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Welche Dampfsperre ist die richtige?

Dampfsperre Dampfbremse Unterschied

Eine Dampfsperre ist ein wichtiger Bestandteil bei der Errichtung von Gebäuden. Sie sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit aus dem Gebäudeinneren in die Konstruktion eindringt und dort Schäden verursacht. Zusätzlich kann sie die Luftqualität verbessern und somit die Gesundheit der Bewohner sichern.

Doch was genau ist eigentlich eine Dampfsperre und wie wählen Sie die Richtige für Ihr Haus? Und wann kommt eine Dampfbremse zum Einsatz? Dies und vieles mehr finden Sie im folgenden Beitrag heraus.

Was ist eine Dampfsperre?

Bei der Dampfsperre handelt es sich um eine Art Folie, die Ihr Haus vor eindringender Feuchtigkeit schützt. Sie wird an der Innenseite der Hauswand oder der Innenseite des Dachs befestigt, dessen Außenseite mit statischer Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Der Verzicht einer Dampfsperre in der Regel undenkbar.

Da sollten nur echte Profis ran: Die Installation einer Dampfsperre bzw. Dampfbremse
Da sollten nur echte Profis ran: Die Installation einer Dampfsperre bzw. Dampfbremse

Dabei ersetzt eine Dampfsperre keineswegs die Dachdämmung, sondern wird zusätzlich zu dieser verlegt, um die Bausubstanz vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen. Dampfsperren schaffen ein angenehmes Raumklima und tragen dazu bei, Schimmelbildung zu vermeiden.

Dampfsperre und Dampfbremse – Was ist der Unterschied?

Auch wenn die Begriffe Dampfsperre und Dampfbremse gern wechselseitig benutzt werden, unterscheiden sich beide doch deutlich voneinander. Zwar werden beide Bauteilschichten im Bereich der Innendämmung angewendet, führen jedoch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Im Fachbereich werden die Materialien auch als diffusionsoffene Dampfsperre (Dampfbremse) und diffusionsdichte Dampfsperre bezeichnet.

Bei Dampfsperren handelt es sich um diffusionsdichte Bauteilschichten, welche mit einer Metallschicht aus Aluminium oder Kupfer versehen sind. Die Diffusion, also das Durchdringen von Wassertropfen, wird hierdurch gänzlich vermieden.

Dampfbremsen hingegen verringern die Diffusion von Feuchtigkeit nur, weshalb sie als diffusionsoffene Dampfsperren bezeichnet werden. Sie bilden eine Art Schutzhülle für die Dachdämmung.

Dampfsperre Dampfbremse Unterschied
Unterschied zwischen Dampfsperre und Dampfbremse
Kurz: Dampfsperren an Dach oder Innenwand sind gänzlich feuchtigkeitsundurchlässig und bieten damit einen besseren Schutz als Dampfbremsen. Eine zu dichte Schicht kann jedoch die Luftzirkulation verringern und Schimmel somit sogar begünstigen.

Lesen Sie auch, wie Dampfsperre zur Wärmedämmung des Hauses genutzt werden sollten.

Woraus bestehen Dampfsperren?

Dampfsperrfolie besteht in den meisten Fällen aus Polyethylen oder Aluminium. Sie ist als Rolle erhältlich und in der Regel leicht zu verarbeiten. Mithilfe von Kleber wird die Dampfsperre fest mit der Dämmung verbunden.

Alternativ können Dampfsperren auch aus Holzplatten oder PVC-Folie bestehen. In jedem Fall muss der gewünschte Nutzen erfüllt und der normvorgegebene sd-Wert erreicht werden. Der sd-Wert gibt an, wie die Fähigkeit eines Materials zur Durchlässigkeit von Wasserdampf im Vergleich zu einer äquivalenten Luftschichtdicke ist.

Welche Dampfsperre ist die richtige?

Die Wahl der richten Dampfsperre hängt vom jeweiligen Einsatzbereich ab. Dampfsperren verhindern im Allgemeinen das Eindringen feuchtwarmer Raumluft ins Dämmmaterial von Dächern und Innenwänden. Je nach Einsatzort kann es jedoch von Vorteil sein, stattdessen auf eine Dampfbremse zu setzen, da diese zwar diffusionshemmende Eigenschaften besitzt, jedoch nicht völlig abdichtet.

Dringend notwendig sind Dampfsperren dort, wo Feuchtigkeit hauptsächlich von einer Seite eindringt und somit als statische Feuchtigkeit bezeichnet wird. Dabei ist es unerheblich, ob die feuchtwarme Luft von innen nach außen oder von außen nach innen wandert.

Im Folgenden fassen wir zusammen, welche Kriterien bei der Wahl der richtigen Dampfsperre beachtet werden sollten:

Der Anwendungsbereich

Wie bereits erwähnt, ist das wichtigste Kriterium bei der Wahl der richtigen Dampfsperre der Anwendungsbereich. So eignen sich diffusionsoffene Dampfsperren, also Dampfbremsen, vorrangig für den Einsatz in Wohnräumen und Sanierbereichen. Sie erlauben den Luftaustausch und können somit Schäden am Gebäude sowie Schimmelbildung verhindern. Der Dampfdiffusionswiderstand sollte mindestens 10 MNs/g aufweisen.

