Dämmstoffe und Arten: Die Wichtigsten im praktischen Überblick

Bei der Dämmung können Bauherren inzwischen aus einer breiten Palette verschiedenster Materialien auswählen: Beim Hausbau sollte neben der jeweils beabsichtigten Funktion – vor allem Wärmeregulierung oder Schallschutz – unter anderem auch Aspekte wie Brandgefahr, Kosten, Energieeffizienz und Recyclingfähigkeit Berücksichtigung finden. Dämmstoffe sind also vielseitig und bringen verschiedenste Vor- und Nachteile mit sich.

Grundsätzlich wird zwischen mineralischen, nachwachsenden und erdölbasierten Dämmstoffen unterschieden. Für welchen Dämmstoff Sie sich entscheiden, hängt natürlich nicht nur von persönlichen Vorlieben, sondern auch von baulichen Gegebenheiten und besonderen Erfordernissen Ihres Bauprojekts ab. Hier finden Sie zur Orientierung über Dämmstoffe eine Auswahl der zahlreichen beliebten Materialien!

Beliebte Dämmstoffe beim Hausbau

Folgende Dämmstoffe sind unter anderem geläufig und beliebt:

    • Baumwolle: Dieser nachwachsende Rohstoff überzeugt vor allem durch gute Eigenschaften bei der Wärmedämmung, die elastische Form sowie die leichtere Verarbeitbarkeit. Baumwolle wird in Matten-, Flocken- oder Filzform vor allem bei der Innendämmung, aber auch im Geschoßdecken-, Dachaus- und Holztafelbau verwendet. Der Dämmstoff gilt als normal bis schwer brennbar. Jedoch besteht – im Falle längerer Durchfeuchtung – hohe Schimmelgefahr! Zudem ist die Staubbelastung bei der Verarbeitung vergleichsweise hoch und die Transportwege sind oft lang und damit kostenintensiver.
    • Hanf: Hanf gilt sowohl als gut schall- als auch wärmedämmend. Man verwendet es deshalb nicht nur zur Trittschall- und Zwischensparrendämmung, sondern auch zum Ausstopfen von Resthohlräumen. Besonders interessant: Hanf ist sehr robust, resistent gegen Schädlinge und Feuchtigkeit sowie nachwachsend und ohne Pestizide anbaubar. Ein nicht unbedeutender Nachteil: Aufgrund der eingearbeiteten Borsalze sowie Polyesterfasern ist dieser Dämmstoff schwer recycel- und kompostierbar.
    • Flachs: Dieser Dämmstoff wird vor allem als Matte oder Filz für Innendämmungen wie Trittschall- und Zwischensparrendämmung, aber auch für den Holzleichtbau genutzt. Flachs überzeugt durch gute Wärmedämmeigenschaften, effektive Feuchteregulation sowie Fäulnisresistenz. Ebenso wie Hanf ist auch Flachs aber unter anderem wegen der eingearbeiteten Borsalze nur sehr bedingt recycel- und kompostierbar.

Weitere Dämmungen, die oft in Verwendung sind

    • Blähglimmer beziehungsweise Vermiculit: Diesen Dämmstoff stellt man aus Vulkangestein her. Er ist nicht brennbar, leicht und vor Ungeziefer sicher. Verwendet wird Blähglimmer gerne als Schüttung sowie für Estriche und Geschoßdecken. Gesundheitlich ist der natürliche und wiederverwendbare Rohstoff unbedenklich, die Transportwege sind jedoch relativ lang und die Verfügbarkeit nicht selten begrenzt.
    • Holzfasern: Diese finden vor allem in Leichtbaukonstruktionen Verwendung. Holzfasern werden zumeist aus Nadelholzabfällen und Schwachhölzern hergestellt, unter hohen Temperaturen sowie Druck werden sie zu Platten verarbeitet. Sogenannte Unterdeckplatten werden zudem außerdem mit Latex, Bitumen oder Naturharzen imprägniert. Da ein nachwachsender Rohstoff die Grundlage bildet und die Transportwege kurz sind, gelten Holzfasern als umweltfreundlicher Dämmstoff. Nachteilig wirkt sich dagegen der hohe Energieaufwand bei der Herstellung aus, die imprägnierten Platten können zudem nicht kompostiert oder recycelt werden!
    • Glaswolle: Bei diesem Dämmstoff handelt es sich um eine nicht brennbare Schmelze aus Quarzsand, Soda und Altglas. Diese schleudert man zu Fasern und anschließend mit Kunstharz gebunden. Geeignet ist Glaswolle für alle gängigen Dämmvorhaben – außer für die Perimeterdämmung. Verarbeitet wird es dabei zu Platten oder Filz. Zu beachten sind hier unter anderem die energieintensive Herstellung sowie der bei der Verarbeitung entstehende Feinstaub.

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