Abgehängte Decke: Neues Wohngefühl und ungeahnte Vorteile

Die Gründe eine Decke abzuhängen sind vielfältig. Viele Heimwerker wollen eine attraktive Deckenbeleuchtung einbauen. Eine abgehängte Decke kann aber auch  als „Schallmauer“ dienen und den Lärm zur oberen Wohneinheit reduzieren. Besonders in Altbauten mit sehr hohen Decken wird die Abhängung aber eingesetzt, um die Heizkosten zu reduzieren.

Fertigsysteme verschiedener Anbieter am Markt haben ein Abhängen der Decke deutlich erleichtert. Während man früher umständlich eine Unterlattung aus Holz anbringen musste, hat es die Weiterentwicklung der Produkte in diesem Segment Heimwerkern mittlerweile ermöglicht, die Decke mit verhältnismäßig wenig Aufwand nach unten zu versetzen. Die optische Aufwertung des Raumes gibt es oben drauf.

Ein positiver Zusatz der Abhängung ist außerdem, dass gerade in Altbauen eine etwaige schiefe Decke durch den Einbau begradigt wird.

Abgehängte Decke mit Systemlösung

Es gibt viele verschiedene Methoden, die Decke abzuhängen. Die einfachste und kostengünstige ist eine Direktabhängung mit Gipskartonplatten, umgangssprachlich auch einfach „Rigips“ (nach einem Hersteller) genannt. Eine solche ist in jedem Baumarkt zu haben und eignet sich, wenn die Höhe der Abhängung zwischen 4 und 12 Zentimeter liegt. Die Systemlösung gibt es für Unterkonstruktionen aus Holz oder Metall.

Wollen Sie die Decke selbst abhängen, ist das prinzipiell möglich. Sie werden allerdings tatkräftigen Beistand durch mindestens einen Helfer brauchen. Haben Sie Zweifel, dass Ihr handwerkliches Können für ein solches Projekt genügt, dann lassen Sie lieber einen Fachmann kommen – nicht, dass Ihnen die abgehängte Decke auf den Kopf fällt.

Im Altbau: Heizkosten senken

Der Grund für die hohen Heizkosten in einem Altbau ist nicht die hohe Decke an sich, sondern die schlecht isolierte Decke. Eine abgehängte Decke sorgt für ein rascheres Warmwerden des Raumes und senkt so den Energieaufwand.

Abgehängte Decke montieren: So wird’s gemacht

Und so wird die Abhängung montiert: Zunächst geht es an die Anbringung der Profile des Abhängesystems. Mit Hilfe einer Wasserwaage ist der Bereich für den Einbau genau an der Wand einzuzeichnen, da die Profile ausgerichtet sein müssen. Das Profil hat vorgebohrte Löcher und ermöglicht so ein ein einfaches Anzeichnen der zu bohrenden Löcher.

Danach wird die Grundlattung angebracht. Das Feststellen der Position erfolgt mit einer Schlagschnur. Die Grundlattung befestigt man an den Abhängern. Nun sollte sicherheitshalber noch kontrolliert werden, ob die Grundlattung nicht durchhängt. Ist dies nicht der Fall, kann jetzt noch das Anbringen einer Dämmung erfolgen.

Im nächsten Schritt erfolgt das Anbringen der Tragschienen. Dabei handelt es sich um die Querverlattung des Abhängesystems. Hier sollte man auf einen Abstand von maximal 40 Zentimeter achten. Nun folgt das auf Maß bringen der Gipskartonplatten – mit einem Cuttermesser („Stanleymesser“) entlang der Wasserwaage einritzen. Im Idealfall durchtrennen Sie die Ummantelung aus Karton. Nun können Sie die Gipskartonplatten verschreiben. Fangen Sie in einer Ecke an und geht danach kreuzweise vor – ähnlich wie beim Parkett, um Stauchungen bzw. Spannungen im Material zu verhindern. Die abgehängte Decke ist nun fast fertig.

Endverspachtelung der Fugen

Zum Schluss steht die Verspachtelung der Fugen an. Dazu wird vorher noch Glasfaservlies auf die Kanten der Gipskartonplatten geklebt. Die Spachtelmasse wird sogleich quer zur Fuge aufgetragen. Am besten eignet sich für diesen Arbeitsgang Feinspachtel. Tipp: Vergessen Sie nicht, auch die Schraublöcher zu verspachteln.

Nach mehrmaligem Spachteln wird die Endverspachtelung mit einer Kelle aufgetragen und breit abgezogen. Jetzt wird nur noch abgeschliffen und der Spachtel kann in Ruhe trocknen. Je nach Geschmack lässt sich die Decke auch mit Tapeten verzieren.

Material: Die Alternativen

Dürfen Sie etwa aus Gründen eines Mietvertrags keine baulichen Veränderungen vornehmen oder ist Ihnen die Deckenabhängugn mit Gipskarton aus einem anderen Grund zu aufwendig, bieten sich am Markt Alternativen an. Eine davon sind so genannte Spanndecken. Spanndecken bestehen aus Kunststoff und kosten in der Regel sogar weniger als die Gipskartonplatten. Eine zweite Alternative sind Holzpaneele. Dafür müssten Sie aber etwas tiefer in die Tasche greifen.

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