Eine sinnvolle Planung beginnt bereits bei der Baustelle beim Hausbau – und damit gleichzeitig mit der Baustellensicherheit. Nicht nur aufgrund einiger gesetzlicher Vorschriften, sondern auch aus Gründen des Eigen- und Fremdschutzes sollten Sie hier bestimmte Regeln beachten.
Gemäß § 7 BauKG ist zudem vor Eröffnung der Baustelle dafür Sorge zu tragen, dass ein sogenannter Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan erstellt wird. Außerdem müssen auch während der Bauarbeiten die vom Planungskoordinator ausgearbeiteten Maßnahmen durch einen Baustellenkoordinator beherzigt , umgesetzt und unter Umständen auch aktualisiert werden.
Baustellensicherheit ist Bauherren-Haftpflicht
Es bleibt ratsam, sich auch juristisch beraten zu lassen. Denn bei Unfällen Ihrer Arbeiter kann es unter ungünstigen Umständen passieren, dass Sie für die Folgekosten haften müssen. Selbst wenn Bauunternehmen beauftragt werden, tragen Sie als Bauherr auch im rechtlichen Sinne eine nicht zu unterschätzende Verantwortung. Vor allzu bösen Überraschungen können Sie sich durch eine Bauherren-Haftpflichtversicherung schützen.
Aber Vorsicht: Auch hier gibt es in der Regel vertragliche Bestimmungen und Klauseln zur Absicherung der Baustelle!
Absicherung der Baustelle beim Hausbau
Eine grundlegende sowie gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme besteht in der Absicherung Ihrer Baustelle: Das Grundstück sollte durch einen Zaun – noch vor Baubeginn – vor Unbefugten geschützt werden. Ebenso erforderlich sind Sicherheits- und Hinweisschilder mit Aufschriften wie „Eltern haften für Ihre Kinder“ oder „Betreten auf eigene Gefahr“. Hinzu kommt: Neben der durchgängigen Absperrung der Baustelle ist auch eine Kennzeichnung oder Beseitigung potenzieller Gefahrenquellen erforderlich. Dazu gehören beispielsweise Gerüste, kippelige Leitern, Bretterstapel oder ausgehobene Gruben.
Ebenso wichtige Bestandteile der Baustelle sind:
- Absperrschranken bei Fußgänger- oder Radverkehrsflächen
- Eine tiefe Gefahrenquelle absichernder Bauzaun
- Warnbänder für Baumaterial oder Maschinen
- Ein sogenannter Anfahrschutz
Baustellensicherheit: Die Gefahrenquellen
Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie elektrischen Gefahrenquelle widmen: Die Hälfte aller tödlich verlaufenden Stromunfälle in der gesamten Gewerbewirtschaft geschieht auf Baustellen! Deshalb sollte man unbedingt darauf achten, dass keine spannungsführenden Kabel beziehungsweise Drähte frei liegen. Stromführende Bereiche sollten auf der Baustelle vom Netz getrennt sein.
Auch der falsche Umgang mit Gas kann hochgefährliche Folgen haben: Bei versehentlich beschädigten Gasrohren besteht akute Explosionsgefahr! Deshalb empfiehlt es sich unbedingt, auf der Baustelle ein Rauchverbot auszusprechen. Die Arbeiter sollten zudem auf mögliche Explosions- und Brandgefahren sowie die Lage von Gas- und Stromleitungen hingewiesen werden. So lassen sich unglückliche Missverständnisse einfach vermeiden.
Baustellensicherheit: Schutz der Bauarbeiter
Folgende Dinge sollten zudem frühzeitig in die Organisation mit einfließen, um Ihre Bauarbeiter vor Ort ausreichend auszustatten und für den Ernstfall vorzusorgen:
- Vorrichtungen zum Feuerschutz
- Leicht zugängliche Erste-Hilfe-Ausstattung
- Umkleide- und Sanitäreinrichtungen für die Arbeiter
- Möglichkeiten zur regelmäßigen Entfernung von Schutt, Abfall, Restmaterialien und Leergebinden
Das Abfall-Problem beim Hausbau
Nicht selten vernachlässigen Bauherren die sachgerechte Entfernung von Müll und Abfall. Auf keinen Fall sollte man etwa Bauschutt in den Raum zwischen Aushubwand und Keller schütten. Denn dieser Bereich muss so gefüllt sein, dass dauerhaft Wasser zur Drainageleitung durchdringen kann. Auch ein Zusammensacken oder zu starker seitlicher Erddruck sollten nicht vorkommen! Hier empfiehlt sich die Verwendung eines geeigneten Schotters mit richtiger Korngröße. So schützen Sie sich effektiv vor der ein oder anderen bösen Überraschung im Keller – beispielsweise durch Überflutungen!