Für werdende Eigenheimbesitzer ist es nicht immer einfach, bei Versicherungen den Überblick zu behalten. Wogegen muss ich mich versichern? Was macht genau Sinn? Ist es doch nur rausgeworfenes Geld? Diese und viele weitere Fragen stellt man sich, wenn der Kauf oder Bau eines Hauses ansteht.
Klar ist dabei nicht immer, welche Versicherung man tatsächlich abschließen muss. Das gilt speziell für die Gebäudeversicherung, denn sie steht auf der Liste der empfohlenen Versicherungen immer ganz oben.
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Ist eine Gebäudeversicherung Pflicht?
Dazu ist zunächst zu sagen, dass es weder in Deutschland noch in Österreich eine gesetzliche Pflicht gibt, eine Gebäudeversicherung abzuschließen. Allerdings ist eine solche mehr als sinnvoll: Egal, ob es um ein privates Eigenheim als Ein- oder Mehrparteienhaus geht, oder um eine gewerbliche Immobilie. Die Gebäudeversicherung deckt verschiedenste Schäden sowie Haftpflichtforderungen ab und ist deshalb oft ein „Retter in der Not“ – vor allem bei Elementarschäden. Damit meint man Schäden, die durch Natureinwirkung entstanden sind.
Natürlich gibt es über die Gebäudeversicherung hinaus im Hausbau auch viele andere relevante Bereiche, die man genügend absichern sollte. Einen Überblick zu den relevanten Versicherungen beim Hausbau finden sie hier.
Die schwierige Aufgabe bei Versicherungen ist es, weder unterversichert, noch überversichert zu sein. Ein Beispiel für eine Unterversicherung kann etwa eine zu niedrige Versicherungssumme sein, die den Wert des Gebäudes nicht abdeckt. Klingt banal: Doch weil die Baukosten und Immobilienpreise in den letzten Jahren in die Höhe geschossen sind, übersieht man dies allzu leicht. Eruieren können Sie den Wert ganz einfach über ein Schätzgutachten des Versicherungsunternehmens, bei dem Sie versichert sind.
Eine Überversicherung durch Mehrfachversicherung passiert meist in Verbindung mit der Hausratsversicherung (in Österreich Haushaltsversicherung), da beide Versicherungsarten zum Teil die gleichen Leistungen abdecken. Speziell dann, wenn Sie Versicherungen bei verschiedenen Anbietern abschließen, ist ein genauer Blick notwendig, um nicht Leistungen abzuschließen, die eigentlich schon abgedeckt sind.
Muss ich Veränderungen am Gebäude angeben?
Bauliche Veränderungen am Haus müssen beim Versicherer immer angegeben werden. Handelt es sich um eine Kernsanierung des Gebäudes, dann haben Sie noch den Vorteil, dass die Prämie durch die Sanierung in der Regel sinkt. Veränderungen und Umbauten am Haus führen in der Regel zu einer Wertsteigerung. Auch hier haben Sie wieder das Problem, dass die ursprüngliche Versicherungssumme nicht mehr hoch genug sein könnte.
Umbauten, die Sie beim Versicherer jedenfalls bekannt machen sollten sind:
- Umbauten für Barrierefreiheit/Altersgerechtheit
- Ausbau des Dachgeschosses, Ausbau des Kellers
- Wintergarten jeglicher Art
- Anbauten jeglicher Art
- Photovoltaikanlagen
- Sonstige Modernisierungen
Gebäudeversicherung: Was deckt sie ab und wie viel kostet sie?
Für die Gebäudeversicherung gibt es also keine Pflicht, doch was kostet sie und welche Leistungen deckt sie ab? Größter Kostenfaktor bei einer Gebäudeversicherung ist die Region, in der sich das Gebäude befindet. Daneben beeinflussen natürlich die versicherten Leistungen, die Versicherungssumme bzw. der Wert des Hauses und die Wohnfläche die Versicherungsprämie.
Abgedeckt wird von einer Gebäudeversicherung prinzipiell Feuer, Blitzschlag, Explosion, Überspannung, Implosion, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Nicht in jedem Gebiet ist das Risiko dieser einzelnen Schäden gleich hoch. Die Versicherung verwendet in der Regel eine Statistik solcher Vorfälle in Ihrer Region zur Berechnung der Polizze.
Befinden Sie sich an einem Risiko-Standort, dann sollten Sie den Versicherungsschutz auf jeden Fall um eine Elementarversicherung erweitern, die Natureinwirkungen mit einschließt. Dazu gehören Überschwemmungen, Erdbeben, Lawinen, Erdsenkungen und Schneedruck.
Handelt es sich um einen Neubau, gibt es von vielen Versicherern häufig Rabatte. Außerdem ist oft eine Feuerversicherung für den Rohbau, die bereits in der Bauphase gibt, kostenlos einbegriffen.
Die Gebäudeversicherung beginnt bei rund 80 Euro jährlich, kann je nach den individuellen Gegebenheiten aber auch bis zu 400 Euro im Jahr kosten. Ausschlaggebend sind die oben angeführten Kriterien, die Sie jedenfalls mit einem professionellen Versicherungsberater detailliert besprechen sollten.