Wer jemandem aufs Dach steigen möchte, hat entweder einen akuten Grund zur Beschwerde oder arbeitet als Dachdecker. Die Arbeit in diesem traditionellen Handwerksberuf findet tatsächlich oft in luftigen Höhen statt. Daher ist nicht jedermann für diese Tätigkeit geeignet.
Wir zeigen Ihnen, was den Beruf des Dachdeckers ausmacht und wie man ihn ergreifen kann.
Was machen Dachdecker überhaupt?
Der Beruf des Dachdeckers zählt zu den bekanntesten und traditionsreichsten Handwerksberufen. Bestimmt gibt es auch bei Ihnen einen Dachdecker in der Nähe. Mit den Tätigkeiten, die ein Dachdecker typischerweise verrichtet, ist aber nicht unbedingt jeder vertraut.
Dabei ist das Tätigkeitsfeld äußerst vielfältig. Dachdecker sind nicht nur für die Planung, die Errichtung und das Reparieren von Dächern aller Art zuständig. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem auch das Verlegen von Dachschindeln, die Befestigung von Regenrinnen, die Anbringung von Dachpappe oder die Konstruktion von Flachdächern.
Die Fachleute arbeiten sowohl an Neubauten als auch an bestehenden Gebäuden und sorgen dafür, dass Dächer wirklich dicht sind und ausreichend Stabilität besitzen. Die Arbeit von Dachdeckern ist daher unerlässlich, um die Funktionstüchtigkeit und den Schutz von Gebäuden zu gewährleisten.
Zimmerer und Spengler sind verwandte Berufe. Da sich ihre Aufgabengebiete teilweise überlappen, sind Handwerker aller drei Berufsgruppen daher oft gemeinsam auf Baustellen anzutreffen. Darüber hinaus arbeiten Dachdecker häufig eng mit Bau-Ingenieuren, Architekten und Installateuren aller Art zusammen.
Wie läuft die Ausbildung zum Dachdecker ab und wie viel verdient man als Azubi?
Dachdecker ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf, dessen Ausgestaltung in der zuletzt 2016 aktualisierten Dachdeckerausbildungsverordnung (DachAusbV) geregelt wird. Die Ausbildung zum Dachdecker dauert in der Regel drei Jahre und wird in der dualen Form absolviert. Unter bestimmten Umständen lässt sich die Ausbildungsdauer auch verkürzen. Dafür muss aber ein Antrag bei der zuständigen Handwerkskammer gestellt werden.
Die Auszubildenden verbringen den Großteil ihrer Ausbildungszeit mit der Arbeit in dem Unternehmen, mit dem sie einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben. Die restliche Ausbildung erfolgt als Unterricht in einer Berufsschule. Dort lernen die Azubis die Grundlagen des Handwerks kennen, die sie nach und nach in ihren Ausbildungsbetrieben vertiefen und in der Praxis anwenden können.
Auszubildende im Dachdeckerhandwerk erhalten seit dem 01.10.2022 monatlich folgende Ausbildungsvergütungen:
- Ausbildungsjahr: 820,00 EUR
- Ausbildungsjahr: 990,00 EUR
- Ausbildungsjahr: 1.260,00 EUR
Wie viel verdient man als Dachdecker?
Die Höhe des Gehalts richtet sich nach an mehreren Faktoren. In einigen Städten kann man beispielsweise im Schnitt hier mehr verdienen, als in anderen.
Als Beispiel nehmen wir hier mal das Bundesland Baden-Württemberg. Während man in Stuttgart rund 3880 Euro verdienen kann, sind es in Mannheim nur 2500 Euro im Schnitt.
Einen genaueren Vergleich finden Sie auf Gehaltsvergleich.com/Dachdecker-Gehalt-Baden-Württemberg.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?
Um für eine Ausbildung zum Dachdecker infrage zu kommen, müssen Interessenten bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zunächst einmal sollten sie ein Grundinteresse an handwerklichen Tätigkeiten und Geschicklichkeit mitbringen. Dachdecker müssen sich schnell auf neue Situationen einstellen können, da jedes Dach anders ist und immer wieder unvorhergesehene Probleme auftreten können.
Angehende Auszubildende im Dachdecker-Handwerk sollten absolut schwindelfrei sein und keine Höhenangst haben. Sie müssen sich auch in großen Höhen sicher bewegen und dabei ihre Leistung abrufen können. Zudem ist ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen von Vorteil, da in diesem Beruf häufig Projekte mit komplexen Strukturen geplant und umgesetzt werden müssen.
Ist Dachdecker ein Beruf mit Zukunft?
Es gibt mit Sicherheit Menschen, die den Beruf des Dachdeckers aufgrund der körperlichen Anforderungen oder der Arbeit bei schlechtem Wetter nicht sonderlich attraktiv finden. Das Dachdeckergewerbe und der Beruf an sich haben aber aus mehreren Gründen eine gute Zukunft vor sich.
Die Baubranche boomt derzeit und gute Handwerker werden ohnehin immer gebraucht. Darüber hinaus ist Dachdecker ein anspruchsvoller und abwechslungsreicher Beruf, der viel Fachwissen, Belastbarkeit und handwerkliches Geschick erfordert. Diese Eigenschaften werden vermutlich immer gefragt sein.
Dachdecker – nicht ganz ungefährlich
Als Dachdecker arbeitet, wo auch sonst, häufig auf dem Dach von steilen und weniger steilen Dächern. Hier kann es auch zu Unfällen kommen. Stürze vom Dach sind meistens gefährlich und nicht ganz unbedenklich, da sie oft zum Tod führen.
Obwohl Dachdecker sich absichern müssen, schwindet mit der Zeit wohl auch die Angst und die Sicherheit auf dem Dach steigt an. Diese Sicherheit ist aber gefährlich, weil ein Sturz immer dann passiert, wenn man nicht damit rechnet.
Der Beruf des Dachdeckers ist und bleibt deshalb ein Beruf mit einem gewissen Risiko.
Fazit: Der Beruf des Dachdeckers
Dachdecker sind gut ausgebildete Handwerker, die über fundierte Kenntnisse in verschiedenen Bereichen des Bauwesens verfügen. Nur so können sie ihren Job zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausführen. Wer keine Angst vor Höhen hat und handwerkliches Geschick mitbringt, kann eine Ausbildung in diesem anspruchsvollen Handwerksberuf durchaus in Erwägung ziehen.