Als „fünfte Fassade“ bildet das Dach beim Hausbau einen elementaren Bestandteil der Planung und Realisierung. Unbedingt beachtet werden sollte, dass Dächer beispielsweise Schnee- sowie Eislasten von bis zu 1.200 kg/m² tragen und Frost von bis zu -30 °C aushalten müssen. Die Dachformen selbst haben jeweils Vor- und Nachteile, die in die Planung miteinbezogen sein sollten.
Aber auch sommerliche Hitze kann eine Gefahr werden: Bis zu +70 °C sollte das Dach ohne Schäden überstehen! Neben dem Wetterschutz erfüllt eine gute Abdeckung auch die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wärmedämmung. Auch optische Gesichtspunkte sollten Sie berücksichtigen: Schließlich bestimmt das Dach als besonders auffälliges Element des eigenen Hauses dessen Optik wesentlich mit!
Dachformen: Die Begriffe Warm- und Kaltdach
Hinsichtlich der Konstruktionsweise wird grundsätzlich zwischen Warm- und Kaltdach unterschieden. Beim Warmdach bringt man die Dachhaut direkt auf eine Dämmschicht auf. Diese Bauweise erfreut sich besonders bei Flachdächern hoher Beliebtheit. Ein Effekt: Zwischen Wärmedämmung, Dachhaut und tragender Decke gibt es keine Belüftungsschicht. Beim Kaltdach handelt es sich in der Regel dagegen um eine belüftete, zweischalige Variante der Dachkonstruktion. Dabei übernimmt die obere Schale den Schutz gegen Niederschläge, während die untere Schale für die Wärmedämmung verantwortlich ist.
Die Aufdachdämmung
Eine etwas abgewandelte Form des Warmdaches stellt die sogenannte Aufdachdämmung dar. Hier gestaltet sich der gesamte Aufbau des Dachs aus Sparrenebene sowie der darüber befindlichen Dämmebene wesentlich massiver – so kann man kostspielige Wärmebrücken auf besonders effektive Art vermeiden.
Die Wärmedämmung kann man zwischen oder aber über den Sparren anordnen. Beim Umkehrdach ist die Wärmedämmung dagegen oberhalb der Haut des Daches angeordnet. Beim Massivdach kann dafür auf Stützen und Schalungen verzichtet werden. Denn dieses besteht aus bewehrten Ziegel- oder Leichtbeton-Elementen, die bereits von Beginn an eine volle Tragfähigkeit aufweisen.
Die wichtigsten Dachformen
Grundsätzlich wird außerdem zwischen Steildach (mehr als 15° Neigung), Flachdach (bis zu maximal 5° Neigung) und flach geneigtem Dach (5° bis 15° Neigung) unterschieden. Unter den wesentlichen Typen des Steildaches ist besonders das Satteldach bekannt. Es ist in unseren Breiten am häufigsten anzutreffen und gilt als wohl traditionellste Bedeckung der vier Wände. Bei dieser Dachform ordnet man die Balken beziehungsweise Sparren paarweise an und verbindet sie dazu geneigt am First. Auf diese Weise überträgt man Dachlasten über fixe Fußpunkte in die tragenden Elemente des Gebäudes. Wichtig: Die freie Sparrenlänge sollte höchstens 4,5 Meter betragen, Sparrendächer eignen sich deshalb lediglich für maximal 7,5 Meter breite Häuser.
Beim sogenannten Walmdach handelt es sich um ein Satteldach, dessen Giebelflächen man jedoch durch Dachflächen ersetzt. Es gilt unter Bauexperten als die älteste Dachform und wird in Krüppel- und Pfettenwalmdach unterteilt. Großer Beliebtheit erfreut sich beim Hausbau insbesondere das Flachdach: Hier können Bauherren im Vergleich zum Satteldach ein vollwertiges Stockwerk dazugewinnen! Zu den weiteren Dachformen zählen unter anderem das Rhombendach, das Schleppdach, das Schmetterlingsdach sowie das stark dem Satteldach ähnelnde, jedoch weniger schlichte Mansardendach.