Hat man einen Marder auf dem Dachboden und er hat es sich erst mal im Haus gemütlich gemacht, richtet er Schäden von mehreren tausend Euro an. Die große Frage ist nun: Wie kann man Marder wieder vergraulen?
Nicht ganz einfach: Denn der Marder findet selbst die kleinsten Schlupflöcher und ist ein wahrer Kletterkünstler.
Marder auf dem Dachboden: Schaden vorprogrammiert
Wie es aussehen kann, wenn ein Marder auf einem Grundstück sein Unwesen treibt, sehen Sie in einem Beitrag von „marktcheck“ des Fernsehsenders SWR in folgendem Video:
Marder auf dem Dachboden: Welche Lösungen gibt es?
Die Hausbesitzer beschreiben die Geräusche, die der Marder macht, als „unheimlich“. Das Kratzen und die starken Bewegungen würden zeigen, dass der Marder mit vollster Kraft an seine „Arbeit“ geht.
Marder bauen sich gerne Unterschlüpfe in der für die Dachdämmung verwendeten Dämmwolle. Viele Hausbesitzer probieren hier, mit einfachen Lösungen wie Musik, Flutlicht und Klosteinen den Marder zu vertreiben. Kurzfristig kann das klappen – eine Lösung für ewig ist es aber nicht.
Eine Möglichkeit zur Vertreibung des Marders ist zunächst eine Lebendfalle aus dem Baumarkt. Problem: Steinmarder haben einen sehr guten Orientierungssinn und finden in einem Radius von bis zu 20 Kilometern wieder zu ihrem Bau zurück. Setzt man ihn aus, müsste das also sehr weit vom Haus entfernt sein.
Marder auf dem Dachboden: Tipps vom Schädlingsbekämpfer
Darüber hinaus hat der Marder von Mitte Februar bis Mitte Oktober seine Schonzeit. In dieser Zeit ist er geschützt und darf an seinem Hauptwohnsitz auch nicht gestört werden. Ob der Marder in Ihrem Dach seinen Hauptwohnsitz angelegt hat oder es nur eine Nebenstelle ist, erkennen sie vor allem an Kot- und Urinspuren sowie an toten Tieren. Ist nichts derlei aufzufinden, handelt es sich nur um einen Zwischenstopp.
Professionelle Schädlingsbekämpfer analysieren in der Regel das Dach und die Umgebung und versuchen, den Weg von außen zu versperren, um dem Marder das Eindringen ins Haus schon von vornherein schwer zu machen.
Begutachten Sie Ihr Dach! Der klassische Weg für den Marder auf dem Dachboden ist ein Spalt unter der Dachpfanne. Unterschätzen sie die Flexibilität eines Marders nicht: Selbst ein handgroßer Spalt reicht für einen ausgewachsenen Marder locker, um durchzukriechen. Ob der Marder über die Dachpfannen einsteigt, erkennen sie oft an Kratzspuren auf Blechteilen in der Umgebung. Jegliche Einstiegsmöglichkeiten durch Schlupfwinkel sollten Sie hier mit Gittern und Dachlatten abdichten.
Haus und Auto marderabweisend machen
Marder nutzen quasi alles als Sprungschanze: Baumstämme, Äste, Pflanzen. Bis zum Dach ragende Bäume sollten sie auf jeden Fall entsprechend stutzen oder im Ernstfall sogar entfernen.
Auch alle sonstiges Bauteile am Haus nutzen Marder für ihren Weg auf das Dach. Hier aber vor allem das Fallrohr (Regenrohr). Abhilfe leistet hier ein günstiger Marderabwehrgürtel aus dem Baumarkt.
Zu guter Letzt sollten sie nicht auf das Auto vergessen. Denn auch hier nisten sich die Marder vorzugsweise ein, wenn sie ihr Revier festgelegt haben und zerbeißen im Motorraum die Motordämmung und jegliche Kabel. Eine einfache Lösung: Legen Sie einen Holzrahmen mit Hühnerdraht zwischen die Reifen unter das Auto. Ein solches Gitter ist für den Marder schmerzhaft und er wird es sich gut überlegen, ein zweites Mal unter das Auto zu kriechen.