Unter der Markise sitzen und den Schatten genießen, das ist wahrhaftig etwas Tolles. Und doch stellt sich die Frage: Welche Markise ist die richtige?
Zwischen den verschiedenen Markisen gibt es große Unterschiede. Die Wahl fällt deshalb nicht immer leicht. Wir zeigen Ihnen, welche Markisenarten es gibt und helfen Ihnen dabei, die richtige Markise zu finden.
- Markisen für die Terrasse oder den Balkon
- Markisen für Fenster und Türen
- Markisen für Wintergärten & Terrassenüberdachungen
- Sichtschutzmarkise (Seitenmarkise)
Terrassenmarkisen: Diese 4 gibt es
Gelenkarmmarkise
Gelenkarmmarkisen werden immer fest an der Hausband verbaut. Sie werden über 2 Gelenkarme ein- und ausgefahren. Wer hier spart, spart oft am falschen Ende. Zum Beispiel ist es wichtig, dass sich die Markise ohne großen Kraftaufwand einfahren lässt, was bei billigen Markisen leider oft nicht der Fall ist.
Viele Gelenkarmmarkisen lassen sich auch nur gerade ausfahren. Wenn die Sonne sinkt, bieten diese dann keinen Schutz mehr.
Das sind die Vor- und Nachteile von Gelenkarmmarkisen:
- Gelenkarmmarkisen müssen fest an die Hauswand montiert werden.
- Der Neigungswinkel kann nicht immer verstellt werden.
- Sie können weiter ausgefahren werden, als Klemmmarkisen, sind allerdings schwerer zu montieren.
- Qualitativ sind sie meistens sehr hochwertig uns sehen optisch gut aus.
- Wahlweise kann man zwischen Markisen mit elektrischem Antrieb oder Handkurbel entscheiden.
Kassettenmarkisen
Kassettenmarkisen gibt es als Voll- und Halbkassettenmarkise zu kaufen und im Grunde genommen unterscheiden sie sich kaum von Gelenkarmmarkisen, da auch sie über 2 Gelenke ein- und ausgefahren werden. Allerdings haben sie einen entscheidenden Vorteil, wodurch sie besser vor Wettereinflüssen geschützt werden.
Vollkassettenmarkise
Genau wie bei der Gelenkarmmarkise werden Vollkassettenmarkisen über 2 Gelenke ein- und ausgefahren. Allerdings hat die Kassettenmarkise einen klaren Vorteil.
Im eingefahrenen Zustand werden die Gelenkarme und das Tuch komplett in die Kassette eingefahren. Dadurch werden sie vor Regen und anderen Wettereinflüssen geschützt. Das hat natürlich den Vorteil, dass man sie nach einem Schauer einfach wieder ausfahren kann. Das Tuch bleibt trocken.
Halbkassettenmarkise (Hülsenmarkise)
Bei der Halbkassettenmarkise wird im eingefahrenen Zustand nur das Tuch geschützt. Die Gelenkarme sind nach unten hin offen. Halbkassettenmarkisen sind auch als Hülsenmarkisen bekannt.
Preislich unterscheiden sich die 2 Markisen natürlich ebenfalls. Die Vollkassettenmarkise ist deutlich teurer. Die Lebensdauer wird durch den guten Schutz allerdings erhöht und auch optisch sieht sie besser aus.
Pergolamarkise
Normalerweise werden für Terrassen gerne Gelenkarmmarkisen eingesetzt. Bei sehr großen Terrassen jedoch muss auch eine große Markise her – und das ist beispeilsweise aufgrund des Gewichts und der Größe der Markise nicht möglich.
Ein anderer Grund kann es sein, dass es bautechnisch einfach nicht möglich ist, eine normale Markise einzusetzen. In diesen Fällen kann eine Pergolamarkise abhilfe schaffen.
Bei der Pergolamarkise werden die seitlichen Führungen auf 2 Stützen gestellt. Somit wird ein großer Teil des Gewichts auf die Stützen übertragen. Die Kassette wird üblicherweise an der Hauswand befestigt, kann aber auch anderweitig befestigt werden, zum Beispiel an einem Dachüberstand, da durch die 2 Stützen ja eine Gewichtsentlastung stattfindet. Wenn eine normale Markise nicht geht, kann es mit der Pergolamarkise funktionieren.
Im Gegensatz zu normalen Markisen kann eine Pergolamarkise meistens auch im Regen ausgefahren bleiben – ein ebenfalls bemerkenswerter Vorteil.
