Das Fundament beim Haus: Die Basis der Errichtung des Eigenheims

Jedes gute Haus steht und fällt mit dem Fundament. Um spätere, unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie der Hausbau-Gründung deshalb besondere Aufmerksamkeit widmen.

Unter der Gründung versteht man die statische sowie konstruktive Ausbildung des Übergangs zwischen Bauwerk und Boden. Die wichtigste Aufgabe bei der Hausbau-Gründung besteht darin, Lasten aus dem Bauwerk aufzunehmen und ohne Nachteile für Bauwerk und Umgebung an den Boden weiterzugeben. Durch die Masse des Bauwerks entstehende Kompressionen müssen also im Fundament entsprechend abgesichert sein.

Fundament beim Haus: Bodenprüfung

Bodengutachten, BodenprobeFoto: etfoto / stock.adobe.com
Ein Bodengutachten kann ein böses Erwachen verhindern.

Bevor Sie mit diesem ersten Schritt des eigentlichen Hausbaus beginnen, sollten Sie unbedingt den Boden ausreichend prüfen. Es ist äußerst ratsam, ein Bodengutachten erstellen zu lassen! Verschiedene Untergründe erfordern jeweils eigene Baumaßnahmen: Bei Lehmböden mit Staunässepotenzial sind in der Regel beispielsweise gute Versickerungssysteme zur korrekten Wasserableitung sowie gute Drainagierungen, also Entwässerungssysteme, und geeignete Regenrinnen erforderlich. In hochwassergefährdeten Gebieten sollten Rückstauklappen unbedingt noch vor dem Hausbau eingeplant werden.

Im Falle einer wenig tragfähigen Sohle innerhalb der Baugrube bietet es sich an, beim Profi eine Bodenverbesserung in Gestalt einer Schotter- oder Kiesschicht zu beauftragen. Sollten bei der Gründung gängige Arten der Fundierung nicht genügen, kann eine fachmännische Bodenauswechslung hilfreich sein – beispielsweise wenn die Gefahr des Absinkens, Hanglage mit Rutschgefahr oder ein sehr hoher Grundwasserstand vorliegen.

Fundament beim Haus: Das Schnurgerüst

Beim Ausheben der Baugrube ist auf ausreichende Mindestmaße zu achten. In Länge und Breite sollten dabei die Maße des Hauses um mindestens 70 Zentimeter überschritten sein. Dabei sollte man auch Platz für Wasserableitungen einberechnenn. Nach dem Aushub kann man auf der Sohle der Baugrube aus Pfosten und Schnüren das sogenannte Schnurgerüst errichten. Es entspricht dem Vermessungsplan an den Baufluchtlinien und dient der Absteckung und Positionierung der Außenkanten.

Planen Sie unbedingt auch früh genug – bei Bedarf – zusätzlichen unterirdischen Raum ein! Diesen könnten Sie etwa für die Installation einer Zisterne zur Nutzung des Regenwassers oder eine Erdwärmepumpe benötigen.

Kanalisierung bei der Hausbau-Gründung

Bevor es an das Betonieren des Fundaments geht, muss die Anlegung der Kanalisierung erfolgen. Die Rohre werden zum einen an den öffentlichen Kanal beziehungsweise die Klär- und Senkanlage angeschlossen, zum anderen bis zu den Punkten, wo eigene, senkrechte Leitungen beziehungsweise der Regensinkkasten geplant sind. Bei einer privaten Regenwassernutzungsanlage muss unbedingt zwischen Abwasser- und Regenwasserkanal unterschieden werden! Um spätere Fehlanschlüsse zu vermeiden, sollten Sie Ihre Anschlüsse ausreichend markieren und kennzeichnen.

Es empfiehlt sich, bei der Gestaltung der Kanalisierung fachmännischen Rat einzuholen. So können noch kostenintensivere Korrekturarbeiten frühzeitig vermieden werden. Im Freien verlegt man die Rohre dann in sogenannten Künetten, also grabenförmigen Ausschachtungen mit schrägen Wänden. Deren Tiefe ergibt sich aus der jeweiligen Frosttiefe, da die Verlegung der Kanalstränge im frostfreien Bereich erfolgen muss. Die Gefälleausbildung der Künette sollte, den Vorschriften entsprechend, einheitlich gestaltet sein und zwei bis fünf Prozent betragen.

Fundament beim Haus: Die Errichtung

Es gibt verschiedenste Fundamenttypen: Die Auswahl reicht über die klassische Fundamentplatte, Streifen- und Einzelfundamente bis hin zu sogenannten Köcherfundamenten. Gewöhnlich werden die Lasten des Hauses mithilfe von Systemen aus Einzel- und Streifenfundamenten in den Baugrund abgeleitet. Um die gesamte Hausfläche vor Bodenfeuchtigkeit zu schützen, ist es ratsam, die Fundamente in Kombination mit einer Betonplatte herzustellen.

Hergestellt werden diese aus Beton- beziehungsweise Stahlbeton auf einer Rollschotterschicht – diese wiederum ist mit PE-Folie abgedeckt. Das Fundament sollte so tief gerührt werden, dass sich unter einem Druckverteilungswinkel von 60 Grad zur Waagerechten die Last über die gesamte Fundamentbreite verteilen kann.

Wichtig: Sowohl die Platte beziehungsweise die Fundamente müssen mindestens bis zum tragenden, gewachsenen Boden und zugleich unter die ortsbedingte Frostgrenze, die circa 80 bis 160 Zentimeter Tiefe umfassen kann, reichen. Nur so ist gewährleistet, dass an den Wänden keine Schäden entstehen!

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