punkten. Wer an einer stark befahrenen Straße lebt oder Haustiere besitzt kann von einer Dämmung aus Kork durchaus profitieren. Aber auch als Trittschalldämmung unter Ihrem Laminatboden lässt sich Kork hervorragend einsetzen.
Die guten Dämmeigenschaften sind vor allem auf die im Werkstoff eingeschlossene Luft zurückzuführen. Mit seiner geringen Wärmeleitfähigkeit lässt er sich nicht nur für die Innendämmung einsetzen, sondern eignet sich mit seiner Wärmespeicherkapazität auch als Außenisolierung. Kork kann aber mitunter einen Eigengeruch entwickeln, weshalb Sie eine mögliche Innendämmung mit Kork vorher mit einem Fachmann absprechen sollten.
Das alles können Sie mit Kork machen
- Hohlraumdämmung sowie Wärme- und Schalldämmung im Innenbereich.
- Der Werkstoff lässt sich auch für die Fassadendämmung einsetzen. Entweder als Platten oder als Einblasmaterial für eine Kerndämmung.
- Die Diffusionsoffenheit erlaubt auch die Innendämmung von Außenwänden.
- Bei der Dämmung des Daches gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Kork eingesetzt werden kann.
- Mit Kork lassen sich auch Decken und Böden dämmen. Er hat sich besonders als Trittschalldämmung bewährt.
Korkdämmung: Das Fazit
Kork weist eine Vielzahl positiver Eigenschaften auf und ist sowohl als Dämmplatte aus auch als Granulat vielseitig einsetzbar. Auch wenn der Preis nicht im obersten Segment angesiedelt ist, müssen Sie für den Dämmstoff aus der Natur etwas tiefer in die Tasche greifen als für andere Materialien. Dafür erhalten Sie aber auch ein Produkt aus einem nachwachsenden Rohstoff, das in der Regel auch problemlos entsorgt werden kann. Trotz der mitunter langen Transportwege kann man Kork so als einen Öko-Baustoff bezeichnen, der langlebig und gesundheitlich unbedenklich ist.