Wie auch in den anderen Bereichen der Sanierung besteht beim Wärmedämmputz eine große Auswahl an Produkten. Mit vermehrtem Einsatz ökologischer Bau- und Dämmstoffe steigen auch Interesse und Nachfrage an Kalk-Dämmputz stetig an. Kein Wunder: Er ist ökologisch, wohnbaubiologisch, reguliert das Raumklima und gehört damit ohne Zweifel zu den jenen Dämmputzen am Markt, die ein „Revival“ erleben.
Was sie über den Öko-Putz wissen müssen, erklären wir Ihnen in dieser praktischen Übersicht.
Kalkdämmputz als Alternative in der Sanierung
Mineralische Dämmputze eignen sich sowohl für den Innenbereich als auch für hochporosiertes Mauerwerk wie Porenbetonstein oder Planziegel. Als Unterputz kann man ihn auf allen normalen Putzgründen wie Backsteinen (Ziegel), Hohlziegeln, Zementsteinen, Kalksandsteinen u.ä. sowie auf rau geschaltem Beton verwenden.
Ein weitreichender Einsatzort für mineralischen Dämmputz ist natürlich die Pflege von Denkmälern. Hier erreicht man mit dem Innenputz eine nachträgliche Wärmedämmung, ohne das äußere Erscheinungsbild verändern zu müssen. Doch es muss kein Denkmal sein: Jeder Altbau kann mit Kalk-Dämmputz saniert werden. Es lassen sich sogar U-Werte von bis zu 0,6 W/m2K erreichen.
Generell setzt man Dämmputze jedoch dort ein, wo das Wärmedämmverbundsystem (WDVS), auch Vollwärmeschutz genannt, an seine Grenzen stößt. Ist ein mineralischer Dämmputz aber eine realistische Alternative? Die knappe Antwort: Wenn er richtig verarbeitet wird und man einige Regeln beachtet, ja.
Kalkdämmputz reguliert das Raumklima
Baustoffproduzenten stellen in den letzten Jahren aufgrund der höheren Nachfrage wieder vermehrt mineralische Dämmputze her. Ein Beispiel für Kalk-Dämmputz ist der CalceClima® von RÖFIX, der in folgendem Video ausführlich vorgestellt wird:
Durch die bauphysikalisch optimalen Eigenschaften von Dämmputz ist der Einsatz als Innendämmung bis zu einer Dicke vom 60 Millimetern ohne bauphysikalischen Nachweis möglich. Bei größeren Dicken müssen zuerst Berechnungen in Bezug auf die Feuchtigkeit durchgeführt werden. Ein Beispiel dafür ist das WUFI-Verfahren.
Hat Kalkdämmputz dann überhaupt keinen Platz im Neubau? Doch! Hier eignet er sich als Zusatz für wärmedämmendes Leichtmauerwerk, etwa Leichthochlochziegeln, Leichtbeton oder Porenbeton. Kalk-Dämmputz ist außerdem diffusionsoffen. Aufgrund des niedrigen E-Moduls ist das Risiko von Rissen im Putz deutlich geringer, weil man eine hohe Entkopplung vom Putzgrund erreicht.
Richtige Ausführung ist alles
Entscheidet man sich für den Dämmputz, gehört zunächst der Untergrund entsprechend aufbereitet. Dafür gehört im Falle einer Sanierung der alte und nicht mehr tragfähige Putz vollständig abgeschlagen. Tragfähige Fugen müssen Sie auskratzen. Farbanstriche muss man zu mindestens 70 Prozent entfernen , um einen Putzträger spannungsfrei anbringen zu können.
Normal saugende Untergründe wie Leichtlochziegel bedürfen keiner weiteren Vorbehandlung. Stark ungleichmäßig saugende Untergründe hingegen benötigen entweder Vorspritzmörtel oder eine Rillenspachtelung. Der Dämmputz darf jedenfalls erst nach einer ausreichenden Trockenzeit von mindestens fünf Tagen aufgetragen werden.
Beim Auftragendes Putzes auf eine Fassade muss man die Fassade zunächst ordentlich reinigen. Die Frage ist nun, ob man nur eine oder zwei Schichten auftragen sollte. Als Richtwert gilt, dass bis zu einer Dicke von 60 Millimetern eine Schicht reicht, zwischen 60 und 100 Millimetern jedoch zwei Schichten aufgetragen werden sollten. Die Standzeit darf maximal einen Tag betragen.