Vor- und Nachteile der Pergolamarkise:
- Markise kann sehr große gewählt werden.
- Das Gewicht wird auf 2 Stützen verteilt und verringert die Belastung an der Hauswand.
- Kann zum Einsatz kommen, wenn andere Markisen nicht einsetzbar sind.
- Kann mit einer Senkrechtmarkise kombiniert werden und bietet dann auch noch einen zusätzlichen Sonnenschutz. Einige Pergolamarkisen beinhalten diese Zusatzfunktion bereits.
- Teuer in der Anschaffung.
- Muss im Regen nicht eingefahren werden.
- Sehr stabil, auch bei windigem Wetter.
Markise ohne zu bohren (Klemmmarkise)
Klemmmarkisen haben einen bestimmten Vorteil gegenüber anderen Markisen. Man kann sie montieren, ohne zu bohren. Dabei werden die höhenverstellbaren Stangen einfach an den 2 Enden der Markise zwischen Boden und Decke geklemmt. Die Montage geht daher besonders schnell. Für viele Mietwohnungen mit Balkon ist deshalb gerade diese Art der Markise von Vorteil.
Weitere Vorteile der Klemmmarkise:
- Man muss nicht bohren.
- Die Markise ist in der Höhe einstellbar.
- Der Aufbau geht recht schnell. Viel besser ist jedoch, dass die Markise zu jeder Zeit schnell wieder demontiert werden kann. Im Winter kann man den Stoff so schützen und damit die Lebensdauer erhöhen.
- Klemmmarkisen sind vor allem günstig. Sie sind bereits unter 100 Euro erhältlich und damit deutlich günstiger als Einbaumarkisen, die schnell mal über 1.000 Euro kosten können.
- Klemmmarkisen kann man meistens nicht nur gerade ausfahren, sondern auch den Winkel der Plane verändern, damit bei sinkender Sonne noch Schatten gespendet wird.
Allerdings bringt die Klemmmarkise auch Nachteile mit sich:
- Um die Klemmmarkise zu montieren, braucht es einen Dachüberstand. In Mietwohnungen ist die Klemmmarkise deshalb meistens die richtige Wahl.
- Die Deckenhöhe sollte nicht mehr als 2,75 m betragen.
- Klemmmarkisen sind windanfälliger. Sie haben nicht dieselbe Stabilität wie fest montierte Markisen.
- Qualitativ kann man Klemmmarkisen nicht mit Einbaumarkisen vergleichen. Der Unterschied kann gewaltig sein.
- Betätigt kann die Markise nur per Hand werden.
- Klemmmarkisen sind nur in bestimmten Größen erhältlich.
Markisen für Fenster und Türen
Fallarmmarkise
Stellen Sie sich vor. Sie stehen mit dem Rücken an einer Wand. Über Ihrem Kopf befindet sich eine eingefahrene Markise. Sie strecken Ihre Arme aus, packen die 2 Ecken der Markise und lassen Ihre Arme ausgestreckt nach vorne fallen. Dann wissen Sie schon mal, wie eine Fallarmmarkise funktioniert und warum sie diesen seltsamen Namen trägt.
Mit ihren 2 Armen lässt sie das Tuch ein- oder ausfahren. Optisch gesehen kann sie einem Gebäude dadurch einen sehr schönen Charakter verleihen.
Fallarmmarkisen werden deshalb meistens an Fenstern angebracht. Die Alternative zur Fallarmmarkise wäre eine Senkrechtmarkise. Die Fallarmmarkise hat jedoch einen entscheidenden Vorteil:
Um einen Raum vollständig vor der Sonne zu schützen, muss die Senkrechtmarkise weiter heruntergefahren werden. Bei der Fallarmmarkise oder der Markisolette reicht es oft aus, diese nur zur Hälfte herunterzufahren und trotzdem bekommt man denselben Sonnenschutz. Dabei bleibt der Raum auch heller. Zusätzlich wird bei der Fallarmmarkise der Blick nach draußen gewährleistet.
Vor- und Nachteile von Fallarmmarkisen:
- Optisch sehr schön anzuschauen.
- Das Tuch wird immer optimal gespannt und unter Spannung gehalten.
- Günstig in der Anschaffung.
- Raum bleibt hell, ohne die Markise vollständig herunterfahren zu müssen.
- Man kann immer noch nach draußen sehen, weil die Markise nicht vollständig heruntergefahren wird.
