Den Duschvorhang fünf Minuten nicht ordentlich vorgezogen – und schon steht das halbe Badezimmer unter Wasser. Grundsätzlich kein Problem, solange der Untergrund ordentlich abgedichtet ist: mit Dichtschlämmen.
Ist das nicht der Fall, können massive Schäden an der Bausubstanz entstehen, die mitunter hohe Kosten verursachen. Mit einer ordentlichen Vorbereitung lässt sich derartigen Schäden jedoch leicht vorbeugen.
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Doch nicht nur in Bad und Dusche finden Dichtschlämme Anwendung, sondern überall dort, wo durch Feuchtigkeit Schaden entstehen kann: Auf Balkonen, Terrassen oder im Keller. Dichtschlämme bestehen aus einer Zement-Kunststoff-Mischung und agieren als Wassersperrschicht unter den Fliesen. Mit diesem Helferchen schützen Sie also Keller, Wände und Böden vor eindringendem Wasser.
Nach dem Auftragen werden sie wasserabweisend, jedoch wasserdampfdurchlässig. Handelt es sich um mineralische Dichtschlämmen, sind sie atmungsaktiv. Sie dichten den Untergrund ab und lassen sich mit guter Vorbereitung auch selbst auftragen. Dichtschlämmen sind porenfüllend und lassen sich aufgrund ihrer Konsistenz und Rezeptur einfach verarbeiten.
Ein weiterer Vorteil ist die gute Haftung. Der Baustoff wird nach dem Auftragen auch ausreichend fest. Anbringen können Sie die Dichtschlämme mit einem Pinsel, einer Spachtel oder einer „Spritze“.
Dichtschlämme auftragen: So geht es
Besonders trockene und saugstarke Flächen sollten Sie vor dem Auftragen des Materials jedenfalls anfeuchten. Zunächst gilt es aber, alten Putz und Farbe zu entfernen. Risse im Mauerwerk sollten unbedingt behoben werden. Achten Sie auf einen ebenmäßigen Untergrund. Zur Hilfe kann auch ein Hochdruckreiniger benutzt werden.
Verrühren Sie die Masse so lang, bis keine Klumpen mehr zu sehen sind. Die benötigte Menge hängt vom jeweiligen Raum ab: Je mehr Feuchtigkeit, desto mehr Dichtschlämme. Die Auftragsdicke variiert im Millimeterbereich.
Die Stoffe werden meist zweilagig aufgetragen. Das Aushärten der ersten Schicht dauert etwa drei Stunden. Nach dem Auftragen müssen die Dichtschlämme etwa drei Tage vor direkter Sonneneinstrahlung, Regen und Frost geschützt werden.
Dichtschlämme auftragen: Passende Untergründe
Gesetzlich geregelt sind die material- und bautechnischen Anforderungen an den Baustoff in den landeseigenen Normen für Bauwerksabdichtungen. In Deutschland ist das die DIN 18195, in Österreich die ÖNORM B 3692.
Der Sanierungs-Allrounder kann auf fast allen Untergründen aufgetragen werden: Vollfugiges Mauergestein, Beton oder Porenbeton, Zementputz oder Kalk-Zementputz, Gipsputz, Zement-Estrich, Naturstein sowie auf allen gängigen Fliesen.