Es ist der Alptraum jedes Hausbesitzers: Hochwasser kann in erschreckend hoher Geschwindigkeit das Eigenheim zerstören und in großen Teilen sanierungsbedürftig werden lassen. Die im Zuge einer Hochwasser-Katastrophe entstehenden Kosten für Sanierung und Wiederaufbau sind oft immens. Ein gut geplanter Hochwasserschutz beim Haus ist deshalb das Gebot der Stunde für jeden Eigenheimbauer.
Hinzu kommt: Bei offensichtlich hochwassergefährdeten Gebieten verweigern Versicherungen oftmals den Abschluss einer entsprechenden Polizze. Selbst bei abgeschlossenem Katastrophenschutz, etwa im Rahmen einer Haushalts- beziehungsweise Eigenheimversicherung, ist der Umfang der gedeckten Schadenssumme oft vergleichsweise gering und beträgt maximal 50.000 Euro. Deshalb sollten Sie bereits privat vorsorgen – auch wenn Sie nicht in oder in der Nähe eines hochwassergefährdeten Gebietes ein Eigenheim besitzen.
Hochwasserschutz beim Haus: Restrisiko?
Denn gerade in kleineren Regionen nördlich des Alpenhauptkamms verweisen zunehmend intensivere Niederschlagsmengen auf die Gefahr eines stärkeren Hochwasser-Trends. Welche Gebiete konkret zukünftig von Hochwasser betroffen sein könnten, lässt sich freilich nicht immer mit endgültiger Sicherheit sagen. So oder so gilt: Der Bau eines Hauses auf Grundstücken, von denen man weiß, dass diese einmal in 100 Jahren überflutet werden, ist verboten. Es handelt sich hier jedoch um einen rein statistisch erhobenen Wert, der wenig über die tatsächliche Aufeinanderfolge von Hochwassern aussagt. Wer sein Haus außerhalb dieser Zonen baut, der sollte sich zumindest mit dem Restrisiko auseinandersetzen.
Hier empfiehlt es sich etwa, bereits vor dem Hausbau die Kontaktstellen für die Wasserwirtschaft des jeweiligen Bundeslandes zu kontaktieren und sich über eventuelle Gefahren durch hohes Grundwasser zu informieren. Auch der „Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband“ bietet auf seiner Seite www.oewav.at wertvolle Tipps, Materialien und Hinweise.
Hochwasserschutz beim Hausbau
Der effiziente Schutz vor Hochwasser lässt sich übrigens bereits bei der Planung des Hausbaus einbeziehen. Folgende Maßnahmen sollten Sie insbesondere in einem potenziellen Restrisiko-Gebiet in Betracht ziehen:
- den hochgezogenen Einbau von Lichtschächten bei flüssigkeitsdichten (!) Kellerfenstern: So wird vermieden, dass das Wasser bereits bei geringer Höhe in Ihr Haus eindringt
- Eine Erhöhung des (ebenfalls flüssigkeitsdichten) Eingangs- sowie Garagenbereichs
- Die Verwendung kleinerer, mobiler Dammsysteme
- Als besonders wichtig kann sich eine sogenannte Rückstauklappe erweisen: Diese hilft beim Rückstau von Abwasser aus dem Kanal ins Kellergeschoss. Dazu kann etwa kommen, wenn der Kanal der jeweiligen Gemeinde überlastet ist. Lassen Sie sich vor dem Einbau fachgerecht beraten und überprüfen Sie nachträglich regelmäßig die Funktionstüchtigkeit der Rückstauklappe!
- Der Einbau einer Pumpe für Abwässer aus tiefliegenden Bereichen kann ebenso eine wichtige Vorsorgemaßnahme sein
Besondere Vorsicht gilt bei Öltanks sowie Holzpellets. Diese sollten nicht im Keller beziehungsweise hochwassergefährdeten Etagen gelagert sein, da sich beim Kontakt mit großen Wassermengen die Schäden am Haus sowie dem Grundstück immens vergrößern können und so dem Hochwasserschutz in die Quere kommen! Auch wertvolle, insbesondere elektronische Gegenstände, sollten natürlich hochwassersicher aufbewahrt werden.