Markisoletten
Wenn Sie den Abschnitt „Fallarmmarkise“ und „Senkrechtmarkise“ gelesen und verstanden haben, dann verstehen Sie auch, was eine Markisolette ist – nämlich eine Kombination aus Senkrecht- und Fallarmmarkise!
Die Markisolette fährt zuerst ein Stück senkrecht nach unten aus und wird dann über zwei Fallarme aufgestellt.
Die Markisolette bietet einen hervorragenden Sonnenschutz. Gleichzeitig hat man aber noch eine gute Sicht nach draußen und bekommt noch viel Licht in den Raum, ohne das Licht anmachen zu müssen. Preislich gesehen gehört die Markisolette eher zu den teureren Markisen, bietet dafür aber einiges.
Die günstige Alternative zu Markisoletten sind Fallarmmarkisen, da sie vom Aufbau her sehr ähnlich sind.
Vor- und Nachteile von Markisoletten:
- Optisch schön anzuschauen.
- Räum bleiben hell, ohne die Markise vollständig herunterfahren zu müssen.
- Der Blick nach draußen ist immer möglich, da die Markise nie ganz heruntergefahren wird.
- Etwas teurer in der Anschaffung.
Senkrechtmarkise (Vertikalmarkise)
Senkrechtmarkisen fahren, wie der Name schon sagt, senkrecht nach unten und werden deshalb auch als Vertikalmarkisen bezeichnet.
Tatsächlich sind Senkrechtmarkisen weit verbreitet, da sie sehr vielfältig eingesetzt werden können. Hier finden Sie einige Beispiele dazu:
- Auf Balkone mit Dachüberstand können Senkrechtmarkisen bis zum Geländer heruntergefahren werden. Wichtig ist nur, dass die Markise oben befestigt werden kann. Deshalb ist eine Decke notwendig.
- Bei Pavillons werden Vertikalmarkisen ebenfalls gerne eingesetzt. Zudem machen sie ein sehr schönes Bild.
- Terrassenüberdachungen kann man durch Senkrechtmarkisen ebenfalls erweitern.
- Auch an Wintergärten lassen sich die Markisen gut anbringen.
- Senkrechtmarkisen können auch als Rollladenersatz dienen. Sie können auch im eigenen Heim zum Einsatz kommen.
- Restaurants, die viel Glasfläche haben, setzen solche Markisen manchmal auch ein, um den Besuchern Schatten zu spenden.
Sie sehen also, dass sich Senkrechtmarkisen für viele Anwendungsfälle eignen. Auch preislich sind sie eher günstig. Rechnen Sie mit etwa 100 Euro pro einem Meter Markisenbreite.
Vor- und Nachteile von Senkrechtmarkisen:
- Vielfältig einsetzbar.
- Günstig in der Anschaffung.
- Sehr platzsparend.
- Dunkelt den Raum umso mehr ab, je mehr sie geschlossen wird.
- Verhindert die Sicht nach draußen, wenn sie ausgefahren ist.
Markisen für Wintergärten & Terrassenüberdachungen
Wintergartenmarkisen decken das Dach eines Wintergartens ab. Allerdings sind diese auch bei Terrassenüberdachungen einsetzbar. Es gibt Varianten, die außen oder innen angebracht werden.
Innen angebrachte Markisen haben eine längere Lebensdauer. Man kann sie mit oder ohne Motor verbauen, was sich vor allem am Preis bemerkbar macht. Grundsätzlich sind innenliegende Markisen sowieso schon günstiger.
Außenmarkisen sind normalerweise teurer, vor allem deshalb, weil meistens ein elektrischer Antrieb notwendig ist.
Seitenmarkise
Seitenmarkisen schützen nicht vor der Sonne. Ihr Zweck ist es mehr, Sie vor neugierigen Blicken zu schützen.
Deshalb werden Seitenmarkisen vor allem auf Reihenbalkone oder Terrassen eingesetzt. Somit ist die Seitenmarkise eher als „Sichtschutz“ zu betrachten.
Mehr über Seitenmarkisen und ihre Kosten erfahren Sie in diesem Artikel.
Sonnensegel: Eine Alternative zur Markise
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Eine Alternative zur Markise kann auch ein Sonnensegel sein. Dieser wird normalerweise an 3 Punkten aufgehängt. Der Vorteil ist, dass der Sonnensegel auch bei Regen aufgespannt bleiben kann. Ein Nachteil ist die Montage, denn die die Pfosten müssen einbetoniert werden.
In diesem Artikel finden Sie alle Vor- und Nachteile von Sonnensegeln.