Bei der Renovierung von Räumen kommt bei Eigenheimbesitzern immer wieder die Frage auf, ob es möglich ist, den vorhandenen Teppichboden zu belassen und das gewünschte Laminat einfach auf dem Teppich zu verlegen.
Auf den ersten Blick spricht nichts dagegen: Denn schließlich wirkt der Teppich wie eine Trittschalldämmung. Warum Sie aber trotzdem auf dieses Vorgehen verzichten sollten, erläutern wir in dieser Übersicht.
Laminat auf Teppich verlegen?
Um es kurz zu machen: Sie sollten kein Laminat auf Teppich verlegen. Allerdings möchten wir diese einfache Antwort näher ausführen. Der Untergrund hat beim Laminatboden einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensdauer des neuen Belags.
Die Voraussetzungen sind die gleichen wie beim Parkett: Der Boden muss trocken, stabil und eben sein. Im Grunde sind alle diese Eigenschaften bei einem Teppichboden nicht gegeben. Teppich ist weich und uneben. Es ist dabei auch egal, ob es sich um einen Langflor- oder Kurzflorteppich handelt: Teppich ist federnd und lässt sich leicht eindrücken.
Würde man Laminat auf dem Teppich verlegen, könnte sich dieser bewegen, was zu unansehnlichen Fugen führen wird. Auch ein Brechen der Nut-Feder-Verbindung ist möglich. Weiters kann das Laminat immer etwas weiterwandern und an der Wand Wellen bilden.
Teppich als Untergrund ungeeignet?
Ein Teppichboden ist zu einem gewissen Grad immer abgetreten und enthält nach vielen Jahren – selbst wenn man ihn noch so stark gereinigt hat – viel Schmutz. Dies führt zu einer wesentlichen Unebenheit, die sogar mehr als drei Millimeter betragen kann. Das führt zu hohen Spannungen in den Paneelen: Auswirkungen sind ein Knacken im Bodenbelag, aber auch Risse und Brüche des Klicksystems.
Laminat auf Teppich auch hygienisch ungeeignet
Laminat ist besonders für Allergiker geeignet: Die geschlossene und glatte Oberfläche lässt sich sehr gut reinigen und von Staub und Schmutz befreien. Teppichfasern sind anfällig für Nässe, weil sie die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und binden. Die Feuchtigkeit staut sich im Teppich und bildet einen optimalen Nährboden für Schimmel, Milben und andere unerwünschte Mikroorganismen.
Tückisch: Schimmel macht sich nicht immer durch unangenehmen Geruch bemerkbar. Unter Umständen breitet er sich unter dem Laminatboden jahrelang aus und stellt so eine große Gefahr für die Gesundheit der im Haus lebenden Personen dar. Darüber hinaus kann der feuchte Teppich auch die Baustanz angreifen, was eine Sanierung notwendig machen kann.
Welcher Untergrund ist für Laminat geeignet?
Verzichten Sie deshalb auf solche Experimente und entscheiden Sie sich gleich für die nachhaltige Lösung. Als Untergrund für Laminat eignen sich:
- Estrich und Beton
- Alte Dielen
- Holzspanplatten
- Fliesen, Stein, Keramik
Bei einem mineralischen Untergrund (Estrich, Beton) dürfen Sie nicht auf eine Dampfsperre und eine Trittschalldämmung vergessen.