Zugegeben: Mit ihren kleinen Knopfaugen und großen Ohren sehen die kleinen Nager alles andere als gefährlich aus. Tatsächlich jedoch können Mäuse erhebliche Schäden an der Bausubstanz verursachen. Hinzu kommt, dass sie als häufiger Überträger schwerwiegender Krankheiten wie dem Hantavirus oder Salmonellen gelten.
Mäuse im Haus sind ein Ärgernis. Die Lärmbelästigung durch Krabbel- und Kratzgeräusche in Decken und Zwischenwänden ist dabei noch das kleinste Problem. So nagen die ungebetenen Gäste Löcher in die Dämmung, verbreiten gefährliche Krankheiten über ihre Ausscheidungen und knabbern Kabel an. Es sind sogar Fälle bekannt, in denen ein durch Mäuse angebissenes Kabel einen Brand ausgelöst hat.
Schlupflöcher in der Gebäudehülle
Ein häufiges Einfallstor für die unliebsamen Schadnager bilden Lücken in der Gebäudehülle. Diese können beispielsweise aus Lüftungslöchern in der Hauswand bestehen. Auch Durchbrüche für Rohrleitungen sind oft nicht richtig abgedichtet und gewähren den ungebetenen Gästen Zutritt. Einmal zwischen Außen- und Innenwand gelangt, können sie so bis zum Dachboden hochklettern.
Dabei nutzen die flinken Nager jeden noch so kleinen Spalt. Für ein Durchkommen sind Lücken von fünf Millimetern bereits ausreichend. Das entspricht dem Durchmesser eines Kugelschreibers.
Wie Sie Ihr Haus schützen
Die beste Form der Bekämpfung ist, es erst gar nicht zu einem Befall kommen zu lassen. Dabei helfen folgende Maßnahmen:
- Abdichten von Zugangspunkten: Prüfen Sie Ihr Haus auf mögliche Schlupflöcher und schließen Sie diese. Luftlöcher lassen sich mit engmaschigem Draht verschließen. Rohre benötigen Bewegungsfreiheit, deshalb empfiehlt es sich, Rohrdurchbrüche nicht zu verputzen, sondern durch Bauschaum abzudichten.
- Türspalten abdichten: Auch Türspalten sind ein häufiges Einfallstor für die Schadnager. Um diese zu verschließen, lassen sich spezielle Bürstenstreifen oder Gummilippen an der unteren Kante der Tür anbringen.
- Geschlossene Mülltonnen: Meist sind es frei zugängliche Nahrungsquellen, die ein Haus zum Zielobjekt der Schädlinge machen. Achten Sie darauf, sowohl im Innen- als auch Außenbereich ausschließlich Mülltonnen mit Deckel zu verwenden. Übrigens: Auch Lebensmittelreste auf dem Komposthaufen sind ein häufiger Grund für einen Mäusebefall.
- Geschlossene Behälter für Lebensmittel: Ein offenes Müsli, getrocknete Beeren oder Knäckebrot haben eine magische Anziehungskraft auf Mäuse. Damit diese nicht zu unfreiwilligen Mäusefutter werden, empfiehlt sich die Lagerung in geschlossenen Behältern.
- Fressnäpfe reinigen: Hunde- und Katzenfutter schmeckt nicht nur ihren Vierbeinern, sondern auch unerwünschten Haustieren. Durch regelmäßiges Reinigen lässt sich hier vorbeugen. Das gilt auch für die Gehege anderer Haustiere wie Kaninchen.
Wie lässt sich ein Befall erkennen lässt
Da Mäuse nachtaktiv sind, bekommen Betroffene die Schädlinge selbst nicht immer zu Gesicht. Anzeichen für eine Mäusebefall sind einschlägige Geräusche wie Nagen, Rascheln und Kratzen. Diese lassen sich dann oft in der Wand und Zwischendecke lokalisieren.
Auch Kotspuren deuten auf einen Befall hin. Die Ausscheidungen der Tiere sind drei bis acht Millimeter lang, spindelförmig und weisen eine dunkelbraune Farbe auf. Durch den Kot und Urin der Tiere macht sich zudem mit der Zeit ein penetranter Geruch im Haus breit.
Mäuse vertreiben: Welche Mittel helfen
Vier- bis achtmal pro Jahr kann ein Weibchen mehr als fünf Junge zur Welt bringen. Einmal ins Haus gelangt, vermehrt sich die Mäusepopulation rasant. Um dem Einhalt zu gebieten, ist deshalb schnelles Handeln gefragt. Hier gibt es eine ganze Reihe an Produkten und Hausmitteln.
