Holzmöbel aufarbeiten: Tipps und Tricks rund um die Restaurierung

Alte Holzmöbel sind oft wahrhafe Schmuckstücke, die nicht einfach auf dem Müllberg oder im Altstoffsammelzentrum landen sollten. Auch wenn sie vielleicht keinen oder nur noch wenig materiellen Wert haben und keine Antiquitäten sind, hängt oft ein ideeller Wert an Omas Sessel oder der Großvaters Kommode, weshalb man die alten Holzmöbel aufarbeiten möchte.

Nicht selten ist aber bei den diesen Möbeln die Oberfläche abgeblättert oder die Schublade kaputt. Vielleicht hat das gute Stück einen Riss? Halb so wild: Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit mehreren einfachen Schritten ihrem alten Schmuckstück zu neuem Glanz verhelfen können.

Holzmöbel aufarbeiten: Alte Farbe, alter Kleber

Alte Farbe wird am besten mit feinem Schleifpapier entfernt. Eine Körnung von 180 sollte reichen, bei Kleber kann auch eine Körnung von 240 notwendig sein. Nun muss die oberste Schicht mit dem übrig gebliebenen Lack abgeschliffen werden. Tipp: Arbeiten Sie immer in die Richtung der Fasern des Holzes, das macht den Schleifvorgang ungleich einfacher.

Sitzen die Farbe oder der Lack so fest, dass sie nicht einmal mit Schleifpapier wegzubekommen sind, sollten Sie sich Universalverdünner zu Hilfe holen. Der Verdünner hilft, die Lackschicht leichter vom Werkstück zu lösen. Streichen sie den Verdünner gleichmäßig auf und lassen sie ihn etwa 15 Minuten einwirken. Anschließend können sie mit einer Spachtel den alten Lack vorsichtig herunterkratzen.

Achtung: Die Absonderungen des Universalverdünners sind gesundheitsgefährdend und sollten in keinem Fall eingeatmet werden. Haben Sie einen Garten, dann verlegen Sie die Restaurationsarbeiten am besten nach Draußen. Ansonsten sollten Sie sich einen Mundschutz im Baumarkt besorgen. Beachten Sie unbedingt auch die Angaben des Herstellers, bevor Sie solche Produkte anwenden.

Holzmöbel aufarbeiten: Ein neuer Lack

Lack sieht auf alten Möbeln besonders toll aus und verhilft dem Lieblingsstück zu neuem Glanz, als ob es frisch poliert sei. Unbehandelte Holzoberflächen oder Holz mit alten Anstrichen müssen vor der Neubehandlung immer aufgeraut werden. Schleifen deshalb auch nach der Verwendung des Universalverdünners alle Flächen noch einmal gut an.

Nun kann der neue Lack aufgetragen werden. Oft und gerne verwendet wird bei Restaurationsvorgängen Schellack. Schellack ist natürlich, wird aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus nach ihrem Saugen an bestimmten Pflanzen gewonnen und oft fälschlicherweise als Gummi bezeichnet. Schellack war bereits vor über 3000 Jahren in Indien bekannt.

Da Schellack schnell trocknet, sollten Sie sich beim Anstreichen nicht allzu viel Zeit lassen. Der gemütliche Kaffee nebenher wird sich hier nicht ausgehen. Sie sollten außerdem nach einem Weg suchen, das Möbelstück so zu platzieren, dass sie den Lack ohne Tropfnasen auftragen können. Eine Werkbank ist optimal, alternativ eignen sich auch zwei Böcke, auf die sie den Kasten oder Tisch legen können, damit er in Körperhöhe und somit gut zugänglich für die Arbeitsgänge bereit liegt. So gelingt das Aufarbeiten der Holzmöbel im Handumdrehen.

Polieren bis zum Hochglanz

Im dritten und letzten Arbeitsschritt muss man das bearbeitete Stück noch ordentlich polieren. Hier wird Ihnen oft ein spezielles Restaurationswachs angeboten werden. Allerdings gehen hier die Preise, im Vergleich zu herkömmlichem Fußbodenwachs, teilweise durch die Decke. Wir raten: Bleiben sie beim einfachen Wachs, das reicht zumeist völlig aus.

Sobald der Schellack getrocknet ist, kann man das Wachs mit einem trockenen, weichen Tuch auftragen. Dafür eignen sich die meisten Tücher, die man auch beim Autoputz verwendet. Polieren sie anschließend das Möbelstück auf die gewünschte Glanzstärke. Wachs ist übrigens auch ein toller Abweiser von Feuchtigkeit und Schmutz.

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