Für Feuchträume, wie Badezimmer oder Küchen, eignen sich hingegen diffusionsdichte Dampfsperren am besten. Sie isolieren die Feuchtigkeit vollständig und verhindern so Schäden am Gebäude und Schimmelbildung. Der Dampfdiffusionswiderstand sollte weniger als 0,5 MNs/g aufweisen.

Die Materialqualität

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Materialqualität. So sollten diffusionsoffene Dampfsperren aus hochwertigen Materialien, wie Polypropylen oder Polyester angefertigt sein. Diffusionsdichte Dampfsperren hingegen sollten aus qualitativ hochwertigen Kunststofffolien bestehen.

Der Dampfdiffusionswiderstand

Der Dampfdiffusionswiderstand gibt an, wie viel Wasserdampf eine Dampfsperre durchlässt. Je höher der Wert, desto diffusionsoffener ist die Dampfsperre.

Brandschutz

Bezüglich des Brandschutzes gibt es spezielle Anforderungen an Dampfsperren. In der Regel erfüllen diese die Anforderungen der Brandschutzklassen B2 oder B1. Für den Einsatz in Flucht– und Rettungswegen sollte jedoch eine Dampfsperre mit der Brandschutzklasse B1 gewählt werden.

Verarbeitbarkeit

Bei der Wahl der richten Dampfsperre sollten Sie auch auf die Verarbeitbarkeit dieser achten. Eine gute Dampfsperre sollte leicht zu verarbeiten sein, um eine schnelle und effiziente Installation zu ermöglichen. Diffusionsoffene Dampfsperren werden in der Regel mittels Tacker oder Kleber befestigt. Diffusionsdichte Dampfsperren hingegen erfordern eine aufwendigere Installation, da diese vollständig abgedichtet werden müssen.

Umweltverträglichkeit

Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie bei der Wahl der richten Dampfsperre außerdem die Umweltverträglichkeit in Betracht ziehen. So werden viele Dampfsperren aus Kunststoffen hergestellt, welche umweltschädlich sein können. Wenn möglich, sollte auf umweltfreundliche Alternativen, wie Papier, Vliesstoff oder Gewebe zurückgegriffen werden.

Was gilt es noch zu beachten?

Bei der Installation einer Dampfsperre ist es wichtig, alle relevanten Vorschriften und Normen einzuhalten. Eine unsachgemäße Montage kann zu Schäden am Gebäude führen oder die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen. Es empfiehlt sich daher, einen Fachmann mit der Montage einer Dampfsperre zu beauftragen.

Zusätzlich zu den bereits genannten Kriterien sollte bei der Wahl der richtigen Dampfsperre obendrein die Bauphysik eines Gebäudes bedacht werden. Diese beschäftigt sich mit den physikalischen Vorgängen, die im Zusammenhang mit der Gebäudehülle auftreten und bezieht sich auf Themen wie Wärmedämmung, Feuchtigkeit, Luftdichtheit und Schallschutz. Eine korrekt montierte Dampfsperre kann unter Umständen dazu beitragen, die Bauphysik eines Gebäudes zu verbessern.

Auch die Art der Dämmung ist nicht unerheblich. Für maximale Effektivität wird die Dampfsperre direkt auf der Dämmung angebracht. Es ist daher wichtig, die Kompatibilität zwischen Dampfsperre und der vorhandenen Dämmung zu bestimmen.

Des Weiteren gibt es einige Faktoren, welche die Wirksamkeit einer Dampfsperre beeinträchtigen können. Eine beschädigte oder undichte Dampfsperre kann Feuchtigkeit in das Gebäudeinnere eindringen lassen und somit Schäden verursachen. Die Dampfsperre sollte daher regelmäßig überprüft und gegebenenfalls repariert oder ausgetauscht werden.

Die Wahl der richtigen Dampfsperre ist also von vielen Faktoren abhängig und sollte daher in Absprache mit einer fachkundigen Person beschlossen werden.

Fazit

Die Dampfsperre ist ein wichtiger Bestandteil bei der Errichtung von Gebäuden. Die Wahl der richtigen Dampfsperre hängt von folgenden Kriterien ab:

  • Dem Anwendungsbereich
  • Der Materialqualität
  • Dem Dampfdiffusionswiderstand
  • Dem Brandschutz
  • Der Verarbeitbarkeit
  • Die Umweltverträglichkeit

Diffusionsoffene Dampfsperren, auch Dampfbremsen genannt, sind vor allem für den Einsatz in Wohnräumen und Sanierungsbereichen geeignet. Diffusionsdichte Dampfsperren hingegen kommen in Feuchträumen wie Badezimmer oder Küche zum Einsatz. Da beide Varianten das Baumaterial vor Schäden schützen, sollten sowohl die Auswahl der richtigen Dampfsperre als auch die Installation dieser von einer fachkundigen Person übernommen werden.

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