Die Tage im Herbst werden nicht nur kürzer, sondern auch kühler. In dieser Zeit sollten Sie Ihren Kübelpflanzen besondere Aufmerksamkeit schenken. Damit die Pflanzen keinen Schaden nehmen, sollten sie vor dem ersten Frost in ihr Winterquartier gebracht werden. Wie Sie die Pflanzen überwintern, lesen Sie in dieser praktischen Übersicht.
Während sich die Pflanzen im Oktober oft noch in Bestform präsentieren, sollten Sie schon zu dieser Zeit an das Überwintern denken. Schaffen Sie bereits jetzt Platz, so sind Sie auf der Sicheren Seite, falls es zu einem unerwarteten Temperatursturz kommt. Gerade bei Pflanzen, die an tropisches Klima gewohnt sind, kann bereits der erste Nachtfrost großen Schaden anrichten. Aber Vorsicht: Auch ein zu frühes Einwintern ist für die Pflanzen nicht gut.
Pflanzen überwintern: Vor dem Einwintern
Der eigentliche Prozess des Einwinterns beginnt bereits weit vor dem ersten Frost, nämlich ab August. Ab diesem Zeitpunkt werden die „Überlebensinstinkte“ der Pflanzen geweckt. Verringern Sie dazu einfach die Wassermenge und stellen Sie das Düngen weitgehend ein. Dadurch verringert die Pflanze das Wachstum und konzentriert sich auf das Ausreifen der Triebe und wird so widerstandsfähiger.
Das ist die optimale Vorbereitung auf die Zeit im Winterquartier. Vor dem Einwintern sollten Sie die Pflanzen von abgestorbenen Trieben befreien und gründlich auf Schädlingsbefall kontrollieren. Achten Sie besonders auf Spinnmilben und Schildläuse. Sie können sich über die Wintermonate vermehren und großen Schaden anrichten.
Pflege im Winterquartier
Im Wesentlichen sollten Sie zwischen immergrünen und laubabwerfenden Pflanzen unterscheiden. Letztere vertragen auch ein dunkles und kühles Winterquartier wie einen Keller oder eine Garage. Wichtig ist, dass das Quartier frostfrei ist.
Immergrüne Pflanzen wiederum werden es unter diesen Bedingungen sehr schwer haben. Sie benötigen ein Mindestmaß an Licht. Hier eignen sich Treppenhaus oder ein heller Keller eher. Generell können Sie sich aber diese Faustregel merken: Je dunkler das Quartier, umso kühler sollte es sein und je heller, umso wärmer.
Pflanzen überwintern: Pflege und Geiltriebe
Regelmäßiges Lüften ist wichtig und kann Schädlingsbefall und einigen Pilzkrankheiten vorbeugen. Auch die Luftfeuchtigkeit sollten Sie im Auge behalten. Bei Oleander und Olive empfiehlt es sich, die Pflanze mit einem Vlies einzumotten. Dadurch entsteht unter dem Vlies ein Mikroklima, dass das Austrocknen der Blätter verhindert.
Beim Gießen sollten Sie sehr sparsam sein und immer fühlen, ob der Wurzelballen bereits trocken ist. Zu viel Wasser kann nämlich zum Verfaulen der Wurzeln führen. Um möglichst viel Licht zu erhaschen, bilden Pflanzen oft sogenannte Geiltriebe. In der Regel sollten Sie diese schwachen und dünnen Triebe entfernen, da sie gerne von Schädlingen befallen werden.
Der nächste Frühling
Beginnen Sie ab März wieder, die Pflanzen mit Nährstoffen, Wasser und Licht zu versorgen. Sie werden staunen, welch eine Veränderung der Frühling bei den überwinterten Pflanzen vollbringt. Bedenken Sie aber: Die Pflanzen waren über Monate eingewintert und sind nicht an das direkte Sonnenlicht und die klimatischen Bedingungen draußen gewohnt. Direkte Sonneneinstrahlung könnte jetzt sogar zu Verbrennungen an den Blättern führen.
Führen Sie daher die Pflanzen schrittweise an die neuen Bedingungen heran. Denken Sie auch an die Möglichkeit von Spätfrost. Hier lohnt es, den Wetterbericht genau zu verfolgen. Im Bedarfsfall können Sie die Pflanzen mit einem Vlies oder einer anderen Ummantelung schützen.