Wichtig vorab: Im Zweifel empfiehlt es sich, auf die Hilfe eines professionellen Schädlingsbekämpfers zu setzen. Diese stimmt die Maßnahmen auf den individuellen Fall ab und verfügt über die entsprechenden Mittel. Zudem hilft er Ihnen bei der Identifikation und Beseitigung der Ursache, um einen erneuten Befall zu verhindern.
Mäuse mit Gerüchen vertreiben
In die Kategorie Hausmittel fällt eine ganze Reihe an Gerüchen, die Mäuse nicht mögen, allen voran Essig und Pfefferminzöl. Damit lassen sich Wattepads oder Stofflappen tränken und auf den Laufwegen der Schadnager platzieren. Gleiches gilt für Chilipulver und Pfeffer, die sich auf entsprechende Stellen streuen lassen.
Experten geben jedoch zu bedenken: Handelt es sich um einen akuten Mäusebefall, werden diese Mittel zur Bekämpfung allerdings nicht ausreichen. So setzt hier ein Gewöhnungseffekt ein und die Tiere blenden den Geruch mit der Zeit aus oder suchen sich neue Wege.
Ultraschall als tierfreundliches Mittel
Vergleichsweise neu ist das Vertreiben der Schädlinge mittels Ultraschall. Entsprechende Geräte sind zwischen 40 und 80 Euro erhältlich. Letztere senden Schallwellen auf einer Frequenz, die Menschen nicht hören, Mäuse jedoch sehr wohl.
Doch auch hier setzt ein Gewöhnungseffekt ein. Haben sich die Nager einmal eingenistet, werden sie sich davon nicht abhalten lassen. Zur Prävention und Unterstützung weiterer Maßnahmen ist ein Ultraschallgerät jedoch einen Versuch wert.
Giftköder: Wirksam, jedoch nicht immer sinnvoll
Dabei handelt es sich um einen Fraßköder, der zumeist eine Basis aus Getreide als Lockmittel nutzt. Das darin enthaltene Gift hemmt die Blutgerinnung der Tiere und führt so zum Tod. Bei der Anwendung ist jedoch Vorsicht geboten. So sind die Köder nicht nur für Mäuse, sondern auch für Haustiere und Kinder giftig.
Auch wenn es sich um ein effektives Mittel handelt, macht Gift gerade bei einem Mäusebefall in Wand, Dämmung und Zwischendecke nicht wirklich Sinn. So wirkt es mit der Zeit und führt zu Kadavern an nur schwer zugänglichen oder unzugänglichen Stellen in der Zwischenwand.
Das Mittel der Wahl: Die Mausefalle
Es ist demnach wichtig, die Schädlinge aus der Bausubstanz herauszulocken. Dazu eignet sich der Klassiker der Bekämpfungsmittel: Die Mausefalle. Grundsätzlich ist hier zwischen Lebend- und Schlagfallen zu unterscheiden. Beide locken die Schadnager durch einen Köder an. Bei einer Schlagfalle lösen die Tiere durch einen Trittmechanismus einen Bügel aus, der ihnen das Genick bricht. Bei Lebendfallen gelangt die Maus in einen Behälter, aus dem sie nicht wieder herauskommt.
Beide Fallen sind gleichermaßen effektiv. Da sie den Tieren ein Fortleben ermöglicht, ist die Lebendfalle ökologischer. Das gilt allerdings nur dann, wenn Betroffene die Falle regelmäßig kontrollieren. Andernfalls leiden die Tiere unnötig Qualen oder verhungern. Deshalb empfiehlt es sich, die Falle einmal morgens und abends zu überprüfen.
Lesen Sie hier, wie Sie eine gefangene Maus aussetzen sollten und was es dabei zu beachten gibt.
Eine ganzheitliche Bekämpfung ist wichtig
Auch wenn Mausefallen ein effektives Mittel bieten, so gibt es doch einige Mäuse, die Schädlingsbekämpfer als ,,fallenscheu” beschreiben. Diese sind sehr vorsichtig und meiden ihnen unbekannte Fraßköder. Handelt es sich um einen größeren Befall, ist zumeist eine kombinierte Methode aus mehreren Mitteln erforderlich. Professionellen Kammerjägern stehen hier weitere Mittel wie Kontaktgifte zur Verfügung.