Der Schornstein ist Tag für Tag starken Temperaturschwankungen ausgesetzt: Von außen durch die Witterung, von innen durch Hitze. Es verwundert deshalb nicht, dass man einen Schornstein nach etlichen Jahren der Nutzung in vielen Fällen sanieren muss. Doch die Gründe für eine Sanierung können verschieden sein.
Neben einem simplen altersbedingten Verschleiß, der zu einer Versottung oder zu Rissen führt, kann auch die genutzte Heizung oder das Heizmaterial für den schlechten Zustand des Schornsteins verantwortlich sein.
In den meisten Fällen lässt sich ein Schornstein durch einen zweiten, eingesetzten Schornstein sanieren, wodurch ein kompletter Austausch verhindert wird und sich die Kosten im Rahmen halten.
Wann muss man den Schornstein sanieren?
Für eine notwendige Sanierung des Schornsteins gibt es in der Regel klare Anzeichen. Dazu gehören etwa unangenehme Gerüche im Haus, viel zu starke Qualmbildung oder unschöne Flecken, die plötzlich an der Wand auftauchen.
Prinzipiell sollte der Schornsteinfeger beim jährlichen Besuch eine Einschätzung zum Zustand des Schornsteins abgeben und auch Bescheid geben, falls ein Problem besteht oder eine Sanierung notwendig ist. Tauchen jedoch zwischenzeitlich Probleme auf und es ist zur jährlichen Kontrolle noch etwas hin, dann ziehen Sie jedenfalls einen Fachmann zu Rate.
Zu den drei größten Problemen, die eine Sanierung notwendig machen gehören Versottung, Rissbildung und Asbest im Schornstein.
Warum versottet ein Schornstein?
Wenn Energieträger wie Holz, Heizöl oder Gas verbrannt werden, entsteht Wasserdampf. Beim Abziehen des Rauchgases aus dem Kamin kondensiert der Wasserdampf und es schlägt sich Feuchtigkeit nieder – zusammen mit der Säure, die im Rauchgas enthalten ist. Dadurch wird das Mauerwerk durchfeuchtet und zersetzt sich langsam. Wie stark die Versottung ist und ob sie überhaupt auftritt, hängt stark von der Verbrennungstemperatur und dem Zug im Kamin ab.
Eine Versottung im Kamin führt zu einer langsamen Zersetzung. Dabei bilden sich unschöne, gelb-braune Flecken, die in Wohnräumen sichtbar sind, wenn diese am Schornstein angrenzen. Diese Schwefelsäure riecht nicht nur sehr unangenehm, sondern birgt auch gesundheitliche Gefahren.
Holz speichert eine große Menge an Feuchtigkeit: Das weiß jeder, der schon einmal vom Regen durchnässtes Holz verheizen wollte. Doch genauso haben auch fossile Energieträger wie Erdgas und Heizöl ihren Ursprung in biologischem Material, das sich vor Millionen von Jahren abgelagert hat. Das Abgas, welches bei der Verbrennung von Erdgas und Heizöl entsteht, enthält deshalb primär Kohlendioxid und Wasser. Weiters enthalten sind geringe Mengen an Kohlenmonoxid, Schwefeloxide und diverse andere Säuren.
Was kostet es, einen Schornstein zu sanieren?
Ist der Schornstein versottet, wird bei einer Sanierung meist ein Edelstahlschornstein innen eingesetzt. Einen solchen Edelstahlschornstein, einwandig, bekommen Sie im Handel ab etwa 330 Euro. Ein Schornstein zum Einsetzen mit doppelter Wand kommt auf etwa 520 Euro aufwärts. Die Montage durch einen Fachmann lässt sich mit rund 160 Euro abschätzen.
Handelt sich um einen neu gemauerten Schornstein, so liegen die Kosten bei etwa 200-230 Euro pro Meter. Der Kopf des Schornsteins – dabei handelt es sich um jenen Teil, der aus dem Dach ragt und mit freiem Auge zu sehen ist – schlägt mit etwa 550 bis 750 Euro zu Buche. Ein Deckendurchbruch, der hier oft notwendig ist, kostet etwa 150 bis 300 Euro.