Je nach Wasserhärte ihrer Trinkwasserversorgung ist ihr Warmwasserspeicher früher oder später zu entkalken. Durch Verkalkung kann es nicht nur zu einem Leistungsabfall und höherem Energieverbrauch kommen. Unter Umständen können Bakterien im Boiler zu einem Gesundheitsrisiko werden. Warmwasserspeicher reinigen gehört deshalb ganz oben auf die To-Do-List jedes Eigenheimbesitzers.
Warmwasserspeicher gibt es in verschiedenen Größen, Bauformen und Leistungsklassen. Was sie aber alle verbindet, ist ihr gemeinsamer Widersacher – der Kalk. Im Zulaufwasser vorhandene Mineralsalze kristallisieren bei der Erwärmung im Boiler aus und verursachen so die unerwünschten Kalkablagerungen.
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Kalk im Warmwasserspeicher erhöht Energieverbrauch
Damit ständig warmes Wasser im Haushalt verfügbar ist, hält der Boiler das Wasser immer auf Temperatur. Mit steigender Wunsch-Temperatur, steigt aber auch die Menge des auskristallisierenden Kalkes. So umschließt er nach und nach das Heizelement. Es können sich auch regelrechte Kalkklumpen herausbilden. Da sich nun zwischen dem Heizelement und dem zu erwärmenden Wasser eine isolierende Kalkschicht bildet, steigt der Energiebedarf zur Wassererwärmung an.
Als Faustregel können Sie sich also merken: Je höher die Temperatur und je härter das Zulaufwasser, umso häufiger ist eine Entkalkung ihres Warmwasserspeichers notwendig.
Warmwasserspeicher reinigen: Entkalkung durch den Fachmann
Manche Warmwasserspeicher verfügen über eine Reinigungsklappe. Versierte Heimwerker mit ausreichenden Fachkenntnissen können so die Reinigung und Entkalkung des Boilers selbst durchführen. In der Regel finden Sie in den Herstellerunterlagen auch eine Anleitung dafür. Prüfen Sie auf jeden Fall vor Beginn der Arbeiten, ob Sie auch über das erforderliche Werkzeug verfügen.
Falls ihr Warmwasserspeicher keine Reinigungsklappe besitzt, oder Sie nicht über die erforderlichen Kenntnisse verfügen, wenden Sie sich besser an einen Fachmann. Er wird neben der Entkalkung des Boilers auch noch eine Kontrolle auf Rost, Risse und andere mögliche Beschädigungen durchführen. Ebenso wird er die Schutzanode bei Bedarf wechseln und die Funktion von Thermostat sowie Sicherheitsventil überprüfen.
Vorsicht vor Bakterien im Warmwasserspeicher
Neben den steigenden Energiekosten hat die Verkalkung noch weitere Folgen. Der Kalk setzt sich nämlich nicht nur an der Heizwendel, sondern auch an der Boilerwand ab, von der er Rost und andere Partikel lösen kann. Diese sinken zu Boden und bilden dort, mit anderen eingeschwemmten Dingen wie zum Beispiel Sand, den sogenannten Boilersumpf. Sie sehen – alleine aufgrund des Ekelfaktors macht eine regelmäßige Entkalkung Sinn. Doch es geht noch weiter: Der Boilersumpf kann zum idealen Nährboden für Bakterien werden. Die wohl bekanntesten „Boiler-Bakterien“ sind die Legionellen. Sie können ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko darstellen.
Warmwasserspeicher reinigen: Legionellen im Wasserboiler
Es gibt 48 Legionellenarten, wobei die meisten davon für den Menschen nicht gefährlich sind. Die Legionella pneumophilia ist die mitunter am häufigsten vorkommende Art und leider auch jede, die beim Menschen Infektionen verursachen kann. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn belastetes Wasser zerstäubt und vom Menschen eingeatmet wird.
Um sich vor diesen Bakterien zu schützen, sollten Sie neben einer regelmäßigen Wartung des Boilers auch einige andere Dinge beachten. Legionellen können zwar in Süß- und in Salzwasser überleben, aber nur in einem Temperaturbereich von 25-50 Grad Celsius. Mit einer Wassertemperatur von 60 Grad Celsius im Boiler können Sie sich somit vor Legionellen schützen. Aber auch die regelmäßige Wartung des Boilers ist für gute hygienische Bedingungen mehr als anzuraten.